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William John Gies 21 Februar 1872 in Reisterstown Maryland 20 Mai 1956 in Lancaster Pennsylvania war ein US amerikanischer Biochemiker der als Begrunder der modernen zahnarztlichen Ausbildung in den USA gilt 1 obwohl er nie Zahnarzt war 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Der Status der amerikanischen Zahnarzte 1 2 Der Gies Report 1 3 Ein Welt Almanach zahnmedizinischer Irrtumer 2 Stiftung 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Schriften 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGies erhielt den Bachelor of science 1893 am Gettysburg College den M S 1896 und den Ph D 1897 an der Yale University Er gehorte zu den Grundern der Society for Experimental Biology and Medicine 1903 und der American Society of Biological Chemists 1906 3 Als Professor fur Biochemie an der Columbia University 1907 1937 begann sich Gies fur die zahnmedizinische Forschung und Ausbildung zu interessieren als er 1909 von Mitgliedern eines Ausschusses der lokalen Zahnarztevereinigung gebeten wurde seine biochemische Forschung mit der Zahnheilkunde zu verbinden Zu dieser Zeit stellte er fest dass man in der Medizinischen Fakultat der Columbia University ebenso wie an Medizinischen Schulen allgemein wenig wissenschaftliches Interesse an Zahnen hatte und auch an zahnmedizinischer Forschung nicht interessiert war 4 Er begann die Ursachen der Karies und der Parodontitis zu untersuchen Gies schrieb seither uber 600 Veroffentlichungen Dem Einsatz von Gies ist die Grundung der Columbia University School of Dental and Oral Surgery zu verdanken der bald die American Association of Dental Schools folgte Im Jahr 1925 trat Gies dafur ein dass das bereits 1865 gegrundete New York College of Dentistry mit der New York University zum New York University College of Dentistry verbunden wurde Diese Neu Organisationen waren nach gesetzlichen Regelungen erforderlich geworden die die kommerzielle Ausrichtung zahnmedizinischer Schulen einschranken sollten 5 Im Jahr 1919 grundete er auf eigene Kosten das Journal of Dental Research und war dessen Herausgeber bis 1935 Er war ferner Grundungsmitglied 1920 von 1928 bis 1938 Generalsekretar und von 1939 bis 1940 der 16 Prasident der International Association for Dental Research IADR Teilweise zeitgleich war er von 1936 bis 1939 Generalsekretar der Subsection Nd Zahnmedizin in der Section N Medizin der American Association for the Advancement of Science AAAS 6 7 Erst 1954 unter Generalsekretar Russell W Bunting erhielt Section Nd einen autonomen Status der sie den anderen 18 Sections der AAAS gleich stellte 8 Die Zeitschrift und die beiden Verbande sind nach wie vor die Grundlage der zahnmedizinischen Forschung und Bildung in den USA Der Status der amerikanischen Zahnarzte Bearbeiten Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts befand sich die amerikanische Zahnmedizin in einem grossen Dilemma Von Seiten der Mediziner gab es diverse Ubernahme Versuche in deren Verlauf von einer Abschaffung der Zahnmedizin als akademischer Beruf und von einer Verlagerung der Zahnbehandlung sie sei nur eine handwerkliche Tatigkeit in die Hande von Technikern gesprochen wurde die ihre Tatigkeit unter Aufsicht eines Arztes ausuben sollten Die akademische Ausbildung fur die die American Dental Association lange gekampft hatte und deren Umsetzung sie durch Gesetzesvorlagen vorangetrieben hatte verteure die Behandlung und schaffe Barrieren die zu Personalmangel fuhrten Dieser war besonders stark fuhlbar geworden seit diverse Aufklarungskampagnen einen Bedarf an zahnarztlichen Leistungen geschaffen hatten der mit dem zur Verfugung stehenden Personal nicht zu bewaltigen war 9 Der Gies Report Bearbeiten Wie Gies schon fruh selbst festgestellt hatte war das Interesse von Zahnarzten an Forschung im Allgemeinen gering Ihre Ausbildung und