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Die Strassenbahnwagen mit den Nummern AKG 191 200 und 431 440 waren vierachsige Triebwagen mit Maximum Drehgestellen die zwischen 1908 und 1961 bei der Strassenbahn Aachen eingesetzt wurden Sie wurden 1908 und 1910 in zwei Serien a zehn Stuck von den Waggonfabriken Herbrand und Talbot an die Aachener Kleinbahn Gesellschaft AKG geliefert AKG 191 200 und 431 440Nummerierung AKG 191 200 431 440SNCV 9683 9687ASEAG 1209 1218 5209 5228 6209 6228Anzahl 20Hersteller Herbrand TalbotBaujahr e 1908 1910Ausmusterung bis 1961Achsformel A1 1A Spurweite 1000 mm Meterspur Lange 12 31 mBreite 2 05 m 191 200 2 21 m 431 440 Drehzapfenabstand 6 2 mLeermasse 15 3 t 191 200 16 0 t 431 440 Hochstgeschwindigkeit 50 km hLeistungskennziffer 2 33 kW nach Umbau 2 54 kWTreibraddurchmesser 900 mmLaufraddurchmesser 600 mmStromsystem 600 V GleichstromStromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren 2Sitzplatze 28Stehplatze 19 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit der umfangreichen Erweiterung ihres Landnetzes in den Jahren ab 1906 benotigte die AKG weitere Triebwagen Bis 1908 kamen 42 Triebwagen und 40 Beiwagen zusatzlich in den Bestand 1 Fur die 1906 eroffnete neue Linie zwischen Aachen und Eupen die in Seitenlage zur Landstrasse auf eigenem Bahnkorper angelegt war und hohere Geschwindigkeiten als bislang im Aachener Netz ermoglichte wurden besonders komfortable und grossraumige Fahrzeuge in Form von zehn mit Maximum Drehgestellen ausgerusteten Vierachsern bei der Kolner Waggonfabrik Herbrand beschafft Die Triebwagen erhielten in Aachen den Spitznamen Zeppelinwagen 1 Im Unterschied zu den alteren Fahrzeugserien erhielten die neuen Triebwagen von Beginn an geschlossene Plattformen und Zielschildkasten 2 Da sich die Vierachser auf der Eupener Strecke bewahrten bestellte die AKG eine weitere Serie von zehn Triebwagen Diese kamen mit geringfugigen Bauartunterschieden 1910 nunmehr von der ortsansassigen Firma Talbot Eingesetzt wurden die Wagen vorwiegend auf den Fernlinien des Aachener Netzes Neben der Strecke nach Eupen bedienten die Wagen auch die Strecken in Richtung Mariadorf und Bardenberg 1919 kam infolge des Versailler Vertrags das Gebiet von Eupen Malmedy unter belgische Verwaltung Zunachst konnte die AKG noch die Strassenbahn nach Eupen durchgehend befahren musste aber 1923 ihre Strecken rund um Eupen an die belgische SNCV abtreten einschliesslich der darauf eingesetzten Fahrzeuge Die funf in Eynatten stationierten Maximum Wagen der Serie von Herbrand kamen damit 1923 zur SNCV die sie mit den Nummern 9683 bis 9687 in ihren Bestand aufnahm und weiterhin auf ihren Stammstrecken rund um Eupen einsetzte Ein durchgehender Verkehr nach Aachen war nicht mehr moglich am Grenzubergang Kopfchen mussten die Fahrgaste zwischen den Maximum Triebwagen der beiden Verkehrsunternehmen umsteigen Die in Aachen verbliebenen Wagen wurden vor allem auf den Linien 1 nach Haaren 15 nach Mariadorf Alsdorf und 16 nach Bardenberg eingesetzt ebenso aber auch weiterhin auf dem von den Linien 14 und 24 bedienten Restabschnitt der Eupener Strecke 1940 annektierte das Grossdeutsche Reich nach dem erfolgreichen Westfeldzug die belgischen Ostkantone und Eupen kam zuruck