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Albert Caraco 10 Juli 1919 in Istanbul 7 September 1971 in Paris 1 war ein uruguayischer franzosischsprachiger Philosoph und Autor turkischer Abstammung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke Auswahl 4 Anmerkungen 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenAlbert Caraco war das einzige Kind einer reichen seit Jahrhunderten in der Turkei ansassigen sephardischen Familie sein Vater war Bankier Uber Prag Berlin und Wien gelangte die Familie nach Paris wo der Sohn das Lycee Janson de Sailly absolvierte 1939 schloss er die Handelshochschule EDHEC ab ubte jedoch sein Leben lang keine bezahlte Tatigkeit aus 2 Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges floh die Familie nach Sudamerika und gelangte uber Rio de Janeiro und Buenos Aires nach Montevideo Hier bekehrten sich die Eltern zum Katholizismus liessen ihrem Sohn eine katholische Erziehung angedeihen und erwarben die uruguayische Staatsburgerschaft Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs liess Caraco sich 1946 mit seinen Eltern wieder in Paris nieder wo er fur den Rest seines Lebens blieb Er widmete sich in monchischer Abgeschiedenheit seinem schriftstellerischen Werk und plante seinen Selbstmord den er nur aus Rucksichtnahme gegenuber seinen Eltern nicht zu deren Lebzeiten vollzog Nach dem Tod seiner Mutter 1969 verfasste er den Band Post Mortem Wenige Stunden nach dem Tod seines Vaters nahm er sich im September 1971 das Leben Er schrieb seine Werke zwar auf Franzosisch beherrschte jedoch auch Deutsch Englisch und Spanisch und verfasste auch einige Abschnitte in diesen Sprachen Da er sich kaum mit zeitgenossischen Denkmodellen befasste blieb er vom akademischen Establishment lange Zeit unbeachtet Seine Werke wurden schliesslich vom schweizerischen Verlag L Age d Homme unter Leitung von Vladimir Dimitrijevic herausgegeben Werk BearbeitenEr schrieb eine Vielzahl von Werken die eine pessimistische Sicht von Mensch und Gesellschaft zeigen und deshalb mit denen von Emil Cioran verglichen wurden Er schrieb in einer Sprache die oft an die der franzosischen Moralisten erinnert aber zuweilen auch nicht des biblischen Tons und der Derbheit entbehrt Da er in seinen Schriften die von ihm behandelten Themen weniger diskutiert und analysiert als vielmehr seine gewonnenen Ansichten in einzelnen von der Lange her den Propos Alains ahnelnden Abschnitten rhetorisch geschliffen verkundet erinnert er etwas an einen Propheten oder Bussprediger der aber der Menschheit keinerlei gunstige Prognose in Aussicht stellen mag selbst wenn sie sich denn unglaublicherweise bessern wollte Caraco vertritt durchaus ein System von Werten ihn als Nihilisten zu bezeichnen geht also fehl und ist eher wie so haufig ein denunziatorischer Einwand von Seiten jener die keinerlei Werte zu erkennen vermogen wo sie nicht ihre eigenen wiederfinden Weder bestreitet er die Existenz einer Wirklichkeit im Gegenteil beklagt er dass ihre Evidenzen zur Kenntnis zu nehmen nur ein kleiner Teil der Menschheit imstande und willens sei wahrend er die grosse Zahl der gedankenlos und in Tauschung Dahinlebenden zur Masse der Verlorenen masse des perdus rechnet Noch entbehrt er einer weltlichen Ethik deren Inhalt ihm vielmehr geradezu selbstverstandlich zu sein scheint und deren Verdeckung durch religiose und profan weltanschauliche Scheingebilde er ebenso denunziert wie die Observanz sinnloser Riten die in den Augen der wahrhaft Spirituellen nur ein Spott seien Die Menschheit sieht er anscheinend auf eine Katastrophe zugehen nach der aber irgendeine etwas vage bleibende Art von fundamentaler Reform fur den verbliebenen Rest zu folgen scheint Neben bekundeter Sorge fur die Gesamtheit der Menschen tritt oft der Gedanke einer esoterischen Elite neben Verachtung fur die bewusstlos Dahinlebenden die zuweilen fast anarchistisch anmutende Ablehnung von Ordnung und Herrschaft Alle transzendenten Ziele fur die Menschheit weist er zuruck personliche Wertschatzung erweist er aber selbst vor allem geistigen Einstellungen Wen das offenbar nicht bloss auktoriale Wir das haufig steht ausser Caraco selbst noch umfassen soll bleibt unklar Wiederkehrende Motive Caracos sind Krieg Uberbevolkerung Verblendung und