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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Zlatnik Begriffsklarung aufgefuhrt Zlatnyk oder Zolotnik ist ein gebrauchlicher Name fur eine Goldmunze in der Kiewer Rus die Ende des 10 Jahrhunderts vom Kiewer Grossfursten Wolodymyr Swjatoslawowitsch gepragt wurde 1 Wahrscheinlich erfolgte die erste Emission im Jahr 990 anlasslich der Taufe der Rus und der Hochzeit des Fursten mit der byzantinischen Prinzessin Anna 1 Insgesamt wurden 11 Goldmunzen gefunden davon stammen sechs aus dem Pina Schatz 1 Ahnlich dem byzantinischen Solidus in Pragetechnik Aussehen und Gewicht ca 4 2 g 2 1 Die Legende der Munze ist in kyrillischer Schrift verfasst Es zeigt ein statisches Bild eines Prinzen mit einem Dreizack 1 Typologisch werden sie in zwei Typen eingeteilt die sich im Legendentext unterscheiden 1 Als Zirkulations und Zahlungsmittel war es nicht weit verbreitet sondern hatte eher eine deklarative Funktion 1 Funde von Goldmunzen in Horten zusammen mit Feststoffen zeugen jedoch von der Anerkennung dieser Munzen als gleichwertig 1 Zlatnik Volodimira Svyatoslavovicha Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Einfuhrung von Munzen in den Umlauf 1 2 Forschungsgeschichte 2 Zusatzliche Fakten 3 Siehe auch 4 Anmerkungen 5 Quellen und Literatur 6 VerknupfungGeschichte BearbeitenEinfuhrung von Munzen in den Umlauf Bearbeiten Wahrend der Grundung der Kiewer Rus verbreiteten sich auf ihrem Land byzantinische Goldmunzen Der byzantinische Festkorper war eine der weltweiten Wahrungseinheiten des fruhen und spaten Mittelalters Sie wurden von allen Volkern Ost und Mitteleuropas sowie den Wikingern genutzt 3 Die meisten Feststoffe gelangten dank Handelsgeschaften von Kaufleuten sowie dank militarischer Losegelder nach Russland Silber und Kupfermunzen aus Byzanz wurden nur im Furstentum Tmutorokan im Handel mit der byzantinischen Krim verwendet arabische Dirham wurden in Kiew und benachbarten Furstentumern verwendet Anschliessend wurde die byzantinische Goldmunze zum Vorbild fur die ersten Munzen der Kiewer Fursten Goldmunzen Die Goldschmiede von Wolodymyr waren eine der ersten Munzen die in Kiew gepragt wurden Sie werden in zwei Typen unterteilt Die Vorderseite der ersten Munzart tragt die Inschrift Vladimir a se ego zlato Munzen des zweiten Typs haben eine andere Inschrift Wladimir auf dem Tisch Im mittleren Teil der Vorderseite ist das Bild des Prinzen mit Zepter und Kreuz zu sehen Uber Wolodymyrs linker Schulter befindet sich das Symbol der Familie Rurik ein Dreizack Auf der Ruckseite die Ruckseite beider Munzarten ist gleich der Name Jesu Christi und sein Bildnis Christus Pantokrator Die Goldmunzen imitieren kompositorisch die byzantinischen Munzen Basileios II und Konstantins VIII 976 1025 nbsp Solid Vasilya II i Konstantina VIIIMunzen wurden aus hochwertigem Gold 916 und 958 gepragt wahrscheinlich durch Umpragen von Festkorpern Es sind nur Munzen des Fursten Wolodymyr Swjatoslawitsch bekannt Forschungsgeschichte Bearbeiten Uber den Beginn der Munzpragung durch die Kiewer Fursten gibt es in den Annalen keine Hinweise Auch der Name Zlatnyk ist bedingt Es stammt aus dem Vertrag von 945 zwischen Furst Igor und den Byzantinern eine Goldmunze wurde damals jede Goldmunze genannt Die erste bekannte Goldmunze wurde 1796 vom Kiewer Apotheker Bunge gekauft spater ging diese Munze jedoch verloren 4 Mehrere Goldmunzen wurden 1804 von Archaologen im Pinsker Hort entdeckt und landeten daher in der Eremitage wo sie ohne Angaben zu ihrer Herkunft beschrieben wurden Im 19 Jahrhundert war die Meinung popular dass Kiewer Rus barbarisch und wirtschaftlich ruckstandig gewesen sei was die Moglichkeit eigene Munzen zu pragen infrage stellte Da es nur wenige Erstfunde von Gold und Silbermunzen gab stellten Forscher sofort deren Originalitat infrage Der Erste der diese Munzen als altrusisch erkannte war F I Krug der den Katalog