Willy Strecker (auch: Willi Strecker oder Wilhelm Strecker; geboren 4. Juli 1884 in Mainz; gestorben 1. März 1958 in Wiesbaden) war ein deutscher Verleger und Mitinhaber des Mainzer Musik-Verlagshauses B. Schott’s Söhne.
Leben Bearbeiten
Willy Strecker und sein einziger Bruder Ludwig Strecker der Jüngere traten 1909 in das väterliche Unternehmen ein und erhielten von noch im selben Jahr Prokura nach dem Austritt von Ferdinand Bermann. 1920 wurde „Wilhelm Strecker“ Teilhaber der Firma, Prokura erhielten stattdessen Karl Bauer und Wilhelm Krug. 1933 begrüßte er in einem Brief an Igor Strawinsky die nationalsozialistische Machtergreifung in Deutschland.
Nach dem Tod ihres Vaters 1943 leiteten die beiden Brüder das Unternehmen gemeinsam.
Ebenfalls 1909 führte Willy Strecker den Komponisten Max Reger bei seinem Besuch in London durch die Gemäldegalerie der dortigen National Gallery; später hatte sich Strecker einen Ruf erworben als der „legendäre Chef des Mainzer Schott Verlags und charismatischer Lenker der Geschicke der Neuen Musik in Deutschland.“
Willy Strecker stand mit zahlreichen Persönlichkeiten der schreibenden und musizierenden Künste in Korrespondenz, darunter beispielsweise mit Paul Hindemith oder Hans-Heinrich Ambrosius.
Willy Strecker starb Anfang März 1958 in Wiesbaden im Alter von 73 Jahren.
Literatur Bearbeiten
- Martin von Hase: Musikverleger Willy Strecker, \dagger 1. März 1958, in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, Bd. 14 (1958), S. 336
Einzelnachweise Bearbeiten
- Angaben über den Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ Christine Fischer-Defoy, Susanne Schaal (Hrsg.), Walter Jens (Vorwort): Berliner ABC. Das private Adreßbuch von Paul Hindemith 1927 bis 1938, Berlin: Transit, 1999, ISBN 978-3-88747-148-4 und ISBN 3-88747-148-2, S. 265 u.ö.; Vorschau über Google-Bücher
- ↑ Andrew Hugill: Teresa Balough, Kay Dreyfus: Distant Dreams. The Correspondence of Percy Grainger and Burnett Cross, 1946-60 (in englischer Sprache), in: Zeitschrift für Australienstudien ( = Australian Studies Journal). Bd. 36, S. 69–72, ISBN 978-0-7340-3794-7, download-Möglichkeit als PDF-Dokument der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen über The Stacks. Library of Anglo-American Culture & History (AAC)
- Angaben der DNB
- Geschäftsrundschreiben – Archivalien und Dokumente zur Buchgeschichte als Teil der Archivalien der Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig
- zitiert bei Toby Thacker: Music after Hitler, 1945-1955. Aldershot : Ashgate, 2007, S. 64
- Michael Schwalb: Max Reger. Der konservative Modernist ( = Kleine bayerische Biographien), Regensburg: Verlag Friedrich Pustet, 2018, ISBN 978-3-7917-6126-8; Vorschau über Google-Bücher
- Ann Clark Fenn (Hrsg.), Gottfried Benn (Verf.), Dieter Rexroth (Vorw.): Briefwechsel mit Paul Hindemith ( = Fischer Taschenbücher, Nummer 5466), Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1986, ISBN 978-3-596-25466-8 und ISBN 3-596-25466-3; Briefsammlung laut der DNB
- Angaben zur Nummer 9127 in der Online-Ansicht des Findbuchs 55 Nachl 100 (Schott-Archiv), Signatur: 55 Nachl 100/B,13699