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Eine Weiterbildungsdatenbank WBDB enthalt strukturierte Datensatze die Weiterbildungsangebote beschreiben Eine Weiterbildungsdatenbank unterstutzt somit die systematische elektronische Erfassung Darstellung und Verwaltung von Informationen uber Weiterbildungsangebote Hierzu zahlen einmal der Namen die Inhalte Unterrichtsmethoden Kosten Forderungsmoglichkeiten und Termine der jeweiligen Angebote Weiterbildungsportale in denen Bildungsinteressierte nach Seminaren und Bildungsangeboten recherchieren konnen basieren in der Regel wiederum auf einer Weiterbildungsdatenbank in der Bildungsanbieter ihre Angebote eintragen und publizieren konnen Eine solche Weiterbildungsdatenbank informiert uber konkurrierende Weiterbildungsangebote bzw Weiterbildungsanbieter in einer vereinheitlichend strukturierten Darstellungsform 1 Weiterbildungsdatenbanken dienen aber auch der internen Organisation von Bildungsanbietern So konnen Weiterbildungsdatenbanken auch Informationen die die Durchfuhrung und Organisation der Weiterbildungen betreffen unter anderem Teilnehmerlisten Dozenten Veranstaltungsraume enthalten Weiterbildungsdatenbanken stellen damit ein wesentliches Instrument des Bildungsbetriebsmanagements dar Die Erfassung und Verwaltung der Daten uber die Weiterbildungsangebote und ihre konkrete Organisation wird haufig mit Hilfe einer Prozesssoftware fur Seminarverwaltung vorgenommen Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangspunkt 2 Ubersicht 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusgangspunkt BearbeitenDer Kontext fur die Entwicklung von Weiterbildungsdatenbanken war das politische Anliegen mogliche Hurden zur Weiterbildung zu senken die Teilnahme zu erleichtern die Qualitat der Bildungsangebote durch Wettbewerb zu fordern und damit die Weiterbildung als vierte Saule des Bildungssystems zu etablieren Die Zahl der Bildungseinrichtungen nahm in den 1980er Jahren stark zu Entsprechend unubersichtlich wurde das Angebot Das Instrument Weiterbildungsdatenbank folgt dem Ansatz der Einflussnahme durch Starkung rationaler Verbraucherentscheidungen mittels Markttransparenz und Erleichterung der Kontaktaufnahme Im Unterschied dazu zielten die traditionellen Forderinstrumente auf die Finanzierung von Teilnehmern oder Anbietern Im Kontext dieser Entstehungsgeschichte ist unter Weiterbildungsdatenbanken im engeren Sinne ein politisches Instrument zur Forderung von Wettbewerb Transparenz und Qualitat in der Erwachsenenbildung zu verstehen Ubersicht BearbeitenIn Deutschland gibt es 179 Stand September 2021 nach 219 im September 2014 2 von Bildungsanbietern unabhangige Weiterbildungsdatenbanken die insgesamt uber geschatzt zirka 500 000 700 000 jeweils aktuelle Weiterbildungsangebote von zirka 20 000 Weiterbildungsanbietern informieren da Weiterbildungsangebote zumeist in Semestern angeboten werden liegt der hochste Bestand jeweils zu Beginn eines Semesters und reduziert sich dann 3 Genaue Zahlen sind nicht bekannt zumal auch die Zahlweise fur Weiterbildungsangebote je nach Datenbank unterschiedlich ist 3 Differenziert nach dem regionalen Einzugsbereich handelt es sich dabei um 87 uberregionale 47 auf den Bereich eines oder mehrerer Bundeslander begrenzte und 45 regionale Systeme dazu eine Weiterbildungsdatenbank mit weltweitem Anspruch Differenziert nach der Art der Finanzierung sind 71 privat finanziert entweder als System eines Verbandes oder als kommerzielles System 108 werden teilweise oder vollstandig mit offentlichen Mitteln unterstutzt Die meisten 99 Weiterbildungsdatenbanken haben keine Themenschwerpunkte die restlichen 80 informieren nur uber Weiterbildungsanbieter und oder Weiterbildungsangebote bestimmter thematischer Schwerpunkte zum Beispiel Informationstechnologie und Medien oder Lehrerfortbildung Branchen zum Beispiel Logistik oder Einzelhandel Angebotsformen und Anbietertypen speziell E Learning und wissenschaftliche Weiterbildung oder fur einen