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Alfred Sternthal geboren am 25 September 1862 in Kothen gestorben am 24 April 1942 in Chicago war ein Dermatologe Pionier der dermatologischen Strahlentherapie und Kampfer fur offentliche Gesundheitspflege Leben und Wirken BearbeitenAlfred Sternthal war der Sohn des Weinhandlers Hermann Sternthal und Ida Adelheid Sternthal Ein Jahr nach seiner Geburt zogen seine Eltern mit seinem Bruder Oscar nach Leipzig wahrend Alfred bei den Adoptiveltern seines Vaters blieb 1868 wurde er in das Kothener Gymnasium eingeschult Als 1871 sein Adoptivgrossvater starb zog der damals neunjahrige Alfred zu seinen Eltern nach Leipzig wo er 1882 sein Abitur machte Bereits 1879 wanderte sein Vater aus beruflichen Grunden in die USA aus seine Mutter und sein jungster Bruder Felix folgten etwas spater Alfred und sein Bruder Oscar blieben in Deutschland wo sich Alfred seinem Medizinstudium widmete Oscar wurde Schauspieler Wahrend des Studiums lernte Alfred ausserdem die Freundinnen Martha Lowenstein geboren 1858 und Paula Edelstein geboren 1869 kennen die beiden wichtigsten Frauen in seinem Leben Im November 1886 schloss er sein Studium ab am 28 Februar des nachsten Jahres bekam er seinen Doktortitel im Sommer desselben Jahres eroffnete er eine Praxis im Damm 12 in Braunschweig und verlobte sich mit Martha Die Hochzeit fand am 22 November 1887 statt Ihr erstes Kind Friedrich Salomon Sternthal wurde am 27 November 1889 geboren Am 16 November 1895 kam ihre Tochter Ilse Lea Sternthal auf die Welt Im selben Jahr wurde ihm die Leitung des dermatologischen Landeskrankenhauses aufgrund seiner judischen Religion verwehrt 1897 kehrten seine Eltern aus den USA nach Braunschweig zuruck wahrend sein Bruder Felix in den USA blieb Alfred trat im September dem deutschen Verein fur Naturwissenschaften bei und kummerte sich um die Organisation der Sektionveranstaltung der Dermatologen im Rahmen der 69 Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte Ausserdem fuhrte er in dem Jahr die Strahlentherapie in Braunschweig ein Gemeinsam mit dem Glasinstrumentenbauer Richard Muller Uri arbeitete er 1900 an einem Patent DRGM 115874 Lupusrohre fur elektrotherapeutische Behandlungen mit deren Hilfe es moglich war die Strahlung auch auf schwerzugangliche Korperstellen auszurichten Alfred begann 1902 mit offentlicher Aufklarung in z B Schulen oder Kirchen um so Geschlechtskrankheiten zu bekampfen lange bevor Sexualkunde fester Bestandteil des Schulcurriculums wurde Er engagierte sich sowohl in Braunschweig wie auch uberregional in Organisationen zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten Im Jahr 1905 wurde Alfred zum Oberarzt im Roten Kreuz Krankenhaus Braunschweig gewahlt Nach mehreren Umzugen innerhalb Braunschweigs kaufte die Familie 1908 eine Villa in der Hennebergstrasse 14 in der er auch bis zu ihrer Emigration lebte Ihm wurde 1911 der Titel Sanitatsrat verliehen doch das wurde durch Marthas Tod am 2 Juli uberschattet Um sich um die beiden Kinder zu kummern zog daher im Dezember Paula Edelstein bei ihnen ein die seit der gemeinsamen Studienzeit mit der Familie befreundet gewesen war Am 4 August 1914 verlobte sich Alfred mit Paula und heiratete sie am 27 September desselben Jahres Zudem baute er 1914 ein Reservelazarett fur geschlechtskranke Soldaten in der Karlstrasse auf 1918 sollte ausserdem zum Professor ernannt werden doch das ging im Chaos des Kriegsendes unter Trotzdem wurde er 1932 zum Vorsitzenden des Vereins fur Naturwissenschaften gewahlt was er aber im folgenden Jahr wie auch viele andere Tatigkeiten aufgrund der anti judischen Massnahmen der Nationalsozialisten aufgeben musste Im Juli 1936 emigrierten Paula und Alfred in die USA 25 E Washington Street Chicago wo ist sein Bruder noch immer lebte und Ilse mit ihrer Familie bereit im Januar hin gezogen war Sie verkauften ihr Haus und das Inventar das wichtigste liessen sie per Schiff nach Chicago bringen Dort wurde Alfred in die Chicago Dermatologie Society aufgenommen Am 10 Januar 1942 stirbt Paula an zwei Herzinfarkten drei Monate spater stirbt auch Alfred am 24 April an einem Tumor im Bauchbereich Literatur BearbeitenReinhard Bein Ewiges Haus Judische Friedhofe in Stadt und Land Braunschweig Braunschweig 2004 ISBN 3 925268 24 3 Bert Bilzer und Richard Moderhack Hrsg BRUNSVICENSIA JUDAICA Gedenkbuch fur die judischen Mitburger der Stadt Braunschweig 1933 1945 in Braunschweiger Werkstucke Band 35 Braunschweig 1966 Rudolf G A Fricke Eine wunderbare Person ein uberaus tuchtiger Arzt unser Freund aber ein Jude Alfred Sternthal 1862 1942 Kampfer fur offentliche Gesundheitspflege Pionier der dermatologischen Strahlentherapie In Braunschweigisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Band 97 fur das Jahr 2016 2017 S 155 174 Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von Alfred Sternthal im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 127947655 lobid OGND AKS VIAF 8424177 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sternthal AlfredKURZBESCHREIBUNG Dermatologe und Strahlentherapeut in BraunschweigGEBURTSDATUM 25 September 1862GEBURTSORT KothenSTERBEDATUM 24 April 1942STERBEORT Chicago Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Sternthal amp oldid 231716122