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Die 6 Pfunder Feldkanone C 64 war ein preussisches Feldgeschutz und Nachfolgemodell der 6 Pfunder Feldkanone C 61 Die korrekte Bezeichnung fur das Geschutz lautete gezog Gussstahl 6pfdr mit Keilverschluss 6 Pfunder Feldkanone C 64Allgemeine AngabenMilitarische Bezeichnung 6 Pfunder Feldgeschutz C 64Waffenkategorie FeldkanoneTechnische Daten1871 wurde im Rahmen einer Neuorganisation die Typenbezeichnung geandert in 9 cm Stahlkanone mit Keilverschluss C 64 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Technische Daten 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit der Baureihe C 61 zu der auch eine 6 Pfunder Feldkanone gehorte begann um 1859 in Preussen das Zeitalter der gezogenen Hinterladergeschutze Die Geschutze dieser Baureihe waren alle noch mit dem Wahrendorff schen Kolbenverschluss ausgerustet zu dessen Bedienung zwei Soldaten erforderlich waren Um 1862 wurden dann in Preussen die ersten Geschutze hier der 12 und 24 Pfunder der Festungs und Belagerungsartillerie erstmals mit einem Keilverschluss ausgerustet zu dessen Bedienung nur noch ein Soldat erforderlich war Bei der Konstruktion der 4 Pfunder Feldkanone C 64 wurde dieses Prinzip erstmals auf die Feldartillerie ubertragen Gleichzeitig wurden mit dem 4 Pfunder auch neue Lafetten und Protzen eingefuhrt die dem Geschutz eine moglichst grosse Treffgenauigkeit Leichtigkeit der Bedienung und Manovrierfahigkeit geben sollten Auf Grund dieser Uberlegungen welche die Artillerie Prufungs Kommission AKP hierfur angestellt hatte erschien es sinnvoll auch diese auf einen neuen 6 Pfunder zu ubertragen 2 Nach der Misere 1866 mit den gezogenen gussstahlernen Feldgeschutzen die mit dem Wesener schen Keilverschluss ausgerustet waren wurde die Fertigung diese Geschutztypes eingestellt Die vorhandenen Geschutze wurden an die Festungsartillerie abgegeben Die bereits vorhandenen weiteren Rohrrohlinge C 64 mit 4 kantigem Bodenstuck wurden mit dem Wahrendorff schen Kolbenverschluss fertiggestellt 3 Diese Geschutze wurden mit der Typenbezeichnung gezog Gussstahl 6pfdr mit Kolbenverschluss abgeschmiedet fur Keilverschluss in Dienst gestellt 1871 erfolgte eine Umbenennung in 9 cm Stahl Kanone mit Kolbenverschluss Vierkant 4 Technik BearbeitenNeben der bereits oben angesprochenen Neukonstruktion der Lafetten und Protzen welche bereits eine Gewichtsreduzierung von 136 Pfund ergaben 5 wurde auch die Rohrkonstruktion des 4 Pfunders auf den 6 Pfunder ubertragen Da bei diesem Modell gleichfalls ein Keilverschluss zum Einsatz kommen sollte musste das Bodenstuck zur besseren Einbringung des Keilloches vierkantig gestaltet werden Zur Verwendung kam dann der sogenannte Wesener sche Keilverschluss der mit dem Keilverschluss der 4 Pfunder Feldkanone C 64 konstruktiv identisch war Auch dieser Verschluss war mit der Kupferliderung ausgestattet Nach 1866 wurde diese Ausfuhrung nicht mehr gefertigt und man ging wieder zum Wahrendoff schen Kolbenverschluss uber Dieser unterschied sich jedoch von der Ausfuhrung C 61 in der Form dass jetzt das Endstuck des Verschlusskolbens als glatter Zapfen mit einem Querloch in das ein sogenannter Splintkeit eingesteckt werden konnte ausgebildet war Ausserdem wurde an dem bei geschlossenem Verschluss rechts stehenden Kurbelarm eine Kugel angebracht die das selbsttatige Losen des Verschlusses verhindern sollte Bei dieser Ausfuhrung mussten zur Liderung wieder Pressspanscheiben verwendet werden welche nicht mit der Kartusche verbunden waren Diese mussten im Gegensatz zum 4 Pfunder separat eingelegt werden Gleichfalls wurde das Zugsystem umgestaltet Bedienung 6 Fur das Geschutz war eine Personalbedarf von sechs Soldaten vorgesehen Dieser bestand aus dem Geschutzfuhrer plus funf Kanonieren Die Aufgaben waren wie folgt verteilt Nr 1 revidiert das Zundloch nach jedem Schuss mit der Kartuschnadel durchsticht die Kartusche mit derselben und feuert ab Nr 2 handhabt den Verschluss setzt die Kartusche an und richtet Nr 3 wischt aus setzt das Geschoss an und unterstutzt Nr 2 beim Nehmen der Seitenrichtung mittels des Richtbaums Nr 4 bringt die Munition zum Geschutz nachdem der Geschutzfuhrer die Granate mit Vorstecker und Zundschraube versehen hatNachdem Nr 3 dieselbe mit dem Wischer vorgedruckt