der Eremitage umschrieb in dem Goldmunzen als barbarische Falschungen von Feststoffen aufgefuhrt wurden 4 Im Jahr 1852 wurde ein grosser Schatz an Silbermunzen 200 Munzen gefunden nach dessen Untersuchung niemand mehr daran zweifelte dass die Munzen der Kiewer Rus gehorten aber es gab immer noch sechs Exemplare der gefundenen Goldmunzen Im Jahr 1876 erstellte der beruhmte Numismatiker I Tolstoi den ersten Katalog antiker russischer Munzen Er fuhrte eine stilistische Analyse durch verglich Munztypen und entwickelte eine Chronologie der Munzpragung Tolstoi erkannte als erster die Ahnlichkeit der Silbermunzen der ersten Ausgabejahre mit Goldmunzen und bewies dass sie zur Ara des Fursten Wolodymyr Swjatoslawitsch gehorten Sowjetische Jubilaumsmunze mit dem Bild einer GoldmunzeTolstois Katalog loste standige Diskussionen aus Die nachste Klassifizierung von Munzen wurde in den 1920er Jahren von O V Oreshnikov vorgeschlagen und nannte die Goldmunzen die Munzen von Wolodymyr Monomach Seine Einstufung wurde von den Forschern R Fasmer und N Bauer dementiert Weitere Untersuchungen des Geldumlaufs der Kiewer Rus zeigten die Falschheit von Oreschnikows Ideen Und die Untersuchung furstlicher Zeichen auf Munzen durch den Archaologen N Likhachev rehabilitierte schliesslich die Klassifizierung von I Tolstoi Likhachev war der erste der die Idee vorschlug dass zu Ehren der Annahme des Christentums in der Kiewer Rus Silbermunzen des 1 Typs und Goldmunzen ausgegeben wurden Der nachste Schritt bei der Erforschung antiker russischer Munzen erfolgte durch den Numismatiker I G Spassky der alle Munzen nach den Pragemeistern der Briefmarken klassifizierte Spasskys Forschungen bestatigten Likhachevs Ideen und klarten auch die Geschichte der Pragung von Silbermunzen auf Spassky war der erste der die Entstehungsgeschichte jeder Goldmunze und vieler Silbermunzen veroffentlichte nbsp Radyanska yuvilejna moneta iz zobrazhennyam zlatnikaInsgesamt wurden offiziell 11 Goldmunzen gefunden Heute ist der Standort von 10 davon bekannt 5 7 in der Eremitage 1 im Nationalen Geschichtsmuseum der Ukraine 1 im Nationalen Geschichtsmuseum der Ukraine und 1 im Archaologischen Museum Odessa Zusatzliche Fakten BearbeitenDas Gewicht des byzantinischen Solidus und der Goldmunze wurde schliesslich zur russischen Gewichtseinheit der Goldmunze 4 266 g 1988 wurde zu Ehren des 1000 Jahrestages der ersten Munzen der Kiewer Rus eine 100 Rubel Munze mit dem Bild einer Goldmunze ausgegeben Siehe auch BearbeitenZolotij rinskij Rheinischer Goldgulden Rhein Sribnik Silbermunze von Wolodymyr Swjatoslawowitsch Moneti Kiyivskoyi Rusi Munzen der Kiewer RusAnmerkungen Bearbeiten a b c d e f g h R M Shust Zlatnyk Enzyklopadie der ukrainischen Geschichte Bd 3 S 364 Zvarych V V Numismatisches Worterbuch Lemberg LGU Verlag 1975 156 S 292 Abbildungen S 61 Shust R M Numismatik Die Geschichte des Geldumlaufs und des Munzgeschafts in der Ukraine Lehre Handbuch 2 Aufl S K Znannia 2009 376 S a b Spassky I G Sotnikova M P Jahrtausend der antiken Munzen Russlands Zusammenfassender Katalog russischer Munzen des 10 und 11 Jahrhunderts Moskau Kunst 1983 240 S Zlatnik des Fursten Wolodymyr Swjatoslawytsch Memento vom 13 Oktober 2007 im Internet Archive Artikel aus dem Buch 100 beruhmtesten Meisterwerke der Ukraine Kiew Autogramm 2004 Quellen und Literatur BearbeitenR M Shust Zlatnyk Archiviert am 7 August 2016 auf der Wayback Machine Enzyklopadie der Geschichte der Ukraine in 10 Banden herausgegeben von V A Smoliy Leiter und anderen Institut fur Geschichte der Ukraine Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine K Naukova dumka 2005 Bd 3 E J S 364 672 S Feige ISBN 966 00 0610 1 Verknupfung BearbeitenZlatnyk Goldsmunze Zoll Enzyklopadie in 2 Banden I G Berezhniuk rep Hrsg und andere Khm PP Melnyk A A 2013 Bd 1 A L S 292 472 S ISBN 978 617 7094 09 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zlatnik amp oldid 239458776