unter deutsche Verwaltung Die AKG ubernahm wieder ihr fruheres Eupener Netz und damit auch die funf dort eingesetzten Maximum Triebwagen Da fur die wieder durchgehende Linie 24 neuere Triebwagen der SNCV eingesetzt wurden kamen die Zeppelinwagen auf den Nebenstrecken des Eupener Netzes nach Herbesthal und Raeren zum Einsatz Die 1942 aus der AKG hervorgegangene ASEAG fuhrte ein neues Nummernsystem ein Die erste Ziffer stand dabei fur den Motortyp so dass viele Triebwagen der ASEAG teils mehrfach ihre Nummer wechselten 3 Die Herbrand Maximum Triebwagen wurden in die Betriebsnummern 1209 bis 1218 umgezeichnet Umbauten und neue starkere Motoren fuhrten dazu dass die Triebwagen zuletzt die Nummern 6209 bis 6218 aufwiesen Die Talbot Wagen bekamen aufgrund ihrer inzwischen durch Motortausche unterschiedlichen Motorleistungen die Nummern 5219 bis 5228 die teils bald auf Nummern zwischen 6219 bis 6228 geandert wurden Nur ein Teil der Triebwagen behielt seine ersten ASEAG Nummern bis zur Ausmusterung Im Herbst 1944 endete infolge des Vorruckens der Alliierten der Strassenbahnbetrieb im Raum Aachen und das Eupener Netz kam wieder zur SNCV Vier der inzwischen uber 40 Jahre alten Maximum Triebwagen verblieben erneut bei der SNCV wovon nach der Einstellung der meisten Eupener SNCV Strecken 1954 drei zur ASEAG zuruckkehrten Zwei Triebwagen musste die ASEAG als Kriegsverlust abbuchen Die ubrigen Triebwagen bedienten nach dem Krieg zunachst wieder die inzwischen mit den Nummern 1 11 und 21 bezeichneten Linien nach Haaren Mariadorf und Bardenberg sowie im Stadtnetz die Linie 5 zum Trierer Platz 1953 legte die ASEAG die Strecken von Haaren nach Mariadorf und Bardenberg still Von den Anfang der 1950er Jahre geringfugig mit Schienenbremsen neuen Fronten geanderten Fensteraufteilungen und Schiebeturen modernisierten Zeppelinwagen 4 kamen nun sieben Fahrzeuge zum Depot Eschweiler um von dort die Stolberger Linie 8 zwischen Stolberg Hbf und Zweifall mit einem Planbedarf von sechs Umlaufen zu bedienen 5 Im Aachener Stadtnetz bedienten die im Depot Aachen verbliebenen Triebwagen ab 1956 die Linien 4 14 zwischen Theater und Kopfchen 6 Mit der Einstellung der Linien 8 und 4 14 in den Jahren 1959 60 verloren die Triebwagen ihr Einsatzgebiet und wurden da sie auch technisch nicht mehr den Anforderungen der BOStrab entsprachen ausgemustert Bis Oktober 1961 blieben noch zwei Triebwagen im Dienst die vom Depot Brand aus einen Restbetrieb auf dem Abschnitt zwischen Stolberg Markt und Zweifall wahrend der Hauptverkehrszeiten bedienten 7 Technik BearbeitenDie Maximum Triebwagen besassen einen eisernen Rahmen der Aufbau bestand aus einem Gerippe aus Eichenholz die Seitenwande wurden durch diagonale Flacheisen verstarkt Im Unterschied zur ersten Generation Aachener Strassenbahnwagen erhielten die ab 1906 gelieferten Fahrzeuge bereits ab Werk geschlossene Plattformen mit Faltturen Letztere wurden in den 1950er Jahren durch Schiebeturen ersetzt Das Laternendach wurde als Schleppdach uber die Fuhrerstande gezogen und erhielt integrierte Zielschildkasten ein fur alle Aachener Strassenbahnen dieser Zeit typisches Merkmal Die Maximum Drehgestelle bestanden aus Flacheisen mit zwischengenieteten Quertragern und Diagonalverstrebungen