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Am 12 Januar 1937 kam eine Boeing 247 auf dem Western Air Express Flug 7 im Anflug auf Burbank vom geplanten Flugweg ab und flog bei schlechten Sichtverhaltnissen gegen einen Berg in den San Gabriel Mountains Bei dem Unfall kamen funf Insassen ums Leben die ubrigen acht Personen an Bord wurden zum Teil schwer verletzt Zu den Verletzten zahlte die Dokumentarfilmerin Osa Johnson Ihr Ehemann Martin Johnson erlag einen Tag nach dem Unfall seinem Schadel Hirn Trauma Western Air Express Flug 7Baugleiches Flugzeug einer anderen GesellschaftUnfall ZusammenfassungUnfallart Controlled flight into terrainOrt Los Pinetos San Gabriel MountainsDatum 12 Januar 1937Todesopfer 5Uberlebende 8Verletzte 8LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Boeing 247 DBetreiber Western Air ExpressKennzeichen NC13315Abflughafen Las Vegas Municipal Airport Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenZielflughafen Union Air Terminal Burbank Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenPassagiere 10Besatzung 3Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Flugverlauf 2 Unfallursache 3 Folgen 4 EinzelnachweiseFlugverlauf Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung des Flugverlaufs grune Pfeile 1 bis 4 vorgeschriebenes Anflugverfahren fur Burbank roter Pfeil 4 abweichender Flugweg nach dem zweiten Uberflug des Funkfeuers Saugus und Aufschlagspunkt 5 Die Boeing 247 Kennzeichen NC13315 der Western Air Express befand sich auf einem Linienflug von Salt Lake City Utah uber Las Vegas Nevada und Burbank nach San Diego beide Kalifornien Das Flugzeug landete um 8 27 Uhr Ortszeit in Las Vegas und sollte gemass Flugplan zehn Minuten spater nach Burbank weiterfliegen Weil keine aktuellen Informationen uber die Wetterbedingungen am Zielflughafen vorlagen verzogerte sich der Abflug aus Las Vegas Die Besatzung erhielt um 9 00 Uhr eine Streckenfreigabe zum Funkfeuer Daggett im San Bernardino County mit der Vorgabe im Fall einer Wetterverschlechterung in Burbank nach Palmdale oder Long Beach auszuweichen Wahrend die Maschine nach Westen flog erteilte die Flugsicherung eine Erlaubnis zum Weiterflug nach Burbank uber die ungerichteten Funkfeuer in Palmdale und Saugus 1 Auf halber Distanz zwischen Palmdale und Saugus verlor die Besatzung in der Reiseflughohe von 2130 Metern 7000 Fuss den Sichtkontakt zum Boden und ging in den Instrumentenflug uber Um 10 50 Uhr erreichte die Maschine den Schweigekegel des Funkfeuers Saugus und drehte nach rechts auf einen nordwestlichen Kurs Diese Kursanderung durch die sich das Flugzeug zunachst vom Zielflughafen entfernte entsprach dem Standardanflugverfahren fur Burbank und diente dazu Hohe abzubauen Die Piloten fuhren das Fahrwerk aus reduzierten die Fluggeschwindigkeit auf etwa 220 km h 120 kts und begannen mit dem vorgegebenen Sinkflug auf 1675 Metern 5500 Fuss Nachdem das Flugzeug auf diese Hohe gesunken war traf es auf schwere Turbulenzen die der Besatzung das Navigieren und das Halten einer exakten Hohe erschwerte Zudem informierte der Kapitan die Unternehmenszentrale in Burbank uber Eisansatz am Flugzeug Drei Minuten nachdem sie auf den nordwestlichen Kurs gegangen waren leiteten die Piloten eine 180 Grad Kurve ein und uberflogen im Anschluss das Funkfeuer Saugus erneut Aufgrund der Turbulenzen erfolgte dieser Uberflug um 90 Meter 300 Fuss zu tief 1 Nachdem sie das Funkfeuer Saugus zum zweiten Mal uberflogen hatte wich die Besatzung von der festgelegten Anflugroute ab Laut Vorgabe hatte die Maschine fur zwei Minuten nach Suden fliegen und dabei auf 1370 Meter 4500 Fuss sinken sollen Im Anschluss sollte die Navigation auf das Vierkursfunkfeuer in Burbank ausgerichtet werden Die Piloten setzten zwar den Sinkflug gemass Vorgabe fort drehten aber nicht auf einen sudlichen Kurs Stattdessen flogen sie in sudostlicher Richtung weiter und gelangten uber die San Gabriel Mountains Um 11 