die damit mogliche Knechtung der Menschen Verhasslichung der Welt durch das moderne Leben die Herrschaft der von diesen geschaffenen Mittel uber die Menschen selbst die ideologisch gestutzte falsche Ordnung der die Menschen aus Bedurfnis anhangen und die sie missbraucht Zuweilen bezieht sich Caraco zustimmend auf die Gnosis Werke Auswahl Bearbeiten1952 L ecole des intransigeants 1952 Le Desirable et le sublime L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3112 1 1957 Foi valeur et besoin 1957 Apologie d Israel Tome 1 Plaidoyer pour les indefendables 1957 Apologie d Israel Tome 2 La marche a travers les ruines 1965 Huit essais sur le mal 1965 L art et les nations 1966 Le tombeau de l histoire 1967 Le galant homme 1967 Les races et les classes 1968 La Luxure et la mort L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3119 9 1970 L Ordre et le sexe L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3122 9 1972 Le Galant Homme L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3116 4 1974 Obeissance et servitude L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3121 0 1975 Le Tombeau de l histoire L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3127 X 1975 Ma Confession L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3120 2 1975 Simples Remarques sur la France L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3125 3 1975 La France baroque L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3115 6 1976 L Homme de lettres L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3117 2 1979 L Art et les nations L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3110 5 1979 Huits Essais sur le mal L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3118 0 1982 Essai sur les limites de l esprit humain 1982 Breviaire du chaos L Age d Homme Lausanne 1999 ISBN 2 8251 0989 4 deutsch Brevier des Chaos Matthes amp Seitz Munchen 1986 ISBN 3 88221 232 2 1983 Supplement a la Psychopathia Sexualis L Age d Homme Lausanne coll Le Bruit du Temps ISBN 2 8251 3126 1 Das Reich der Sinne Supplement zur Psychopathia Sexualis Matthes amp Seitz Munchen 1985 ISBN 3 88221 360 4 1984 Ecrits sur la religion L Age d Homme Lausanne im Rahmen der Gesamtausgabe dort ISBN 2 8251 3113 X 3 1985 Semainier de l an 1969 L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 1454 5 1985 Le Semainier de l agonie L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3124 5 1992 Essais sur les limites de L esprit humain L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 3114 8 1994 Abecedaire de Martin Baton L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 0529 5 1994 Semainier de l incertitude L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 0370 5 2003 Apologie d Israel L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 1594 0 2004 Journal d une annee L Age d Homme Lausanne ISBN 2 8251 1752 8 2012 Post Mortem L Age d Homme Lausanne ISBN 978 2 8251 4158 8Anmerkungen Bearbeiten Biographie In albert caraco blogspot com Societe des lecteurs d Albert Caraco abgerufen am 25 November 2021 franzosisch Albert Caraco Ma confession Vorwort von Vladimir Dimitrijevic S 9 Online Teilansicht ISBN nach der Verlagssite auf dem Buch selbst nicht vermerkt Literatur BearbeitenUlrich Horstmann Der Wille zum Tod Eine grosse philosophische Fluchrede Albert Caracos und sein Brevier des Chaos Kein Buch zum Nachbeten In Die Zeit Nr 15 3 April 1988 online abgerufen am 14 September 2012 Jan J Laurenzi Der Prophet des Gemetzels Albert Caraco und der Untergang der menschlichen Ordnung Aphorismen und Reflexionen Norderstedt 2021 ISBN 978 3 7543 2255 0Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Albert Caraco im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Webprasenz zu Albert Caraco franzosisch Dirk Eisengraber Pabst Von Turm zu Klause Biografie und Analyse franzosisch An Essay about Albert Caraco englisch Albert Caraco beim Verlag Matthes amp SeitzNormdaten Person GND 119407698 lobid OGND AKS LCCN n50030891 VIAF 56606957 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Caraco AlbertKURZBESCHREIBUNG uruguayischer Philosoph und AutorGEBURTSDATUM 10 Juli 1919GEBURTSORT IstanbulSTERBEDATUM 7 September 1971STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Caraco amp oldid 233687372