Die in den Rahmen integrierten langen Blattfedern stutzten sich gegen die Kastenquertrager ab und verhinderten das Entgleisen der Lenkachsen die jeweils nur zu einem Viertel belastet wurden die Hauptlast trugen die Antriebsachsen Uber den Achslagern waren ausserdem Spiralfedern angebracht 2 Diese Konstruktion sorgte auf dem kurvigen Aachener Streckennetz fur eine grossere Laufruhe und reduzierte Larmentwicklung und Verschleiss 4 Auffallig war die asymmetrische Fensteraufteilung auf jeder Seite befanden sich drei schmale und drei breite Fenster in der Reihung Schmal breit schmal breit breit schmal Zwischen den Drehgestellen besassen die Fahrzeuge Gepackkasten die bei der Modernisierung in den 1950er Jahren entfernt wurden Die 1908 gelieferte Serie erhielt zunachst noch Stangenstromabnehmer 1910 wurde das Aachener Netz dann auf Bugelstromabnehmer umgestellt Diese waren bei den Zeppelinwagen zunachst als Lyrabugel ausgefuhrt in den 1930er Jahren wurden diese dann durch Scherenstromabnehmer ersetzt 2 Anfang der 1950er Jahre wurden die meisten Zeppelinwagen einer leichten Modernisierung unterzogen wobei zwei sich lediglich in Details wie etwa unterschiedlich tiefen Seitenschurzen unterscheidende Varianten entstanden Sie erhielten eine neue Frontschurze die die Wagen etwas bulliger wirken liess ausserdem wurde die Seitenverblechung etwas tiefer gezogen nachdem die Gepackkasten zwischen den Drehgestellen entfernt worden waren Die alten Faltturen wurden durch Schiebeturen ersetzt und die Fenstereinteilung vereinheitlicht sowie die bislang oben ausgerundeten Fenster in eckige umgebaut Im Innenraum wurden die bislang vorhandenen Langsbanke durch Quersitze ersetzt die teils gepolstert waren und teilweise aus Durofol oder Holzlatten bestanden Auch die 1954 von der SNCV zuruckgekehrten Wagen erhielten diese Modernisierung Technisch erhielten die Fahrzeuge starkere Motoren und Schienenbremsen Literatur BearbeitenReiner Bimmermann Wolfgang R Reimann Euregio Tram Revue Aachen Eupen Verviers Verlag Wolfgang R Reimann Remscheid 2011 ISBN 978 3 00 035974 3 S 20 22Einzelnachweise Bearbeiten a b Reiner Bimmermann Aachener Strassenbahn Band 1 Geschichte Schweers Wall Aachen 1999 ISBN 3 89494 116 2 S 53 54 a b c Martin Pabst Taschenbuch Deutsche Strassenbahn Triebwagen Elektro Triebwagen 1881 1931 Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1981 ISBN 3 440 04941 8 S 196 Reiner Bimmermann Wolfgang R Reimann Euregio Tram Revue Aachen Eupen Verviers Verlag Wolfgang R Reimann Remscheid 2011 ISBN 978 3 00 035974 3 S 19 a b Reiner Bimmermann Wolfgang R Reimann Euregio Tram Revue Aachen Eupen Verviers Verlag Wolfgang R Reimann Remscheid 2011 ISBN 978 3 00 035974 3 S 20 22 Reiner Bimmermann Die Aachener Uberlandlinien der ASEAG von 1945 bis zur Einstellung Teil 2 in Strassenbahn Magazin 84 Mai 1992 S 120 141 hier S 133 Reiner Bimmermann Die Aachener Uberlandlinien der ASEAG von 1945 bis zur Einstellung Teil 1 in Strassenbahn Magazin 76 Mai 1990 S 90 111 hier S 110 Reiner Bimmermann Die Aachener Uberlandlinien der ASEAG von 1945 bis zur Einstellung Teil 2 in Strassenbahn Magazin 84 Mai 1992 S 120 141 hier S 133 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title AKG 191 200 und 431 440 amp oldid 236435392