www.wikidata.de-de.nina.az
Eine Abbreviaturschrift auch Abkurzungsschrift genannt ist eine Schrift die entweder ausschliesslich Buchstaben der herkommlichen Schreibschrift Langschrift in unveranderter und teilweise verkurzter Form verwendet oder aus einer Mischung von Zeichen der Langschrift und stenografischen Zeichen Halbstenografie besteht Eine weitere Verkurzung der Abbreviaturschriften wird durch zusatzliche Schreib und Kurzungsregeln erreicht Bereits in antiken Handschriften werden Prinzipien der Abbreviatur verwendet die Nachschreiber des Mittelalters und die Geschwindschreiber in der Zeit der Reformation bedienten sich verkurzter Langschriften Inhaltsverzeichnis 1 Abbreviaturschriften bei Gabelsberger und Stolze 2 Neuere Veroffentlichungen 3 Vor und Nachteile 4 LiteraturAbbreviaturschriften bei Gabelsberger und Stolze BearbeitenAuch Franz Xaver Gabelsberger 1789 1849 dessen Abkurzungsschrift eine Vorstufe zu seiner Redezeichenkunst war sowie Heinrich August Wilhelm Stolze 1798 1867 entwickelten unabhangig voneinander Abbreviaturschriften Gabelsberger hatte die Absicht eine Abkurzungsschrift drucken zu lassen der er 1840 die Bezeichnung Deutsche Abbreviaturschrift usw gab 1841 dann Entwurf zu einer vereinfachten kurzen Konzept Schrift er kam jedoch nicht dazu In diesem Entwurf verwendete er vereinfachte Zeichen der damaligen gewohnlichen Schreibschrift Gabelsberger verkleinerte das runde s auf ein Ringelchen wodurch die stenografische Form entsteht Die Selbstlaute lasst er entweder weg oder er deutet sie durch Verlangerung Wolbung des Bindestrichs u a am Mitlautzeichen an Manche Kurzformen setzt er uber oder unter die Schreiblinie Wilhelm Stolze zeigte bei einem Vortrag in der Polytechnischen Gesellschaft in Berlin eine abgekurzte Langschrift Diese Schrift sollte jedoch nur zur Erlernung der Stenografie motivieren und auf deren Erlernung vorbereiten Eine Veroffentlichung hatte er von vornherein nicht geplant Neuere Veroffentlichungen BearbeitenNeuere Abbreviaturschriften sind Speedwriting die Deutsche Notizschrift von Georg Paucker sowie die Neue Notizschrift von Karl Wilhelm Henke und Konrad Weber Vor und Nachteile BearbeitenDie meisten Abbreviaturschriften wurden mit der Absicht entwickelt zu Gunsten einer leichteren Erlernbarkeit vollig ungewohnte Zeichen wie sie in Vollstenografiesystemen vorkommen zu vermeiden Durch die Beibehaltung der vertrauten langschriftlichen Zeichen zum Teil mit Vereinfachungen der Schriftzuge soll es dem Lernenden erleichtert werden eine Abkurzungsschrift zu erlernen Von Nachteil ist jedoch dass die langschriftlichen Buchstaben trotz vieler Vereinfachungen und Verkurzungen ihrer Formen zu lang sind um eine entscheidende Kurze der Schrift zu erreichen Ein umfangreiches Regelwerk mit vielen Auslassungs Verkurzungs und Sonderregeln ist somit unumganglich und folglich bei den meisten Abbreviaturschriften mit einem grossen Lernaufwand verbunden Eine zumindest dreifache Steigerung der langschriftlichen Schreibgeschwindigkeit also ab 120 Silben pro Minute kann bei entsprechender Einubung jedoch erzielt werden Literatur BearbeitenWalter Kaden Neue Geschichte der Stenographie Von der Entstehung der Schrift bis zur Stenographie der Gegenwart Dresden 1999 DNB 961534982 Christian Johnen Allgemeine Geschichte der Kurzschrift 3 Auflage Berlin 1928 Hans Karpenstein Was ist Speedwriting In Der Stenografielehrer Wissenschaftliche Monatsschrift zur Forderung des Unterrichts in Kurzschrift Maschinenschreiben und verwandten Gebieten Nr 12 1966 S 297 306 Branko Kojic Stenografie als Notizschrift In Bericht des 34 Intersteno Kongresses 1981 vom 18 bis 24 Juli in Mannheim o O 1981 S 104 Franz Moser u a Lebendige Kurzschriftgeschichte Ein Fuhrer durch Kurzschriftlehre und Kurzschriftgeschichte 9 Auflage Darmstadt 1990 ISBN 3 8045 8708 9 L Schneider u a Geschichte der deutschen Kurzschrift Wolfenbuttel 1936 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abbreviaturschrift amp oldid 235772846