hat setzt Nr 4 die Kartusche sowie beim hohen Bogenschuss eventuell den davon getrennten Pressspanboden ein Nr 5 offnet und schliesst die Protze entnimmt die Geschosse daraus und gibt sie an Nr 4 Ausserdem fettet er den Wischer mit Glycerinol ein Lafetten Die Wande der Feldlafette C 64 waren ahnlich geformt wie die der Feldlafette C 61 waren jedoch nur fur das Schildzapfenlager ausgeschnitten Die Ausschnitte fur die Achsfutter sowie die Wanddurchbruche fur die Richtwelle entfielen Dadurch konnten die Wandstarken deutlich reduziert werden was letztlich zu der oben genannten Gewichtsreduzierung fuhrte In die Lafette war jetzt eine Wellenrichtmaschine mit doppelter Gewindespindel eingebaut Diese hatte gegenuber der Ausfuhrung C 61 den grossen Vorteil dass sich auf Grund der Doppelspindel die Richtzeit deutlich reduzierte Ausserdem stand die Richtsohle bei dieser Ausfuhrung nicht mehr auf der Richtspindel auf sondern war hangend angeordnet was in Bezug auf die Haltbarkeit grosse Vorteile bot Die Achse war jetzt aus Gussstahl gefertigt Auf Grund des Wegfalls der Achsfutter musste sie durch seitlich angebrachte Diagonalstreben stabilisiert werden Als Rader wurden jetzt sogenannte Thonet sche Rader verwendet Diese bestanden aus einer bronzenen Nabe zwolf Speichen und dem Felgenkranz mit dem eisernen Radreifen Der Durchmesser der Rader betrug 59 20 Zoll Die 6 pfundige Lafette hatte eine Lagerhohe von 3 Fuss 7 20 Zoll bei einer Gleisbreite von 58 50 Zoll Technische Daten BearbeitenZur Umrechnung wurden die Zahlenwerte der preussischen Mass und Gewichtsordnung vom 16 Mai 1816 zugrunde gelegt 7 Kaliber 3 5 Zoll 9 15 cm Rohrlange 78 Zoll 2 04 m Munitionstyp Gewicht 8 Granaten bestehend aus Eisenkern Bleimantel Sprengladung Zunder Gesamtgewicht 13 Pfund hiervon betrug die Sprengladung 15 Loth Brandgranaten Diese enthielten nur 12 Loth Sprengladung Zusatzlich kamen noch sechs Brander zu je 1 5 Loth hinzu Das Gesamtgewicht erhohte sich dadurch um 6 Loth Kartatschen Diese waren mit 41 Zinkkugeln zu je 5 Loth gefullt Gesamtgewicht 9 Pfund Ladung Geschossen wurde in der Regel mit 1 2 Pfund Geschutzpulver im Kartuschbeutel Fur den sogenannten hohen Bogenschuss standen noch Kartuschen mit 0 6 und 0 3 Pfund Gewicht zur Verfugung Zuge Der 6 Pfunder hatte 16 Keilzuge Die Breite betrug am Ladungsraum 0 59 Zoll und an der Mundung 0 44 Zoll bei einer Tiefe von 0 05 Zoll Die Felder waren 0 10 bzw 0 25 Zoll breit Die Dralllange betrug 16 Fuss Gewicht Das Geschutz wog komplett ausgerustet 4120 Pfund 9 10 Feldlafette ohne Ausrustung 992 Pfund Feldprotze ohne Ausrustung 889 Pfund Funf Mann Personal je 170 Pfund 850 Pfund 11 Literatur BearbeitenW Witte Die gezogenen Feldgeschutze C 61 C 64 und C 64 67 3 Auflage Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin 1867 Nachdruck J Olmes Krefeld 1971 J Schott Grundriss der Waffenlehre Eduard Zernin Darmstadt Leipzig 1868 Einzelnachweise Bearbeiten Kriegs Ministerium Hrsg Armee Verordnungs Blatt 5 Jahrgang Nr 18 v 14 August 1871 S 195 Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin W Witte Die gezogenen Feldgeschutze C 61 C 64 und C 67 3 Auflage Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin 1867 S 1 Nachdruck J Olmes Krefeld 1971 W Witte Die gezogenen Feldgeschutze C 61 C 64 und C 67 3 Auflage Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin 1867 S 2 Nachdruck J Olmes Krefeld 1971 Kriegs Ministerium Hrsg Armee Verordnungs Blatt 5 Jahrgang Nr 18 v 14 August 1871 S 195 Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin J Schott Grundriss der Waffenlehre Eduard Zernin Darmstadt Leipzig 1868 S 127 J Schott Grundriss der Waffenlehre Eduard Zernin Darmstadt Leipzig 1868 S 218 220 1 preussischer Fuss 12 Zoll 31 385 cm 1 preussischer Zoll 2 615 cm 1 preussisches Pfund Zollpfund 30 Loth 500 g 1 Loht 16 67 g W Witte Die gezogenen Feldgeschutze C 61 C 64 und C 64 67 3 Auflage Ernst Siegfried Mittler und Sohn Berlin 1867 S 13 16 Die Angaben gelten fur den 6 Pfunder mit Keilverschluss J Schott Grundriss der Waffenlehre Eduard Zernin Darmstadt Leipzig 1868 S 127 Es gibt hierzu unterschiedliche Angaben Teilweise wird der Geschutzfuhrer in den Angaben nicht mit berucksichtigt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 6 Pfunder Feldkanone C 64 amp oldid 238194301