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AdlerMB 250 von 1954M 250 bis MBS 250Hersteller AdlerwerkeProduktionszeitraum 1954 bis 1958Klasse MotorradMotordatenZweizylinder ZweitaktmotorHubraum cm 247Leistung kW PS 11 8 16 bei 5600 min bis 13 2 18 bei 6200 minHochst geschwindigkeit km h 116 126Getriebe 4 GangeAntrieb KettenantriebRadstand mm 1225 1335Sitzhohe cm 78Leergewicht kg 145 170Das Modell Adler M 250 ist ein Motorrad der Adlerwerke aus Frankfurt am Main Kraftfahrzeugbrief Seite 6 Adler MB 250 BJ 1955Inhaltsverzeichnis 1 Modellgeschichte 2 Motor 3 Getriebe 4 Fahrwerk 5 Ausstattung 6 Adler Sixdays 7 Adler RS 250 8 Technische Daten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseModellgeschichte BearbeitenVorlaufer der Adler M 250 war die Adler M 200 die bis 1955 parallel gebaut wurde Die letzten Modelle der M 250 bzw MB 250 waren 1957 Favorit und Sprinter 1958 endete die Motorradproduktion der Adlerwerke 1 Ausser fur die Strasse baute Adler die 250er als Adler Sixdays fur Zuverlassigkeitsfahrten die Spezialmaschine Adler Motocross mit zunachst 20 PS bei 6400 min und das Rennmotorrad RS 250 mit anfangs 26 PS 2 letzteres sowohl mit luft als auch mit wassergekuhltem Motor Die RS wurde nach dem Ende der Produktion in den Adlerwerken von Rennmechanikern und Fahrern weiterentwickelt zuletzt mit einer Motorleistung von 36 PS bei 8700 min Motor BearbeitenDer Motor ist ein quer eingebauter luftgekuhlter Zweizylinder Zweitaktmotor mit 180 Kurbelversatz und Umkehrspulung Das Verdichtungsverhaltnis von 5 75 1 wurde bei der MB 250 S zwecks Leistungssteigerung auf 6 6 1 erhoht der 18 PS Motor der MB 250 S hat geanderte Auslassschlitze und 16 Gramm leichtere geschmiedete Kolben mit nur zwei Kolbenringen anstelle der 206 Gramm schweren gegossenen 3 Ring Kolben des 16 PS Motors Das Mischungsverhaltnis von Ol und Benzin betragt 1 25 3 Die MB 250 ist mit einer 6 Volt Elektrik ausgerustet Die Zundkerzen hatten einen Warmewert 225 bis 240 nach Bosch Systematik und einen Elektrodenabstand von 0 6 bis 0 7 mm der 18 PS Motor benotigt 280er Zundkerzen nbsp Lichtmaschine Bosch LB ZJ22E60 6 20000R1 einer Adler MB 250 Baujahr 1955Die Lichtmaschine die Zundanlage mit jeweils zwei Unterbrechern Kondensatoren und Zundspulen sind gekapselt Der Rotor sitzt auf der Kurbelwelle Rechts ist der Spannungsregler angebracht Das Signalhorn ist an der linken Seite in einer Blechklappe etwa unterhalb des Fahrersitzes montiert Getriebe BearbeitenMotor Kupplung Getriebe und Lichtmaschine der Modellreihe M 250 bis Favorit sind in einem gemeinsamen Gehause zusammengefasst Die Kupplung sitzt auf der Kurbelwelle kommt also mit relativ geringen Federdrucken und Betatigungskraften aus 4 Das klauengeschaltete Getriebe hat einen Primarantrieb mit schrag verzahnten Stirnradern Es hat Fussschaltung mit dem Schaltschema 0 1 2 3 4 Leerlauf ganz unten von einer Signallampe angezeigt bezogen auf den einarmigen Schalthebel Zum Teil wurden die Motorrader auch mit Schaltwippe gebaut Der Olinhalt des Getriebes betragt 1 2 l Motorenol SAE 20 Fahrwerk BearbeitenDie Adler M 250 und die folgenden