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Beim Weltformat handelt es sich um ein vom deutschen Chemiker Wilhelm Ostwald 1911 entwickeltes System von Papierformaten Hintergrund war die Vereinheitlichung der Papierformate zur platzsparenden Aufbewahrung von Buchern und anderen Schriften in Bibliotheken im Rahmen der Organisation Die Brucke Grundlagen des Systems waren folgende Die Formate mussen durch verlustfreie halbierende Faltung ineinander ubergehen Die Formate mussen einander ahnlich sein Das bedeutet dass das Verhaltnis der Seitenlangen gleich bleiben muss Grundlage des Systems ist 1 cm Ostwald ermittelte dass die ersten beiden Forderungen beim Verhaltnis von Breite und Hohe von 1 2 ungefahr 1 1 41 erfullt werden Zum selben Ergebnis kam auch schon Georg Christoph Lichtenberg rund 125 Jahre zuvor Auch die 1922 festgelegten DIN Formate erfullen diese Forderung Grundlage ist dort aber ein Flacheninhalt von 1 m fur DIN A0 So ist das Weltformat X 22 6 cm 32 cm in etwa so gross wie C4 22 9 cm 32 4 cm und liegt zwischen A4 21 cm 29 7 cm und B4 25 cm 35 3 cm Die Erfolge des Weltformats waren eher gering Zwar wurden in den Folgejahren im deutschsprachigen Raum einige Druckerzeugnisse in dem neuen Format veroffentlicht diese machten jedoch nur einen verschwindend geringen Anteil an der Zahl der Gesamtpublikationen aus Die Tatsache dass das von der Weltformat Reihe vorgegebene Briefformat nicht in die verbreiteten Aktenordner im Folio Format passte erschwerte ihre umfassende Durchsetzung Mit der 1922 festgelegten Norm DIN 476 die dieses Problem behob wurde die Weltformatreihe bedeutungslos zumal sie beinahe deren C Reihe entspricht Lediglich in der Schweiz konnte sich das Weltformat etablieren 1913 beschloss das Reklamekomitee der Schweizerischen Landesausstellung 1914 alle offiziellen Drucksachen der Ausstellung der Weltformatreihe anzupassen Dadurch setzte sich das Weltformat in der Inlandwerbung durch und bis heute ist in der Schweiz die Normgrosse fur Werbeplakate das Weltformat XIV 90 5 cm 128 cm allgemein einfach Weltformat genannt 1 Auf der Grundlage von 1 cm erhielt Ostwald folgende Formate die er mit romischen Zahlen bezeichnete Weltformat Format cm cm Flache cm DIN cm cm I 1 1 41 1 414II 1 41 2 2 828III 2 2 83 5 657IV 2 83 4 11 31 C10 2 8 4V 4 5 66 22 63 C9 4 5 7VI 5 66 8 45 25 C8 5 7 8 1VII 8 11 3 90 51 C7 8 1 11 4VIII 11 3 16 181 0 C6 11 4 16 2IX 16 22 6 362 0 C5 16 2 22 9X 22 6 32 724 1 C4 22 9 32 4XI 32 45 3 1448 C3 32 4 45 8XII 45 3 64 2896 C2 45 8 64 8XIII 64 90 5 5793 C1 64 8 91 7XIV 90 5 128 11585 C0 91 7 129 7XV 128 181 23170XVI 181 256 46341Die Reihe kann beliebig fortgesetzt werden Literatur BearbeitenWilhelm Ostwald Die Weltformate I Fur Drucksachen Seybold Ansbach 1911 OCLC 255038683 aus Borsenblatt fur den deutschen Buchhandel 18 Oktober 1911 Nr 243 S 12330 Karl Wilhelm Buhrer Raumnot und Weltformat Schriften uber Die Brucke Band 2 Seybold Munchen Ansbach 1912 OCLC 253384402Einzelnachweise Bearbeiten Sara Zeller Weltformat Setting Swiss Display Aesthetics for Posters In Ueli Kaufmann Peter J Schneemann Sara Zeller Hrsg Swiss Graphic Design Histories Tempting Terms Scheidegger amp Spiess Zurich 2021 ISBN 978 3 85881 868 3 S 187 197 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weltformat amp oldid 230989813