www.wikidata.de-de.nina.az
Agatha Gatter um 1589 1604 begnadigt und nach Konstanz verzogen unbekannt 1 war im weiteren Sinn ein Opfer der Hexenverfolgungen in Freiburg bei denen in den Jahren von 1599 bis 1603 in Freiburg 25 Frauen als angebliche Hexen hingerichtet wurden Agatha Gatter war die Tochter der Wascherin Ursula Gatter aus Waldkirch die im August 1603 als Hexe in Freiburg hingerichtet wurde Die Mutter Ursula hatte unter Folter die Hexerei gestanden und wurde darum enthauptet bevor man sie auf dem Scheiterhaufen verbrannte 2 Stadtarchiv Freiburg Untersuchungsauftrag und ergebnisNachdem die Mutter hingerichtet worden war wurde ihre 14 jahrige Tochter Agatha Gatter einem Verhor unterzogen Das Madchen gab folgende Falschaussage zu Protokoll vermutlich um der Folter zu entgehen dass es nit allein zum zehenden mal bey Hexenzusammenkunfften mit gedachter seyner Mutter gewasen sondern auch sich Gottes und seyner Heiligen verlaugnet und vom bosen Geist zu 2 underschidlichen malen beschlaffen worden sei 3 Ein Rechtsgelehrter der Universitat Freiburg namens Theodor Metzger wurde um ein Gutachten gebeten In dem Gutachten das er am 5 November 1603 im Stadtrat verlas empfahl Metzger man solle Agatha Gatter bis zum Alter von 16 Jahren gefangenhalten dann aber wenn der Verdacht der Hexerei fortbestehe der Folter unterziehen und nach dem Gestandnis exekutieren Es gibt gleichwol in diesem Fall wolermeldter Herr Binsfeldius in hirob angeregtem seinem Tractat diesen Rath dass man mit solchen jungen leuthen bis dass sie auffs wenigst sechzehn jahr allt werden die todtstraff einstellen sie in einer leidlichen gefangnus auffhalten und in gottlichen Sachen hiezwischen wol underrichten solle Falls aber ettliche neie iudicia Verdacht und Argwohn dieses Lasters halber furfallen sollten dass man alsdann zur Erkundung der grundlichen wahrheit wieder dieselbige in neier guttlicher oder peinlicher Inquisition durch die Tortur furnemmen und nach Befindung der Missetat die geliebte iustitiam administriren und exsequiren Theodor Metzger Rechtsgutachten 2 November 1603 Stadtarchiv Freiburg C1 Hexencriminalia Bl 433 Wer der Folter unterzogen wurde hatte nur wenig Chancen mit dem Leben davonzukommen so dass dieses Gutachten einem Todesurteil gleichkam Am 17 November 1603 schritt Johannes Pistorius ein und erklarte dem Freiburger Stadtrat er wolle das Madchen noch einmal verhoren Als Arzt und Jurist wollte er das unglaubwurdige Gestandnis ad absurdum fuhren Geschworene Hebammen und Frauen sollten das Madchen auf Jungfraulichkeit untersuchen Drei Tage spater berichtete der Ratsbeauftragte Jacob Keder das Ergebnis Das Madchen wurde gegnadigt der strenge rechtens uberhebt und mit rath der rechtsgelerten und geistlichen sonderlichen herrn Dr Johann Pistory einer frawen gehen in Constantz in zucht und cost verdingt So allhie hinweggezogen Montag den 12 Januariy anno 1604 4 Martinstor Freiburg Gedenktafel fur die Opfer der HexenprozesseJohannes Pistorius fand eine Familie zu der Agatha Gatter nach der Haftentlassung gehen konnte Siehe auch BearbeitenKinderhexenprozesse in FreisingGedenken BearbeitenEine Plakette am Martinstor erinnert an die Opfer der Freiburger Hexenprozesse Einzelnachweise Bearbeiten Anmerkung Informationen uber ein vollstandiges Geburtsdatum sowie uber Sterbedatum und Sterbeort von Fr Gatter liessen sich bisher nicht finden Hans Jurgen Gunther Mutig gegen den Hexenwahn In Badische Zeitung vom 17 Juni 2008 Stadtarchiv Freiburg Ratsprotokolle B5 P XIII a Nr 42 S 199 r vom 12 September 1603 Freispruch fur Agatha Gatter von Johannes Pistorius erwirkt Stadtarchiv Freiburg Vergichtbuch 1550 1628 Bl 627 v PersonendatenNAME Gatter AgathaKURZBESCHREIBUNG Opfer der Hexenverfolgungen in FreiburgGEBURTSDATUM um 1589STERBEDATUM 17 JahrhundertSTERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agatha Gatter amp oldid 232658568