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Die Abteilung fur Ostrechtsforschung der Juristischen Fakultat der Universitat Hamburg war die alteste einer Reihe von ahnlichen Grundungen in den 1950er und 1960er Jahren z B an der Universitat Kiel und der Universitat Koln die sich mit dem Recht Osteuropas beschaftigen 1 Sie ging 1953 aus dem Seminar fur deutsche und nordische Rechtsgeschichte hervor und existierte von 1953 bis 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Aufbau 1 2 1980er Jahre 1 3 Schliessung der Abteilung 2008 1 4 Zeit nach der Schliessung 2 Forschung und Veroffentlichungen 2 1 Bibliothek 2 2 WGO Monatshefte fur Osteuropaisches Recht 2 3 Auswahl wichtiger Veroffentlichungen durch Mitarbeiter der Abteilung Ostrechtsforschung 3 Weblinks 4 BelegeGeschichte BearbeitenGrundung und Aufbau Bearbeiten Von 1953 bis zu seinem Tod im Jahr 1985 leitete Georg Geilke die von ihm gegrundete Abteilung Ostrechtsforschung 2 und baute eine umfangreiche Bibliothek auf Bis in die 1980er Jahre umfasste sie uber 30 000 Einheiten Wegen der Grosse dieser Bibliothek waren die Raume der Abteilung zunachst in der Moorweidenstr 15 und spater bis 2006 in der Moorweidenstr 18 beheimatet Ebenfalls begrundete er die wissenschaftliche Zeitung WGO Monatshefte fur Osteuropaisches Recht die eines der zentralen Medien auf dem Gebiet wurde Seine personliche Expertise betraf vor allem die Sowjetunion und Polen auch aufgrund seines Studiums in Breslau noch wahrend des Krieges 1980er Jahre Bearbeiten Gunther Tontsch begann seine Tatigkeit 1984 und ubernahm dort vor allem die Redaktion der WGO Monatshefte fur Osteuropaisches Recht die er bis zu seinem Tod 2007 fortfuhrte Er erweiterte die fachliche Ausrichtung der Abteilung auf die Lander des Balkans sowie Ungarn und Rumanien 1985 ubernahm er die Leitung der Abteilung und loste hier in Zeiten der Haushaltskurzungen Ende der 1980er Jahre drei wesentliche Herausforderungen Zum einen stellte er die Finanzierung der Zeitschrift und der Abteilung durch die Einwerbung von Drittmitteln u a durch die VW Stiftung dauerhaft sicher des Weiteren behielt er fachlich inmitten der unubersichtlichen Lage rund um die Revolutionen und Staatsgrundungen in Osteuropa zwischen 1989 und 1991 den Uberblick und schliesslich gelang es ihm die Neubesetzung der vakanten Professur von Georg Geilke durchzusetzen ohne jedoch selber Ambitionen auf die Stelle zu haben Schon 1985 hatte sich Otto Luchterhandt der Tontsch aus einer gemeinsamen Zeit in Koln kannte fur die Nachfolge von Georg Geilke interessiert Die Stelle wurde aber erst 1991 nach langjahrigen Bemuhung durch Gunther H Tontsch von der Universitat endgultig genehmigt und Otto Luchterhandt bekam die Position schliesslich 3 Schliessung der Abteilung 2008 Bearbeiten Die Rahmenbedingungen hatten 1991 fur das Thema Ostrecht kaum besser sein konnen Die Investitionen der Wirtschaft in Osteuropa vervierfachten sich in den 1990er Jahren jedes Jahr stromten nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ca 1 Mio Einwanderer nach Deutschland vornehmlich aus Osteuropa Somit gab es gleichzeitig hohes Interesse der Wirtschaft an dem Thema zahlreiche wissenschaftliche Talente die nach Deutschland kamen und viel Bedarf deutscher Gerichte an Informationen z B zum Erb Scheidungs und Unterhaltsrecht im Heimatland der zahlreichen Eingewanderten Die mit der Neubesetzung verbundenen Erwartungen an eine Wiederbelebung von Lehre und Forschung blieben jedoch weitgehend unerfullt Dadurch begann Mitte der 1990er Jahre trotz der gunstigen Rahmenbedingungen der schleichende Bedeutungsverlust der Abteilung Dies erfolgte trotz der Arbeiten von Magdalena Pajor