Serien hatten einen seitenwagentauglichen Doppelrohrrahmen eine Vorderradgabel mit geschobener Kurzschwinge und hinten bis 1956 eine Geradwegfederung mit hydraulischer Dampfung und 50 mm Federweg Zunachst reichten die Holme der Vorderradgabel bis unter den Lenker und waren mit zwei Gabelbrucken verbunden die Gabel hatte Wickelbandfederung und Reibungsdampfer Ab Ende 1953 baute Adler die von Jan Friedrich Drkosch konstruierte 5 MB Gabel mit Schraubenfedern und hydraulischer Dampfung die Gabelrohre dieser auch als Schwinghebelgabel bezeichneten Gabel endeten unterhalb des Lenkkopfes und waren dort mit einer gegossenen Gabelbrucke verbunden daher war diese Gabel aufwendig zu fertigen Der Lenkkopf wurde hoher angebracht um gross gewachsenen Fahrern eine angenehme Sitzposition zu ermoglichen Alle M und MB Modelle haben einen einstellbaren Reibungslenkungsdampfer Die Bremsankerplatte wurde zur Bremsmomentaufnahme mit einem zusatzlichen Lenker an der Gabel abgestutzt Dies unterdruckte das Aufrichten des Motorrades beim Bremsen Neu bei Favorit und Sprinter war ausserdem die Hinterradschwinge mit Federbeinen Die Hinterradfederung aller Modelle liess sich von Hand fur Solo oder Soziusbetrieb einstellen Durch die Hinterradschwinge verlangerte sich der Radstand gegenuber der MB 250 von 1260 mm um 75 mm auf 1335 mm 6 die M 250 hatte einen Radstand von 1225 mm Die Reifengrosse der Adler Sprinter betragt 3 25 18 vorn und hinten bei der Adler Favorit sind es 3 25 16 vorn und 3 50 16 hinten Die Vollnabenbremsen haben einen Trommeldurchmesser von 180 mm und eine Bremsbelagbreite von 30 mm 2 7 Ausstattung BearbeitenDie Motorrader waren in den Farben Schwarz oder Grun und zuletzt auch Blau erhaltlich Das Bordwerkzeug aus Chrom Vanadium Stahl war bei den Modellen vor 1957 in einem Kasten im Tank untergebracht danach in einem Kasten rechts neben dem Hinterrad Altere M Tanks haben zwei Verschlussdeckel Alle M und MB Modelle haben einen verstellbaren Lenker Es gab im Laufe der etwa funfjahrigen Bauzeit ausser den Modellen fur den Sport funf Varianten die sich geringfugig bezuglich Ausstattung und Leistung unterschieden und eine 280 cm Exportversion MB 280 fur Osterreich mit 18 PS Gegen Aufpreis waren die Modelle M 250 MB 250 und MB 250 S mit hochgezogener Auspuffanlage lieferbar Adler Sixdays BearbeitenVon der Adler Sprinter wurde das werksintern als MBS 250 G bezeichnete Gelandemotorrad Adler Sixdays abgeleitet wobei der Motor der gleiche wie im Serienmodell blieb Ansonsten unterscheidet sich die Maschine in erster Linie durch eine grossere Bodenfreiheit erreicht durch ein 19 Zoll Vorderrad mit 3 00 19 Bereifung und eine geanderte Vordergabel mit zusatzlichen langhubigen Federbeinen vor den Gabelrohren Hinten blieb es beim 18 Zoll Rad allerdings mit 3 50 18 Gelandebereifung Ansonsten hatte die Maschine einen hohen Gelandelenker hohergelegte Schutzbleche einen Werkzeugkasten auf dem Tank vor dem Scheinwerfer ein Schutzgitter gegen Steinschlag sowie Rohrunterzuge die den Motor vor Beschadigungen schutzten Der Einport Auspuff war hochgezogen und liess keinen Platz mehr fur den