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Winifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried 1914 1975 ist ein deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahre 1975 von Hans Jurgen Syberberg Er besteht aus einem rund funfstundigen Interview mit der einstigen Prinzipalin der Wagner Festspiele von Bayreuth und erklarten Hitler Verehrerin Winifred Wagner FilmTitel Winifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried 1914 1975Produktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1975Lange 302 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Hans Jurgen SyberbergProduktion Hans Jurgen SyberbergMusik Richard WagnerKamera Dietrich LohmannSchnitt Agape von DorstewitzBesetzungWinifred Wagner sie selbst Gottfried Wagner er selbst Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenIm Zentrum des Interviews mit der einstigen Bayreuther Wagner Festspielchefin und geburtigen Englanderin Winifred Wagner steht vor allem ihr Verhaltnis zu Reichskanzler und Wagner Verehrer Adolf Hitler zu dem sie auch nach 1945 ebenso wenig auf Distanz gegangen ist wie zur nationalsozialistischen Ideologie generell Zahlreiche Ausserungen und Anmerkungen in diesem funfstundigen Interview belegen ihre ungebrochene Nahe zum Regime die sich auch in der Kritik gegenuber ihren eigenen Kindern aussert Wagners Ruf bis zuletzt eine unverbesserliche Nazi Sympathisantin zu sein ist unter anderem durch den in diesem Film geausserten Satz begrundet Wenn der Hitler heute hier zur Tur reinkame ich ware genauso frohlich und so glucklich ihn hier zu sehen und zu haben als wie immer Ihr Image pflegt Winifred Wagner bereits zu Beginn von Syberbergs Film Sie erklart unverdrossen Das grosse Interesse der Allgemeinheit scheint sich immer wieder auf unser Verhaltnis zu Hitler zu konzentrieren Fur sie handelte es sich dabei um eine rein menschliche personliche und vertrauliche Bindung die auf der Grundlage der Verehrung und der Liebe zu Richard Wagner beruhte Und deshalb werde sie dem Menschheitsverderber stets in Dankbarkeit gedenken weil er mir buchstablich hier in Bayreuth sozusagen die Wege bereitet hat Ein Bild in ihren Fotoalben zeigt Winifreds Tochter Friedelind als Kind auf dem Schoss von Goebbels Friedelind zerstritt sich spater mit ihrer Mutter wegen deren Faible fur das braune Regime und wanderte 1940 in die USA aus Nach dem Krieg kam es zur Versohnung Ahnlich hart ist auch ihr Urteil uber den zur Entstehungszeit bereits seit neun Jahren verstorbenen Sohn Wieland der ab 1951 gemeinsam mit Bruder Wolfgang die Wagner Festspiele geleitet hatte und von dem Schatten der Hitler Nahe zu reinigen versuchte Er habe sagt sie gegenuber Syberberg alles nur runtergemacht und nur gegen uns intrigiert Wieland Wagner hatte noch 1965 offentlich gegen seine Mutter Stellung bezogen weil die noch immer an des Fuhrers Endsieg glaubt Dass Hitler die Festspiele in den Dienst des Nationalsozialismus gestellt habe so erklart die Unverbesserliche sei barer Unsinn Der Fuhrer kam als Wagner Fan und Freund des Hauses gefolgt von anderen Nazi Grossen wie Reichsmarschall Herman Goring und Rassenchefideologe Alfred Rosenberg HJ BdM und Trachtengruppen reisten an um einen Blick auf den Fuhrer erhaschen zu konnen wahrend einer wie Winifred sagt Jubel und Triumph Fahrt vom Haus Wahnfried zum Festspielhaus auf dem Grunen Hugel wo Winifred Adolf Hitler erwartete und ihn zur Loge geleitete Hitler wollte daruber hinaus so die Ex Prinzipalin bei den Wagners Familienleben geniessen ungestort in seinem Schlaf von vier Uhr morgens bis elf oder zwolf Uhr mittags Hier auf meinem Terrain hat er seine absolute Ruhe gehabt Er kam auch um die Kinder zu sehen mit denen er ganz ruhrend war Sie haben ihn eigentlich als guten Onkel betrachtet und er hat sich wirklich als ein solcher bei uns aufgefuhrt Er hat osterreichischen Herzenstakt und Warme verbreitet