praktische Tatigkeit war im Wesentlichen noch gewerblich handwerklich kommerziell und reparativ orientiert und damit die Zahnmedizin von anderen akademischen Berufen isoliert So fuhrte zum Beispiel auch der United States Public Health Service USPHS nach dem Ersten Weltkrieg zwar eine zahnarztliche Abteilung ein in der Zahnarzte aber lediglich die anfallenden reparativen Arbeiten ausfuhrten und zumindest bis zu Clinton Messners Einsatz 1928 nicht in Forschungsprojekten aktiv wurden Die ersten Kariesstatistiken des USPHS wurden noch von Arzten und Statistikern der Behorde erstellt indem sie Daten auswerteten die von zahnmedizinischem Hilfspersonal erhoben worden waren 10 Fur funf Jahre gesponsert von der Carnegie Foundation besuchte William Gies ab 1921 alle zahnmedizinischen Ausbildungsstatten in den USA und Canada 11 und stellte erhebliche Defizite in der Ausbildung fest Der 1926 veroffentlichte und nach ihm benannte Report enthalt auch einen Ruckblick auf die Geschichte der Zahnmedizin und der Ausbildung von Zahnarzten und beleuchtet allgemeinmedizinisch relevante Teilaspekte der zahnarztlichen Tatigkeit Er ist ein leidenschaftliches Pladoyer fur eine akademische Ausbildung von Zahnarzten und gilt bis heute als Grundlage der zahnmedizinischen Ausbildung in medizinischen universitaren Einrichtungen 12 Wie wichtig die akademische Ausbildung sei 13 machte Gies 1932 am Beispiel des Projekts von Frederick Sumner McKay zur Entdeckung der Ursache der Zahnfluorose besonders deutlich Diese Arbeit zeuge von interdisziplinarer Zusammenarbeit von Wissenschaftlern Schliesslich hatten nicht Mediziner die Ursache der Zahnfluorose aufgeklart Gleichzeitig ausserte Gies die Vision von einer Trinkwasserhygiene unter der Leitung der Zahnarzteschaft 14 15 Als Mitglied von David Asts Technical Advisory Committee on the fluorination of water supplies das am 24 April 1944 erstmals tagte war er an der Planung und Durchfuhrung des Fluoridierungsversuchs in Newburgh New York beteiligt 16 17 Ein Welt Almanach zahnmedizinischer Irrtumer Bearbeiten In zwei Auflagen veroffentlichte die American Dental Association 1939 und 1941 umfangreichere Sammlungen von Abstracts uber Ursachen und Kontrolle der Zahnkaries 18 Als Schriftfuhrer des eigens dazu in der Forschungskommission der ADA eingerichteten Berater Komitees erarbeitete Gies zusammen mit Daniel F Lynch Chairman und Charles F Kettering als Berater dessen Name dem Projekt etwas Aufmerksamkeit sichern wurde einen Offenen Brief der weltweit an zahnarztliche Forschungseinrichtungen verschickt wurde 19 Darin wurden die Adressaten um kurze Abstracts ersucht die ihren aktuellen Forschungsfokus bezuglich der Zahnkaries darstellen sollten Als Beispiel hatte Gies dem Brief ein entsprechendes Muster von Russell W Bunting beigefugt mit dem er uber viele Jahre einen fast freundschaftlichen Kontakt pflegte und der seit 1937 Dekan der zahnmedizinischen Fakultat der Universitat Michigan war Bunting bezeichnete spater in einem Schreiben an Gies das resultierende Produkt etwas despektierlich als World Almanac of dental errors von dem es hoffentlich keine weitere Auflage gabe 20 Stiftung BearbeitenDie William J Gies Stiftung wurde im Jahr 1950 an der Columbia University als private Stiftung und erste amerikanische Stiftung zur Unterstutzung der Ausbildung in Zahnmedizin und Wissenschaft etabliert Im Jahr 2002 verband sie sich mit der American Dental Education Association ADEA einer Stiftung des offentlichen Rechts Ehrungen BearbeitenSeit 1915 war er gewahltes Mitglied der American Philosophical Society 21 Am 18 Oktober 1951 erhielt er den vierten Pennsylvania Ambassadorship Award der staatlichen Handelskammer von Pennsylvania 22 Das American College of Dentists vergibt seit 1940 den William J Gies Award 23 Literatur BearbeitenDental education in the United States and Canada A report to the Carnegie