Batteriekasten weshalb die Batterie in das Lampengehause verlegt wurde Eine Besonderheit die allerdings nur im Wettbewerb eingesetzt werden durfte war ein Oltank aus dem Ol auf die offen laufende Antriebskette tropfte Das Getriebe war im Vergleich zur Serienausfuhrung kurzer ubersetzt sodass die Hochstgeschwindigkeit bei etwa 100 km h lag Bei der 31 Sechstagefahrt 1956 in Garmisch Partenkirchen gewannen die drei Werksfahrer von Adler mit dem neuen Motorrad drei Goldmedaillen Dennoch blieb das Interesse an der Adler Sixdays die fur 2315 00 DM zum Kauf angeboten wurde gering Nur 20 Stuck wurden gebaut 8 Adler RS 250 BearbeitenAuf Betreiben von Helmut Hallmeier sen und Helmut Hallmeier jun entwickelte Adler ab September 1953 die Rennsportmaschine RS 250 Bedingung war bei der Konstruktion weitgehend Serienteile der M 250 zu verwenden und dadurch die Kosten moglichst gering zu halten Der Motor erhielt einen in der Hohe vergrosserten Einlasskanal und zwei Amalvergaser mit einem Durchmesser von 24 mm Die serienmassigen Leichtmetallkolben mit drei Kolbenringen wurden gegen Kolben von Mahle mit zwei Ringen ausgetauscht Des Weiteren hatte der RS Motor Zylinderkopfe mit erhohten Kuhlrippen eine leichtere und fein ausgewuchtete Kurbelwelle einen muldenformigen Brennraum zur Erhohung der Verdichtung 8 5 1 statt 6 6 1 und Bosch Magnetzundung statt Batteriezundung Die Leistung stieg von 18 PS bei 6200 min auf 26 6 PS bei 7500 min nbsp Adler RS 250 mit Wasserkuhlung beim Oldtimer Grand Prix des AvD am 15 August 1981Des Weiteren erhielt die RS einen leichten Doppelrohrrahmen mit einfachem Oberrohr und eine Hinterradschwinge wie sie erst spater in die Serie ubernommen wurde Die Vorderradgabel mit geschobener Kurzschwinge ahnelte der Serienausfuhrung Ansonsten gehorten ein 16 Liter Alutank eine Sitzbank und eine Heckverkleidung zu dem Rennmodell mit einem Gewicht von etwa 100 kg Zur Gewichtsersparnis wurde unter anderem auf einen Kickstarter verzichtet Als Hochstgeschwindigkeit wurden je nach Ubersetzung uber 160 km h erreicht Ihren ersten Einsatz hatte diese luftgekuhlte Adler 250 RS beim Dieburger Dreiecksrennen am 11 April 1954 Hallmeier jun gewann das Rennen uber 25 Runden bzw 125 km in 1 04 01 2 Stunden vor dem DKW Fahrer Karl Lottes Das entsprach einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 117 1 km h Seine schnellste Runde fuhr Hallmeier in 2 30 9 Minuten bzw mit 119 3 km h 9 Beim Solitude Rennen 1954 uber 12 Runden 138 km wurde er hinter den NSU Werksfahrern Werner Haas und Rupert Hollaus mit rund 4 Minuten Ruckstand und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 126 7 km h Dritter 10 Nach diesen und weiteren Erfolgen entschloss sich Adler zehn RS 250 zu bauen die Privatfahrern zum Kauf angeboten wurden Die Maschine kostet 3950 00 DM etwa doppelt so viel wie die serienmassige Adler M 250 S In den Rennen der Saison 1954 kam es auch zu etlichen Ausfallen der Adler Maschinen insbesondere durch unzureichende Kuhlung Daraufhin wurde von Luft auf Wasserkuhlung umgestellt und zwar mit zwei getrennten Wasserkuhlern die hoch an der vorderen Rahmenschleife