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Werner Simon 2016 in Valparaiso war ein deutscher Gewerkschaftsfuhrer Er war einer von hunderten Menschen die ab 1973 unter Augusto Pinochet in Valparaiso auf Schiffen gefoltert wurden 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verhaftungen und Folter 3 Rettung 4 Nach Pinochet 5 Folterschiffe 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSimons Urgrossvater vaterlicherseits war 1852 in Valparaiso eingetroffen Simon wurde in Hamburg geboren und hatte Hans Albers zum Taufpaten Er wuchs in Chile auf heiratete und hatte sechs Sohne Sein Sohn Ulli wurde dort in Casablanca Chile geboren und war spater Lehrer in Bremen Mutterlicherseits bestand Verbindung zu den Lutjens in Hamburg Simon war in Chile Offizier der Gesellschaft zur Rettung Schiffbruchiger Reserveoffizier der Marine und Chef einer Freimaurerloge Er engagierte sich in der MAPU dem linken Flugel der christdemokratischen Partei und wurde als MAPU Vertreter zum Gewerkschaftsfuhrer berufen Als Mitarbeiter einer Gasfabrik fuhr er einige Wochen vor dem Putsch Pinochets gegen Salvador Allende wahrend des Streiks der rechtsgerichteten Lkw Fahrer Propangasflaschen in die Armenviertel der Stadt Verhaftungen und Folter BearbeitenAls linker Demokrat und Streikbrecher wurde er kurz nach dem Putsch vom Militar verhaftet Wieder freigelassen wurde er wenig spater nachts in seiner Wohnung verhaftet und auf ein Folterschiff den Frachter Lebu im Hafen von Valparaiso gebracht Fur einige Wochen blieb sein Verbleib seinen Angehorigen unbekannt Dann erfuhren sie von freigelassenen Schicksalsgenossen dass er dort schwer gefoltert wurde Sein Sohn Ulli wandte sich um Hilfen an das deutsche Konsulat in der Stadt von dem die Simons oft zu Kulturveranstaltungen eingeladen worden waren Ihm wurde jedoch beschieden sein Vater sei nicht registriert Rettung BearbeitenUlli wandte sich daraufhin an Martin Posselt den deutschen Seemannspastor in der Stadt Der informierte Helmut Frenz den Bischof der evangelischen Kirche in Santiago Als Frenz am nachsten Tag bei einem Besuch bei Pinochet nichts erreichte schaltete er telefonisch Bundeskanzler Willy Brandt ein Daraufhin wurde die Botschaft angewiesen sich um Werner Simon zu kummern Der Konsul von Valparaiso musste nun Simon von der Lebu holen da dessen Tod diplomatisch heikel gewesen ware Simon war zu dem Zeitpunkt auf Grund der Folter schwer verletzt hatte drei Rippen und das linke Schlusselbein gebrochen Schwere Verbrennungen hatte er am Gesass weil er wie andere Gefangene auch tagelang auf dem heissen Metalldeck sitzen musste Er hatte Scheinerschiessungen und Elektroschocks ertragen mussen und man hatte ihn einen Monat lang nicht auf eine Toilette gehen lassen Nach 39 Tagen auf der Lebu wurde er in diesem Zustand vom Konsul nur zur nachsten Bushaltestelle gebracht Spater konnten er und zwei seiner Sohne mit Hilfe von Helmut Frenz in die deutsche Botschaft fliehen wobei sie knapp einer erneuten Verhaftung entgingen Die Flucht in die Botschaft war moglich geworden nachdem die Regelung des Auswartigen Amtes vom 4 Oktober 1973 kein Asyl zu gewahren und eine einstweilige Zuflucht nur in den Fallen in denen eine unmittelbare Lebensgefahr besteht gegen Ende Oktober der Bereitschaft gewichen war 100 Verfolgte aufzunehmen 2 In der Botschaft trafen sie viele andere gebrochene Menschen aus ganz Chile Sie wurden ausgeflogen und landeten Mitte Dezember 1973 in Dusseldorf Frau Simon kam bald mit den anderen Sohnen nach Nach Pinochet BearbeitenWerner Simon war einer der beiden vom Terror Pinochets Betroffenen die vor dem spanischen Untersuchungsrichter Baltasar Garzon Aussagen gegen Pinochet machten Simon ging zuruck nach Valparaiso traf alte Freunde auch von der Freimaurerloge wieder und hatte Kontakt zu anderen Folteropfern den machucados Geschlagenen von den Schiffen und aus Gefangnissen Folterschiffe BearbeitenDen Frachter Lebu hatte ein Unternehmer dem Militar als Gefangnis uberlassen Dorthin wurden viele verschleppt die als Kommunisten Sozialisten und Terroristen galten Als das Rote Kreuz am 1 Oktober 1973 die Lebu besichtigte waren 324 politische Haftlinge an Bord Die Lebu wurde spater abgewrackt Weitere Folterschiffe im Hafen von Valparaiso waren die Frachter Maipo und Andulien sowie die Viermastbark Esmeralda Die Esmeralda ist nun als Segelschulschiff die Perle der chilenischen Marine Sie dient der Ausbildung von Kadetten denen verschwiegen wird dass dieses Schiff ein Foltergefangnis war 3 Unter Pinochet wurden mindestens 27 000 Menschen festgenommen 2095 von ihnen getotet 1102 von ihnen verschwanden spurlos 4 5 Literatur BearbeitenUlli Simon Septembertage Dias de Septiembre Erinnerungen an Chile Verlag Atlantik 1998 Deutsch Spanisch ISBN 978 3926529909Einzelnachweise Bearbeiten Interview mit Ulli Simon mareNo 139 April Mai 2020 S 36 ff Interview mit Ulli Simon mareNo 139 April Mai 2020 S 38 Schiff mit Foltergeschichte DER SPIEGEL zu Folter unter Pinochet Interview mit Ulli Simon mare No 139 April Mai 2020 S 38PersonendatenNAME Simon WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher GewerkschaftsfuhrerGEBURTSDATUM 20 JahrhundertSTERBEDATUM 2016STERBEORT Valparaiso Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Simon Gewerkschafter amp oldid 237136079