Bytomski die seit 1989 bis zu ihrer Pensionierung 2020 wissenschaftliche Leiterin der Bibliothek war und die in Deutschland und Ungarn Werke zum ungarischen Zivil Gesellschafts Handels und Arbeitsrecht veroffentlichte Als 2007 dann nach kurzer schwerer Krankheit Gunther H Tontsch starb fand sich niemand der die Zeitschrift fortfuhrte Ohne die zentrale wissenschaftliche Publikation und die damit einhergehende Finanzierung der Abteilung blieb der Universitat letztlich keine andere Wahl als die Abteilung 2008 zu schliessen Zeit nach der Schliessung Bearbeiten Bereits 2006 wurde die Abteilung und die Bibliothek in das Rechtshaus in die Rothenbaumchaussee 33 umgezogen und in den dortigen Bestand integriert wo sie sich noch heute befindet Die Professur von Otto Luchterhandt blieb der Universitat nach Schliessung der Abteilung ebenfalls noch bis zu seiner Emeritierung erhalten und wurde dann nicht neu besetzt Magdalena Pajor Bytomski leitete bis zu ihrer Pensionierung 2020 die Bibliothek weiter Forschung und Veroffentlichungen BearbeitenBibliothek Bearbeiten Neben der Grosse und thematischen Breite lag die Bedeutung der Bibliothek vor allem in dem dort aufgebauten Zentralkatalog fur Osteuropaisches Schrifttum Diese wurde 1966 sogar zur zentralen Auskunftsstelle aller Lander des Europarates erklart 4 WGO Monatshefte fur Osteuropaisches Recht Bearbeiten Inhalt des wissenschaftlichen Fachjournals waren die wichtigsten Gesetzgebungsakte in den Landern Ost Sudosteuropas und in den ostasiatischen Volksdemokraten Es erschien ab 1958 im 2 monatlichen Rhythmus und wurde 2007 eingestellt Im Laufe der Jahrzehnte wurde es u a durch die Robert Bosch Stiftung die Fritz Thyssen Stiftung die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung sowie die Edmund Siemers Stiftung finanziell gefordert In Zeiten des kalten Krieges erlaubte es vor allem der Tausch von Exemplaren dieser Zeitschrift gegen Bucher aus ganz Osteuropa die Bibliothek mit wichtigen Werken zu versorgen ohne dass eine der tauschenden Seiten finanzielle Mittel einsetzen musste Auswahl wichtiger Veroffentlichungen durch Mitarbeiter der Abteilung Ostrechtsforschung Bearbeiten Das Staatsangehorigkeitsrecht der Sowjetunion Georg Geilke 1964 Einfuhrung in das Sowjetrecht Georg Geilke 1966 Der Polnische Strafkodex Georg Geilke 1969 Einfuhrung in das Recht der Bulgarischen Volksrepublik Georg Geilke und Christa Jessel Holst 1974 Das Verhaltnis von Partei und Staat in Rumanien Kontinuitat und Wandel Gunther H Tontsch 1985 Der Minderheitenschutz in Ungarn und in Rumanien Georg Brunner und Gunther H Tontsch 1995 Nationale Minderheiten und Loyalitat Otto Luchterhand 1997 Arbeitsrecht in Ungarn Leitfaden Taschenbuch Magdalena Pajor Bytomski 1998 Die Gestaltung von Gesellschaftsvertragen nach ungarischem Recht Magdalena Pajor Bytomski 1997 Gesellschaftsrecht in Ungarn Magdalena Pajor Bytomski 1 Auflage 1994 2 Auflage 2001Weblinks BearbeitenProf Dr Georg Geilke Prof Dr Otto Luchterhandt Meissner Boris WGO Monatshefte fur Osteuropaisches RechtBelege Bearbeiten Carmen Schmidt Die Ostrechtsforschung in Deutschland PDF Abgerufen am 20 Juni 2019 Universitat Hamburg Personenverzeichnis Abgerufen am 22 Juni 2019 Universitat Hamburg Rechtswissenschaften Personenverzeicnis Abgerufen am 22 Juni 2019 Organisationskomitee des Europarates Beschluss des Organisationskomitees des Europarates zur Koordinierung der Osteuropaforschung vom 08 12 1966 In Bulletin zur Osteuropaforschung Band 1 Nr 19 1968 Normdaten Korperschaft GND 2024197 5 lobid OGND AKS VIAF 124971418 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abteilung Ostrechtsforschung der Universitat Hamburg amp oldid 235411975