Bildungsurlaub anerkannte Angebote Stand September 2021 4 Alle Weiterbildungsdatenbanken enthalten Angebote der beruflichen Weiterbildung einige der regionalen und einzelne uberregionale Systeme zusatzlich auch Angebote der allgemeinen und politischen Weiterbildung Neben dezidierten eigenstandigen Weiterbildungsdatenbanken gibt es Systeme nach Art einer Metasuchmaschine Dazu gehoren als bundesweites System die Metasuchmaschine des InfoWeb Weiterbildung mit zirka 80 Stand September 2021 angebundenen regionalen und uberregionalen Weiterbildungsdatenbanken aber auch spater entstandene regionale Metasuchmaschinen wie das Suchportal Berlin Brandenburg mit der Berliner und der Brandenburger Weiterbildungsdatenbank Geschichte BearbeitenDie ersten beiden Weiterbildungsdatenbanken entstanden 1987 Nahezu zeitgleich nahmen die Hamburger Weiterbildungsdatenbank WISY und die Berliner Weiterbildungsdatenbank ihren Betrieb auf Beide Datenbanken prasentierten in elektronischer Form die gedruckten Weiterbildungsverzeichnisse dieser Stadte In den folgenden drei Jahren wurden regionale Datenbanken in Bremen Hannover Osnabruck und Elmshorn sowie als erste uberregionale die Weiterbildungsdatenbank WIS des Deutschen Industrie und Handelstages und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks gegrundet 5 Bis auf WIS handelte sich um regionale Datensammlungen die in Beratungsstellen eingesetzt wurden Nur das Hamburger WISY System war von vornherein als sog Selbstbedienungsterminal konzipiert und an mehreren Standorten des Stadtgebiets der Offentlichkeit zur Nutzung bereitgestellt Alle anderen Systeme hatten primar die Funktion die interne Arbeit von Beratungsstellen fur Weiterbildung zu unterstutzen Die Datenaktualisierung der Nebenstellen erfolgte mangels preiswerter und schneller Onlineverbindungen in der Regel uber Disketten die Datenpflege durch Datenpflegekrafte in einer Datenpflegezentrale Einzig WIS war von vornherein uber Telefonmodem oder sog DATEX P Verbindungen fur die Beratungsstellen der Industrie und Handelskammern und des Handwerks online zuganglich Zu erwahnen sind ausserdem zwei thematische Datenbanken in Hannover eine uberregionale Fachdatenbank zum Bereich der Lasertechnik sowie in Berlin eine Datenbank zum Bereich der damals sog Mikrotechnologie Diese Datenbanken wurden uber Disketten Sets an Interessenten vertrieben Auf Grund der Aktivitaten des durch das damalige Bundesministerium fur Bildung und Wissenschaft und die Freie und Hansestadt Hamburg geforderten Projekts Norddeutscher Verbund Weiterbildungsdatenbanken NDV entstanden bis 1993 besonders in Nordrhein Westfalen den neuen Bundeslandern und in Wien regionale Weiterbildungsdatenbanken 1993 gab es 33 sie informierten uber zirka 63 000 Weiterbildungsangebote 6 Diese Datenbanken standen entweder in der Tragerschaft von Bundeslandern so in Berlin Brandenburg Bremen Hamburg und Mecklenburg Vorpommern oder wurden als kommunale Einrichtungen von Stadten und Gemeinden getragen Als zweite unter der Bezeichnung KURS Direkt auch online zugangliche uberregionale Datenbank wurde im Herbst 1991 die Datenbank KURS der Bundesanstalt fur Arbeit heute Bundesagentur fur Arbeit vorgestellt Es handelte sich bei KURS um die softwaretechnische Umsetzung eines noch bis 1995 parallel als bis zu 30 bandiges Printmedium vertriebenen und jahrlich neu gedruckten Verzeichnisses mit dem Titel EBB Einrichtungen der Beruflichen Bildung fur die Arbeitsberater in den Arbeitsamtern Auch KURS war zunachst nur in den Arbeitsamtern zuganglich und wurde als Ersatz fur das Printmedium eingesetzt Nach Vorarbeiten des NDV dessen Aufgaben unter anderem in der Entwicklung von Standards fur den Datenaustausch lagen wurde ab 1994 von der Bundesanstalt fur Arbeit zunachst uber Disketten Sets spater dann uber CD ROMs auch eine PC Version der vorher nur unter dem Betriebssystem Sinix laufenden Datenbank KURS an regionale Beratungsstellen vertrieben Diese PC Version hatte die Besonderheit dass mit ihr auch ein