05 Uhr meldete der Kapitan dass er den N Ton empfing den das Vierkursfunkfeuer in Burbank in den ostlichen Bereich als Morsezeichen aussendete Er folgerte daraus richtigerweise dass sich die Maschine abseits der ublichen Anflugroute in niedriger Hohe uber bergigem Gelande befand Laut Aussage des Kapitans der den Unfall uberlebte leitete er eine Linkskurve nach Norden ein um auf niedrigeres Gelande auszuweichen Im Verlauf dieser Kurve streifte die Maschine in einer Flughohe von etwa 1080 Metern MSL 3550 Fuss mit ihrer linken Tragflachenspitze die Westflanke des Bergs Los Pinetos Das Flugzeug schlug danach in linker Querlage auf rutschte um den Gipfel herum und kam nach knapp 40 Metern 125 Fuss an der Sudseite des Berges zum Stillstand Der Rumpf blieb weitgehend intakt 1 Unfallursache BearbeitenDie Frequenz des Vierkursfunkfeuers in Burbank wurde sowohl zur Flugnavigation als auch zeitweise fur den regularen Sprechfunkverkehr verwendet Solange der Fluglotse mit den an und abfliegenden Besatzungen sprach stand diese Frequenz nicht fur Navigationszwecke zur Verfugung Den Piloten war die Doppelnutzung bekannt 1 Aus ungeklartem Grund richtete die Besatzung ihre Navigation abweichend vom ublichen Anflugverfahren unmittelbar nach dem zweiten Uberflug von Saugus direkt auf das Funkfeuer in Burbank aus und drehte nicht wie vorgeschrieben zunachst nach Suden ab Nachdem sie ihr Empfangsgerat entsprechend eingestellt hatten bemerkten die Piloten dass der Fluglotse in Burbank auf dieser Frequenz momentan mit anderen Flugzeugen sprach In der Annahme dass die Gesprache in Kurze beendet sein wurden behielt der Kapitan den sudostlichen Kurs sowie den Sinkflug bei Ebenso wechselte er nicht auf die Frequenz des Funkfeuers Saugus zuruck Das Flugzeug entfernte sich in den folgenden vier Minuten kontinuierlich vom festgelegten Flugweg ohne dass eine Reaktion der Besatzung erfolgte Der Kapitan nahm um 11 01 Uhr Kontakt zum Fluglotsen auf und bat ihn samtlichen Sprechfunkverkehr zu Navigationszwecken einzustellen Die Piloten empfingen anschliessend den N Ton nicht den erwarteten in westlicher Richtung ausgestrahlten A Ton des Vierkursfunkfeuers Burbank und teilten dies um 11 05 Uhr dem Fluglotsen mit Anhand des N Tones erkannte die Besatzung dass sie sich an einer unbekannten Position ostlich des Flughafens befand vermutlich uber den San Gabriel Mountains 1 Der genaue Flugweg von Saugus zur Unfallstelle blieb unklar ebenso der genaue Zeitpunkt des Unfalls der auf 11 07 Uhr geschatzt wurde Unter Berucksichtigung der Geschwindigkeit hatte die Maschine in den knapp zehn Minuten zwischen dem zweiten Uberflug des Funkfeuers Saugus und dem Eintritt des Unfalls eine Distanz von etwa 32 Kilometer 17 5 NM zurucklegen mussen Tatsachlich schlug das Flugzeug aber nur zehn Kilometer 5 5 NM sudostlich von Saugus auf Aufgrund dieser Diskrepanz gingen die Ermittler davon aus dass die Besatzung anders als vom Kapitan dargestellt mindestens einen kompletten Vollkreis uber den San Gabriel Mountains geflogen haben muss Unklar bleib weshalb die Piloten dabei nicht in den Steigflug ubergegangen waren Eine mogliche Tragflachenvereisung wurde als Ursache ausgeschlossen 1 Folgen BearbeitenOsa Johnson verklagte die Fluggesellschaft Western Air Express sowie den Flughafenbetreiber United Airports of California wegen des Todes ihres Ehemanns auf insgesamt 502 539 US Dollar Schadensersatz Die Klage wurde im Sommer 1941 von einem Bezirksgericht in Los Angeles abgewiesen 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Department of Commerce Washington D C Report of the Accident Board offizieller Abschlussbericht in Englisch abgerufen am 13 Februar 2017 Los Angeles Times Archive Osa Johnson Loses Appeal 1 Juli 1941 in Englisch abgerufen am 13 Februar 201734 354166666667 118 45916666667 Koordinaten 34 21 15 N 118 27 33 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Western Air Express Flug 7 amp oldid 237141561