und auch ganz nett Klavier gespielt Die dunklen Seiten die Hitler eigentlich ausmachten hatten sie nicht interessiert denn das beruhrte mich ja nicht und alles was ins Dunkle geht bei ihm ich weiss dass es existiert aber fur mich existiert es nicht Denn sie sei ein restlos unpolitischer Mensch Schlussendlich zeigt sich Winifred Wagner als Frau die imstande sei den Hitler den ich kenne vollkommen zu trennen von dem was man ihm heutzutage alles zur Last legt Das zweite Themenfeld uber das Winifred Wagner in Winifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried 1914 1975 mal detailversessen mal anekdotenreich spricht ist ihr Leben im Haus Wahnfried Von Richard Wagners Witwe Cosima wurde sie dort absolut im Sinne Wagners und Bayreuths erzogen zur Nachfolgerin der Hohen Frau bestimmt Syberberg selbst sieht sie in seiner Dokumentation primar als lebendes Zeugnis einer von der Dekadenz des Grossburgertums gepragten Epoche Die Geschichte des Hauses Wahnfried soll verdeutlichen dass die Villa des Kunstlers als Utopie einer heilen Welt zwangslaufig die verhangnisvollen Gaste von Ludwig II bis zu Hitler anlocken musste Zugleich hinterlasst Syberbergs Film den Eindruck einer fruhzeitig emanzipierten Frau die sich in einer extrem mannerdominierten Welt zumal zur Zeit des Nationalsozialismus in der Frauen eine durchgehend untergeordnete Rolle zugedacht war durchzusetzen vermochte Hans Jurgen Syberberg in seiner Asthetik selber Wagnerianer und dem 19 Jahrhundert verbunden wie Der Spiegel in seiner Ausgabe vom 28 Juli 1975 schreibt sieht sein provokantes Dokumentarwerk in erster Linie nicht etwa als ideologiekritische Lektion sondern als Kunstwerk das Vergnugen bereiten und schon wirken soll Darum werde in dem Film alle Freiheit der dialektischen Imagination gewahrt auch was die Prasentation der Winifred Wagner mit ihren Hitler Bekenntnissen angeht durch die langsame und stille Kamerafuhrung die das Gesicht die Blicke einfangt auf dem und in denen die Worte und Welten entstehen und vergehen Produktionsnotizen BearbeitenWinifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried 1914 1975 entstand an funf Tagen im April 1975 1 und wurde bereits im Juli desselben Jahres der Offentlichkeit erstmals vorgestellt Massenstart war der 15 Juni 1976 Im darauffolgenden Jahr lief der Film erstmals im deutschen Fernsehen Drittes Programm des Bayerischen Rundfunks an Winifreds Enkel Gottfried Wagner assistierte Syberberg bei diesem Film Kritik Bearbeiten Ein ausufernd umfangreicher Interview Film mit Winifred Wagner Richard Wagners Schwiegertochter der 60 Jahre deutscher Zeitgeschichte dokumentiert und dabei die ideologischen und gesellschaftspolitischen Bezuge zum Nationalsozialismus und die enge Beziehung Hitlers zum Haus Wahnfried und den Bayreuther Festspielen offenlegt In Aussage und Darbietung gleich fesselnd durch die Authentizitat der Vermittlung Lexikon des Internationalen Films 2 Weblinks BearbeitenWinifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried 1914 1975 in der Internet Movie Database englisch Winifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried 1914 1975 bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Winifred Wagner Unser seliger Adolf In Der Spiegel vom 28 Juli 1975 S 84 Winifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried 1914 1975 In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Filme von Hans Jurgen Syberberg Romy Portrait eines Gesichts Scarabea Wieviel Erde braucht der Mensch Sex Business Made in Pasing San Domingo Ludwig Requiem fur einen jungfraulichen Konig Th Hierneis oder wie man ehem Hofkoch wird Karl May Winifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried 1914 1975 Hitler ein Film aus Deutschland Parsifal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Winifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried 1914 1975 amp oldid 218311587