angebracht waren Eine Wasserpumpe wurde nicht gebraucht Ausserdem erhielt die verbesserte Ausfuhrung Vergaser mit 28 mm Durchmesser und die Verdichtung wurde erhoht sodass die Leistung auf 32 PS bei 8200 min stieg Zum Vergleich Die Leistung der ebenfalls fur 4000 DM kauflichen NSU Sportmax lag 1955 bei 28 PS Im Zuge der weiteren Entwicklung wurde die RS auch mit Verkleidung gefahren zunachst mit der sogenannten Delphinverkleidung die das Vorderrad offen liess und danach mit Vollverkleidung Der werksunterstutzte Einsatz der Adler Rennmotorrader endete 1956 Danach waren die Fahrer auf sich und ihre Mechaniker allein gestellt und dennoch wurde Dieter Falk 1930 2021 aus Freudenberg Siegerland 1958 Deutscher Meister der Klasse bis 250 cm und Funfter bei der TT auf der Insel of Man in der Lightweightklasse Die Adler RS 250 wurde noch bis in die 1960er Jahre gefahren zuletzt mit rund 36 PS bei 8700 min vergrossertem Kuhler Sechsganggetriebe und vorderen Doppel Duplexbremsen 7 Technische Daten BearbeitenMB 250 MB 250 S SprinterMotor Zweizylinder ZweitaktmotorHubraum 247 cm Bohrung Hub 54 54 mmVerdichtung 5 75 1 6 6 1Nennleistung 16 PS 11 8 kW bei 5600 min 18 PS 13 2 kW bei 6200 minKuhlung Luftkuhlung Fahrtwind Elektrische Anlage 6 V 60 90 WGetriebe 4 Gang mit FussschaltungRahmen Doppelrohrrahmen beiwagentauglichFederung vorn Kurzarmschwinge hydraulisch gedampftFederung hinten Geradeweg hydraulisch gedampft Schwinge mit Federbeinen hydraulisch gedampftRadstand 1260 mm 1335 mmReifen 3 25 16 3 25 18Bremsen TrommelbremsenLeergewicht 145 kg 170 kgzul Gesamtgewicht 295 kg 320 kgTankinhalt 15 lHochstgeschwindigkeit 116 km h 126 km hDie Reifengrossen sind vorne hinten beim Modell Sixdays 3 00 19 und 3 50 18 beim Motocross Modell 2 75 19 und 3 00 19 Literatur BearbeitenDieter Jorzick Johann Kleine Vennekate Adler Motorrader 2 Auflage Johann Kleine Vennekate Lemgo 2007 ISBN 978 3 9804987 7 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adler MB 250 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ersatzteile abgerufen am 27 Juni 2016Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Leverkus Die tollen Motorrader der 50er Jahre Motorbuch Verlag Stuttgart 8 Auflage 1993 ISBN 3 87943 849 8 S 31 35 a b Werbebroschure Adler Schwinge Ausgabe 4 56 Adler index htm In www historicmotorcycle org au Abgerufen am 26 Juni 2016 Zweirad Gesellschaft Hrsg Deutsche Motorrader Motorroller Mopeds 1955 S 40 41 Siegfried Rauch Frank Ronicke Manner und Motorrader Stuttgart Motorbuch Verlag 2008 ISBN 978 3 613 02947 7 dort Seite 254 Radstand laut Hauszeitschrift Adler Schwinge Jorzick Kleine Vennekate nennen 1350 mm a b Jorzick Kleine Vennekate Adler Motorrader Verlag Kleine Vennekate Lemgo 2007 ISBN 978 3 9804987 7 7 S 46 89 Jorzick Kleine Vennekate Adler Motorrader Verlag Kleine Vennekate Lemgo 2007 ISBN 978 3 9804987 7 7 S 94 101 Jorzick Kleine Vennekate Adler Motorrader Verlag Kleine Vennekate Lemgo 2007 ISBN 978 3 9804987 7 7 S 101 108 Jahrbuch Internationaler Motorsport ADAC 1954 S 189 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adler M 250 amp oldid 236348909