Datenaustausch mit bestehenden regionalen Weiterbildungsdatenbanken ermoglicht wurde Mit der wachsenden Popularitat des Internets etablierte sich 1995 die erste kommerzielle Weiterbildungsdatenbank im Internet afw de der Vorlaufer der heutigen Weiterbildungsdatenbank Seminus In der zweiten Halfte der 90er Jahre wurden zahlreiche weitere kommerzielle und offentlich geforderte uber das Internet zugangliche Weiterbildungsdatenbanken gegrundet Viele der vorhandenen Datenbanken offneten sich ebenfalls uber das Internet einem grosseren Interessentenkreis Im Jahr 2000 waren schon zirka 65 Weiterbildungsdatenbanken uber das Internet erreichbar 7 Im Jahre 2003 wurden Weiterbildungsdatenbanken erstmals von der Stiftung Warentest getestet 8 Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der wenig zufriedenstellenden Testergebnisse wurde auf Initiative des InfoWeb Weiterbildung der Stiftung Warentest und des DIN die PAS 1045 fur Weiterbildungsdatenbanken entwickelt In der PAS werden Mindeststandards fur die Inhalte und Funktionen von Weiterbildungsdatenbanken festgelegt und Formate zum elektronischen Austausch von Informationen uber diese Inhalte definiert 9 Wie ein erneuter Test zeigte 3 hat sich die Qualitat von Weiterbildungsdatenbanken seitdem deutlich verbessert Im Jahr 2017 testete die Stiftung Warentest erneut Weiterbildungsdatenbanken nur zwei schnitten im vergleichenden Test mit dem Qualitatsurteil sehr gut ab 10 Literatur BearbeitenWolfgang Plum Norddeutscher Verbund Weiterbildungsdatenbanken 1991 Suchstrategien und Thesaurusstrukturen regionaler Weiterbildungsdatenbanken Hamburg 1991 Wolfgang Plum Norddeutscher Verbund Weiterbildungsdatenbanken 1993 1 Abschlussbericht des Modellprojekts Norddeutscher Verbund Weiterbildungsdatenbanken Regionalstelle Hamburg Hamburg 1993 Wolfgang Plum und Peter Horak 1993 Weiterbildung Information und Beratung in den neuen Bundeslandern in Grundlagen der Weiterbildung GdWZ 4 1993 Wolfgang Plum Einige auch moralische Aspekte der Verwendung von Weiterbildungsdatenbanken in der Weiterbildungsberatung In Weiterbildung in der Region 1993 2 6 S 19 21 Wolfgang Plum 2001 Trotz und wegen des Internets Intransparenz als Merkmal des Weiterbildungsmarktes in Deutschland MS PowerPoint 4 6 MB Referat gehalten auf der Fachkonferenz des BMBF zu einem Projekt InfoWeb Weiterbildung am 8 Oktober 2001 in Bonn Wolfgang Plum 2002 Prasentation ausgewahlter Ergebnisse einer Bestandsaufnahme der Weiterbildungsdatenbanken XLS 69 kB Prasentation auf der Sitzung der AG Infostandards des IWWB am 11 Juli 2002 in den Raumen der Stiftung Warentest Wolfgang Plum und andere 2004 PAS 1045 Weiterbildungsdatenbanken und Weiterbildungsinformationssysteme Berlin 2004 Siehe dazu http www iwwb files de projekt PAS Weblinks BearbeitenStiftung Warentest Stiftung Warentest Ergebnisse des Tests Weiterbildungsdatenbanken Berlin 2009 Stiftung Warentest Weiterbildungsdatenbanken Schnell auf Kurs Berlin 2011Einzelnachweise Bearbeiten Zu einer weitergehenden Definition siehe Plum und andere 2004 6 Eigene Rechnung nach InfoWeb Weiterbildung a b c Stiftung Warentest Weiterbildungsdatenbanken Die Suche lohnt sich test de vom 18 Januar 2007 abgerufen am 12 Januar 2017 Eigene Rechnung nach InfoWeb Weiterbildung diese und die folgenden Informationen nach Plum 1993 1 sowie eigenen Erfahrungen als Projektleiter des Norddeutschen Verbunds Weiterbildungsdatenbanken in den Jahren 1990 1993 vergleiche Plum 1993 1 Plum und Horak 1993 Soweit nicht naher spezifiziert beruhen alle Informationen auf internen Materialien des Autors Stiftung Warentest Weiterbildungsdatenbanken Keine ist perfekt test de vom 26 Juni 2003 abgerufen am 12 Januar 2017 Zur Entstehung der PAS siehe die Materialien unter http www iwwb files de projekt pas Stiftung Warentest Weiterbildungsdatenbanken Die besten fur Ihre Kurssuche test de vom 14 Dezember 2016 abgerufen am 12 Januar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weiterbildungsdatenbank amp oldid 215958960