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Die Wiesenmuhle ist eine aufgelassene Muhle jetzt Hausruine in der Gemeinde Marth im Landkreis Eichsfeld in Thuringen Das bereits zum Abriss angemeldete Gebaude wurde durch eine dort belegte Fledermauskolonie gerettet der Standort wurde behordlicherseits zum Biotop erklart und als Einzelobjekt nach der Europaischen Fauna Flora Habitat Richtlinie FFH geschutzt 1 Die Betreuung des Hauses wurde einem Mitarbeiter vom Naturpark Eichsfeld Hainich Werratal ubertragen 2 Wiesenmuhle mit Notsicherung Ansicht von NordenWiesenmuhle in den 1920er JahrenWiesenmuhle vor dem Neubau der Holzleistenfabrik Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas dreistockige traufstandige Gebaude der ehemaligen Wiesenmuhle befindet sich unmittelbar an der Bundesstrasse 80 ostlich von Arenshausen und sudostlich von Marth am Ostufer der Leine Geschichte BearbeitenDie Wiesenmuhle wurde vor 1466 erbaut in einer Lehensbeschreibung des Ortes fand sich der Vermerk Item der muller in der Wessen mullen Erst 1845 wurde diese Muhle wieder genannt nun befand sich dort eine Mahl und Olmuhle in Betrieb Im Jahr 1895 wurde deren Pachter Thiele von Raubern uberfallen Der Muhlenbetrieb war in dem kleinen Ort unrentabel geworden man versuchte als Ersatz eine mechanische Weberei in Betrieb zu setzen doch diese Nutzung war nur von kurzer Dauer Die Wiesenmuhle wurde anschliessend als Holzleistenfabrik Funke amp Habermann ausgebaut und erreichte in den 1920er Jahren ihre grosste Ausdehnung Nach einem ersten Brand wurde die Fabrik noch einmal aufgebaut und nach einem weiteren Brandereignis eingestellt Die Holzleistenfabrik Marth wurde als letzte gewerbliche Nutzung der Muhle in der Ortschronik erwahnt Die Fabrik beschaftigte auch Hilfs und Saisonarbeiter und war somit der bedeutendste Arbeitgeber am Ort Der Fabrikbesitzer Julius Pile wurde am 12 Dezember 1927 uberfallen und getotet seine Leiche fand man unweit der Muhle im Strassengraben Die Gebaude der Wiesenmuhle waren von Oktober 1945 bis Januar 1946 als Grenzlager III des nahen Grenzubergangs in Richtung Lager Friedland mit mehreren Hundert Ruckwanderern und Kriegsfluchtlingen belegt 3 Ein Grossfeuer ruinierte die Nebengebaude und hatte 1982 den Abriss der Fabrikgebaude zur Folge Das Hauptgebaude wurde als noch bewohnbar betrachtet blieb vom Abriss verschont und wurde von Privatleuten bewohnt Ab der Wende wurden die Wohnungen nach und nach von jungen Leuten z T Studenten aus Gottingen angemietet die dort in mehreren WGs bis ca im Jahr 2000 wohnten Im Anschluss fanden sich allerdings keine neuen Kaufer oder Mieter Das Bauwerk verfiel durch unterlassenene Instandhaltung 4 Die Besitzer oder die Gemeinde beantragte den Abriss der Ruine bei der Inspektion durch die Bauaufsichtsbehorde wurde die im Dachgeschoss angetroffene Fledermauspopulation als schutzenswertes Gut festgestellt der Abrissantrag scheiterte somit und die Gemeinde verwies auf die laufenden Kosten der Objektsicherung da das unmittelbar an der Strasse stehende Gebaude eine Gefahr darstellt In dieser Situation ubernahm der Freistaat Thuringen die Ruine um den Standort der Fledermauskolonie zu sichern 5 In dem Gebaude befand sich ein bereits bekanntes bedeutendes Fledermausvorkommen mit bis zu 1000 Exemplaren der Spezies Grosses Mausohr Ziel des Mietvertrages war die bauliche Sicherung des Gebaudes und der Erhalt der Fledermauspopulation welche um 2010 die Wochenstube vorubergehend wahrscheinlich wegen Bauarbeiten an der angrenzenden Bundesstrasse 80 verlassen hatte 1 2 Literatur BearbeitenErhard Muller Die Muhlen im Landkreis Heiligenstadt Codier Heiligenstadt 1992 S 29 32 Gemeinde Marth Hrsg 750 Jahre Marth 1254 2004 2004 S 31 Volker Grosse Klaus Herzberg Marth Wiesenmuhle In Maik Pinkert Hrsg Muhlen im Obereichsfeld Ein Kompendium Eichsfeld Verlag Heiligenstadt 2008 ISBN 978 3 935782 13 5 S 262 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wiesenmuhle Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Die Fledermause in der Wiesenmuhle abgerufen im Internet am 9 September 2012 a b Fabian Klaus Fledermause an der Wiesenmuhle Marth ausgewandert Thuringische Landeszeitung 17 August 2011 abgerufen am 10 September 2012 Der Fledermausexperte halt sich bei Informationen uber den Aufenthaltsort der Wiesenmuhlen Fledermause zuruck bestatigt aber ebenfalls dass Spuren gefunden worden sind Die Tiere seien in der Wiesenmuhle nicht mehr nachgewiesen worden hatten moglicherweise einen besseren Platz gefunden Das bedeute aber nicht dass sie nicht irgendwann zuruckkehren Beispielsweise dann wenn an dem neuen Platz eine Storung in irgendeiner Form auftritt Thomas Muller Maik Pinkert Kriegsende und Neubeginn im Landkreis Eichsfeld 1945 1946 Eichsfeld Verlag Heiligenstadt 2003 Seite 91 ff Volker Grosse Klaus Herzberg Marth Wiesenmuhle In Maik Pinkert Hrsg Muhlen im Obereichsfeld Ein Kompendium Eichsfeld Verlag Heiligenstadt 2008 ISBN 978 3 935782 13 5 S 262 Eine kurze Reportage zum gescheiterten Abriss wurde sogar im Thuringen Journal gesendet 51 377777777778 9 9980555555556 Koordinaten 51 22 40 N 9 59 53 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiesenmuhle Marth amp oldid 231146255