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Die Athergaslampe oder Ludersdorffsche Dampf oder Gaslampe wurde 1834 von Friedrich Wilhelm Ludersdorff in Berlin erfunden und gibt ein blendend weisses Licht ab Das Leuchtmaterial ist der so genannte Leuchtspiritus eine Mischung von rektifiziertem Terpentinol mit vier Raumteilen Weingeist Diese Mischung verwandelt sich durch geringe Warme in Camphingas und brennt mit sehr heller Flamme ohne zu russen Diese Dampflampe weicht in ihrer Konstruktion von allen anderen Lampen dadurch ab dass der Brennstoff in einem geschlossenen metallenen Behalter verdampft die Dampfe aber durch eine Anzahl kleiner Locher ausstromen und hier verbrennen Aufbau und Funktion BearbeitenDer Brenner besteht in einer Rohre aus Messing etwa von der Breite eines kleinen Fingers und ist durch einen Docht ganz ausgefullt der allerdings nicht zum Anzunden bestimmt ist Das untere Ende dieses Dochtrohres reicht in den Behalter hinein der den Leuchtspiritus enthalt das andere Ende dagegen aus welchem der Docht ein wenig hervorsteht reicht in eine genau anschliessende messingene Kapsel die oben in einem massiven Knopf endet und im Kreise herum mehrere kleine Locher enthalt Hat sich der Leuchtspiritus bis zum oberen Ende des Dochts herausgezogen so erhitzt man mit einem Streichholz oder einem Licht den Knopf des Brenners worauf alsbald die Verdampfung des Leuchtspiritus in dem Docht beginnt der gebildete Dampf aus den Lochern stromt sich entzundet und ebenso viele Flammchen bildet Es ist von nun an nicht mehr notig den Knopf zu erhitzen da die Flammchen die zur weiteren Dampfbildung notige Hitze liefern Hierbei tritt eine Selbstregulierung ein denn da die Locher des Brenners horizontal gebohrt sind erhalten auch die Flammchen zuerst eine horizontale Richtung wogegen sie wie jede Flamme aufwarts streben Ist die Dampfentwicklung im Brenner langsam so findet auch das Ausstromen der Dampfe nur langsam statt und die Flammen nehmen eine sich der vertikalen annahernde Richtung an wodurch sie dem Knopf sehr nahe kommen und ihn bedeutend erhitzen Die Folge dieser starkeren Erhitzung ist vermehrte Dampfbildung also rascheres Ausstromen der Dampfe und daraus folgend eine horizontalere Richtung der Flammchen wodurch sie vom Knopf weiter entfernt werden und ihm weniger Hitze abgeben Durch diese Selbstregulierung tritt bald ein Zustand des Gleichgewichts zwischen der Erhitzung des Brenners und der Dampfentwicklung ein sodass die Flammen eine bestimmte Grosse und Richtung annehmen mit welcher sie ziemlich ruhig fortbrennen Statt mehrerer im Kreise angebrachter Locher kann man dem Brenner auch andere Formen und anders verteilte Locher geben zum Beispiel in der Art dass eine Anzahl Flammchen pyramidenartig ubereinander brennen Um in diesem Fall die Hitze der Flammen auf den Brenner zu ubertragen enthalt dieser in der Nahe eines jeden Lochs ein vorstehendes massives Stuck Messing Diese Lampen ausgezeichnet durch reine klare Flammchen werden besonders zur verzierenden Beleuchtung benutzt Damit die Flammen beim Umhertragen der Lampen nicht so leicht verloschen lasst man eine Anzahl solcher Flammchen unter einem Zugglas brennen Es ist versucht worden die Brenner der Dampflampe in Lampen fur fettes Ol anzuwenden und solche Lampen waren dann eigentliche Olgaslampen Quelle BearbeitenPierer s Universal Lexikon Band 10 Altenburg 1860 S 64 70 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Athergaslampe amp oldid 237417707