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Die Agenda 2000 war ein umfangreiches Aktions und Reformprogramm der Europaischen Union zur Starkung der Gemeinschaftspolitik im Hinblick auf die bevorstehende Ost Erweiterung der EU 2004 Die Agenda 2000 wurde auf dem Europaischen Rat der Staats und Regierungschefs vom 24 bis 26 Marz 1999 auf dem EU Sondergipfel in Berlin in der Form von etwa zwanzig Rechtstexten verabschiedet Erste konzeptionelle Grundlagen unter diesem Namen waren am 16 Juli 1997 durch die Europaische Kommission erarbeitet worden und am 17 Marz 1998 durch detaillierte Legislativentwurfe erganzt Inhaltsverzeichnis 1 Reform der Agrarpolitik 1 1 Hintergrund 1 2 Reform 2 Reform der Regionalpolitik 2 1 Finanzrahmen 3 Siehe auch 4 WeblinksReform der Agrarpolitik BearbeitenHintergrund Bearbeiten Die Gemeinsame Agrarpolitik GAP wurde bereits bei der Grundung der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG 1957 in die Vertrage aufgenommen Ziel war die Versorgung der Bevolkerung mit Lebensmitteln sicherzustellen und Hungerperioden die wahrend und nach den beiden Weltkriegen existierten zu verhindern Um die Produktion zu steigern wurden unter anderem die folgenden Massnahmen beschlossen Die Preise fur die landwirtschaftlichen Produkte wurden von der EG garantiert Produkte die fur den garantierten Preis Interventionspreis nicht abgesetzt werden konnten wurden von staatlichen Stellen aufgekauft Die EG garantierte die Abnahme grundsatzlich aller hergestellten landwirtschaftlichen Produkte Abnahmegarantie Da die Weltmarktpreise geringer waren wurden die Lebensmittel bei der Einfuhr mit Abgaben belegt die die Differenz ausglichen Ausserdem wurde eine Obergrenze fur die Einfuhrung landwirtschaftlicher Produkte eingefuhrt Seit Mitte der 80er Jahre fuhrte dieses System zur Uberproduktion von Lebensmitteln da die marktwirtschaftlichen Mechanismen ausser Kraft gesetzt wurden Je mehr ein Landwirt produzierte umso mehr Geld verdient er Ausserdem fuhrte der technische Fortschritt zu einer weiteren Erhohung der Ertrage Die Uberschusse wurden entweder stark subventioniert auf dem Weltmarkt verkauft vernichtet oder eingelagert Mit der Osterweiterung sind zudem neue Staaten hinzugekommen die stark landwirtschaftlich gepragt sind Dies machte eine Reform unumganglich In der Folge betrugen die Kosten durch die Gemeinsame Agrarpolitik wieder rund 50 Prozent des EU Haushaltes Reform Bearbeiten Die Stutzpreise fur Rindfleisch sollten um etwa 30 fur Getreide um 20 und Milch um 15 gesenkt werden Die Entkopplung der Preise musste spatestens bis zum 1 Januar 2007 erfolgen es war den Mitgliedsstaaten aber freigestellt bereits im Jahre 2005 damit zu beginnen Der Einkommensverlust sollte durch Direktzahlungen die unabhangig von der produzierten Menge sind zumindest teilweise ausgeglichen werden Ausserdem sollten Umweltziele in der Landwirtschaft starker berucksichtigt werden Die Agenda sieht die Aufgabe der Landwirte hauptsachlich in der Landschaftspflege erst als sekundares Ziel wird die Produktion von Lebensmitteln genannt Verstossen Landwirte gegen geltende Tier Umwelt oder Arbeitsschutzauflagen mussen diese mit Kurzungen von bis zu einem Viertel der Pramien rechnen Landliche Regionen sollen in Zukunft starker gefordert werden Durch die Massnahme die Preise zu senken und hohe Qualitat zu fordern hofft die Europaische Union Lebensmittelskandale wie BSE und die Maul und Klauenseuche zu verhindern und die Uberproduktion zu verringern Die Landwirte sollen ihre Produktion mehr an den Bedurfnissen des Marktes ausrichten als bisher Reform der Regionalpolitik BearbeitenMit der Agenda 2000 wurde ausserdem eine Reform der Regionalpolitik beschlossen die allerdings wesentlich weniger weitreichend war als die Reform der Agrarpolitik Hauptziel der Reform war die bessere Ausnutzung der Mittel Die Regionalpolitik hat die Aufgabe die Lebensverhaltnisse innerhalb der Union anzupassen Finanzrahmen Bearbeiten Um eine Kostenexplosion nach der Osterweiterung zu verhindern wurden die Zahlungen im Zeitraum zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2006 auf 213 Milliarden Euro begrenzt Davon entfallen 195 Milliarden Euro auf die Strukturfonds und 18 Milliarden Euro auf die Kohasionsfonds Bundeskanzler Gerhard Schroder erreichte als amtierender Ratsprasident nicht die deutschen Nettozahlungen an die EU im Rahmen eines strikten Sparkurses wesentlich zu verringern wie zuvor mehrfach gefordert Siehe auch BearbeitenReform der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europaischen Union 2003Weblinks BearbeitenSchlussfolgerungen des Europaischen Rats in Berlin 26 Marz 1999 Agenda 2000 Eine starkere und erweiterte Union Zusammenfassung der Gesetzgebung In EUR Lex Amt fur Veroffentlichungen der Europaischen Union abgerufen am 15 Oktober 2021 Normdaten Werk GND 4498502 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agenda 2000 amp oldid 218252868