Foundation for the advancement of teaching Carnegie Foundation New York 1926 XXI 692 S Schriften BearbeitenR B Donoff The Gies Report and Research In The Journal of the American College of Dentists Band 69 Nummer 2 2002 S 22 25 PMID 12132254 On other dental organizations and the needed changes in the organization of IADR J Dent Res 18 230 236 1939 The Work amp Functions of the IADR J Dent Res 19 258 266 1940Weblinks BearbeitenADEAGies Foundation Informationen zu und akademischer Stammbaum von William John Gies bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten A Biochemist Who Led Dental Education Memento vom 19 August 2017 im Internet Archive Medical history InVivo Vol 2 Nr 6 26 Marz 2003 Columbia University Medical Center Abgerufen am 17 Juli 2016 Arthur H Merritt William J Gies 1872 1956 J Am Dental Assoc 53 Juli 1956 83 Herbert J Bartelstone In tribute to the memory of William J Gies an assessment of the need for changes in dentistry in The first 50 year history of the IADR S 382 387 Print Ausgabe Frances Krasnow International Association for Dental Research founded in New York December 10 1920 J dent Res 25 1946 293 296 Andrew I Spielman A brief overview of the 150 year history of the New York University College of Dentistry Nexus Bd 17 No 1 Juli 2015 S 12 18 IADR First Fifty Year History Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive International Association for Dental Research S 54 Abgerufen am 17 Juli 2016 Thomas J Hill American Association for the Advancement of Science Proceedings of the subsection on dentistry J Am Coll Dentists 5 No 1 3 1938 S 73 77 New Status for Dentistry in Science Association J Am Dent Assoc 49 1954 S 378 Hans Ludigs Fluorid und die Geschichte der US amerikanischen Zahnmedizin ca 1900 1950 Masterarbeit Universitat Konstanz 2013 Hans Ludigs Masterarbeit loc cit William Gies outstanding leader in dentistry dies J Am Dent Assoc 53 Juli 1956 S 110 William J Gies and the Gies Report ADEAGies Foundation Abgerufen am 17 Juli 2016 Theodor Rosebury The challenge to dentistry A tribute to William J Gies Science 126 22 November 1957 S 1056 1058 William J Gies The status of dentistry Notes on the question whether dental practice should be included in medical practice with comment on a substitute for state medicine J dent Res 12 1932 945 990 Hans Ludigs Fluorid und die Geschichte der US amerikanischen Zahnmedizin ca 1900 1950 Masterarbeit Universitat Konstanz 2013 Proceedings Meeting of the Technical Advisory Committee on the Fluorination of Water Supplies 24 April 1944 80 Centre Street New York David Ast papers David B Ast Sidney B Finn Isabel McCaffrey The Newburgh Kingston Caries Fluorine Study I Dental findings after three years of water fluoridation Am J Public Health 40 Juni 1950 716 724 Daniel F Lynch Charles F Kettering William J Gies eds Dental caries Findings and Conclusions on its causes and control 195 summaries New York 1939 2 Auflage mit 237 summaries New York 1941 Open Letter from the Advisory Committee on Research in Dental Caries J Am Dent Assoc 25 1938 S 979 980 Schreiben von R W Bunting an W J Gies 22 Juni 1940 Russell W Bunting Papers Correspondence with William J Gies 1935 1942 Bentley Historical Library University of Michigan Member History William J Gies American Philosophical Society abgerufen am 18 August 2018 J Am Dent Assoc 43 1951 S 754 755 The William J Gies Award Science Abgerufen am 17 Juli 2016 Normdaten Person LCCN n93036163 VIAF 6604227 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 12 Januar 2020 GND Namenseintrag 137939825 AKS PersonendatenNAME Gies William JohnKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer BiochemikerGEBURTSDATUM 21 Februar 1872GEBURTSORT Reisterstown MarylandSTERBEDATUM 20 Mai 1956STERBEORT Lancaster Pennsylvania Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William John Gies amp oldid 232635858