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A und B Strategie sind Begriffe aus der Programmierung von Strategiespielen insbesondere dem Computerschach Beschreibung BearbeitenEin Programm zum Spielen eines Strategiespiels betrachtet ublicherweise einen Suchbaum der ein Teil des Spielbaums ist A Strategie bezeichnet nach Claude Shannon ein Verfahren welches zur Bestimmung des besten Zuges alle moglichen Kombinationen von Zugen und Gegenzugen durchrechnet bis zu einer bestimmten Tiefe Zahl der aufeinanderfolgenden Zuge die durch Rechenleistung und verfugbare Zeit begrenzt wird Die erreichten Stellungen werden heuristisch bewertet und die Zuge die dazu gefuhrt haben werden nach dem Minimax Prinzip bewertet Die A Strategie bezeichnet man auch als Brute Force Methode Im Gegensatz zur A Strategie spielt ein Programm gemass der B Strategie wenn es nur plausible und nicht alle Zugfolgen bei der Analyse einer Stellung durchsucht Die Zuge werden heuristisch bewertet und nur solche mit hohem Wert werden in den Suchbaum aufgenommen Die B Strategie wird mitunter als Versuch verstanden den menschlichen Denkprozess bei der Analyse von Varianten nachzubilden Der Mensch berechnet auch nicht alle in einer Stellung legalen Zuge sondern erkennt bestimmte Merkmale der Stellung und wahlt dann Zuge zur genaueren Betrachtung aus die im Hinblick auf die Stellungsmerkmale aussichtsreich sind Weil die Zahl der Varianten mit der Tiefe langsamer wachst als bei der A Strategie konnen die Varianten entsprechend bis zu einer grosseren Tiefe berechnet werden Dadurch kann das Programm taktische Kombinationen erkennen die jenseits des Horizonts der A Strategie liegen Dafur ubersieht es aber manchmal eine Wendung indem es einen guten Zug niedrig bewertet und dadurch von vornherein aus dem Suchbaum ausschliesst Der erste Versuch ein Schachprogramm nach der B Strategie zu schreiben wurde 1955 bis 1958 von Allen Newell John Shaw und Herbert A Simon unternommen Er schlug praktisch fehl und man begann zu verstehen dass die Realisierung eines solchen Programms weit schwieriger ist als man zunachst angenommen hatte Moderne Schachprogramme verwenden uberwiegend modifizierte Formen der A Strategie die einzelne aussichtsreiche oder taktisch kritische Varianten tiefer als andere verfolgen Anders als im Computerschach stossen beim Brettspiel Go die Brute Force Methoden an ihre Grenzen Bei den fruheren Go Programmen wurde daher uberwiegend mit der B Strategie gearbeitet Heutige Go Programme nutzen hingegen wieder andere Ansatze vor allem eine randomisierte Baumsuche Monte Carlo Tree Search Literatur BearbeitenEdmund Bruns Das Schachspiel als Phanomen der Kulturgeschichte des 19 und 20 Jahrhunderts LIT Verlag Munster 2003 ISBN 3 8258 6546 0 S 307 308 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title A und B Strategie amp oldid 234070661