www.wikidata.de-de.nina.az
1998 Wahl zumLegislativ Yuan 2001 2004 Wahlbeteiligung 66 2 403020100 33 428 618 67 82 69 1 DPPKMTQinmincTSUdXindgSonst Gewinne und Verluste im Vergleich zu 1998 p 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 3 8 17 8 18 6 7 8 4 5 7 9DPPKMTQinmincTSUdXindgSonst Vorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen c Die Qinmindang wurde im Jahr 2000 gegrundet d Die Taiwanische Solidaritatsunion TSU wurde erst kurz vor der Wahl im Juli 2001 gegrundet Am 1 Dezember 2001 fand die Wahl des Legislativ Yuans der Republik China 2001 statt Es handelte sich um die vierte Wahl seit Einfuhrung der Direktwahl des Legislativ Yuans der gesetzgebenden Versammlung in der Republik China auf Taiwan Ausserdem handelte es sich um die erste Wahl seitdem im Vorjahr der Kandidat der Demokratischen Fortschrittspartei DPP Chen Shui bian uberraschenderweise die Prasidentenwahl gewonnen hatte Im Endergebnis legte die DPP zwar deutlich zu jedoch behielten weiterhin die Parteien des sogenannten pan blauen Lagers im Legislativ Yuan die Mehrheit Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Wahlmodus und Kandidaten 3 Ergebnisse 3 1 Gesamtergebnis 3 2 Wahlkreiskarten 4 Nach der Wahl 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenBei der Prasidentenwahl im Vorjahr hatte sich die bislang politisch in Taiwan dominierende Kuomintang KMT nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen konnen Der ehrgeizige und populare ehemalige Gouverneur der Provinz Taiwan James Soong war bei der Kandidatenauswahl ubergangen worden und stattdessen wurde der eher farblose Lien Chan zum KMT Kandidaten bestimmt Soong betrieb danach eine eigene Kandidatur und wurde wegen parteischadigenden Verhaltens mit seinen Anhangern aus der Kuomintang ausgeschlossen Die Wahlerstimmen aus dem Kuomintang Lager verteilten sich somit auf zwei Kandidaten Soong und Lien Von diesem Streit profitierte der dritte Kandidat Chen Shui bian DPP der die Wahl mit relativer Mehrheit von nur 39 3 der Stimmen gewinnen konnte Damit gelangte erstmals ein Kandidat ins hochste Staatsamt dessen Partei prinzipiell die vollstandige Unabhangigkeit Taiwans unter Aufgabe des Ziels einer Wiedervereinigung mit Festlandchina anstrebte Nach der Wahl grundete der unterlegene James Soong zur Durchsetzung seiner politischen Ziele eine neue Partei die Qinmindang die programmatisch sehr der Kuomintang ahnelte Emporte Kuomintang Anhanger forderten nach der verlorenen Wahl den Rucktritt des Parteivorsitzenden Lee Teng hui dem sie vorwarfen bewusst die Spaltung der KMT betrieben zu haben indem er Soong die Kandidatur verweigert hatte Als Motiv wurde Lee unterstellt dass er damit den Wahlsieg des DPP Kandidaten insgeheim habe begunstigen wollen Lee wurde aus dem Amt gedrangt und im Dezember 2000 sogar aus der KMT ausgeschlossen Seine Kritiker sahen sich in ihren Mutmassungen bestatigt als er danach zum geistigen Mentor einer neuen Partei avancierte der Taiwanischen Solidaritatsunion TSU die programmatisch eine radikale Unabhangigkeitspolitik fur Taiwan vertrat und somit im pan grunen Lager mit der DPP angesiedelt war Hauptthema des Wahlkampfs war die Wirtschaft 1 Im Jahr 2001 geriet Taiwan in eine Rezession In den ersten 8 Monaten des Jahres 2001 nahm der taiwanische Export verglichen mit dem Vorjahr um 16 7 ab Bruttosozialprodukt und Pro Kopf Einkommen sanken und die Arbeitslosigkeit stieg auf 4 51 den hochsten Wert der letzten 20 Jahre Wirtschaftsexperten sahen die Grunde hierfur vor allem in Entwicklungen in der Weltwirtschaft Die KMT Qinmindang und Xindang schrieben die negative wirtschaftliche Entwicklung der vermeintlichen wirtschaftspolitischen Inkompetenz der Regierung Chen Shui biens zu 2 Die DPP argumentierte dass Taiwan in internationalen Rankings seine Position in Bezug auf Wettbewerbsfahigkeit verbessert habe und trotz globaler Wirtschaftskrise besser dastunde als die meisten anderen Staaten Ein weiteres Wahlkampfthema war das Dauerthema der taiwanischen Identitat Wahrend die pan grunen Parteien die Eigenstandigkeit Taiwans betonten legten die pan blauen Parteien den Akzent auf die Verbundenheit mit der chinesischen Kultur des Festlandes Die Volksrepublik China mischte sich im Gegensatz zur Prasidentenwahl im Vorjahr kaum in den Wahlkampf ein und berichtete in den staatlichen Medien auch kaum uber die Wahl Politische Akteure nbsp Chen Shui bianamtierender Prasident DPP nbsp Frank HsiehDPP Vorsitzender nbsp Lien ChanKMT Partei vorsitzender nbsp James SoongVorsitzender der Qinmindang nbsp Lee Teng huiehemaliger KMT Vorsitzender und Mentor der TSUAlle Parteien nahmen die anstehende Wahl sehr ernst Die Kuomintang sah die Wahl als eine Moglichkeit nach der verlorenen Prasidentschaftswahl im Vorjahr die politische Initiative zuruckzugewinnen und die Prasidentschaft Chen Shui biens weiter zu schwachen Die Qinmindang strebte danach den relativen Erfolg des Vorjahres zu wiederholen und starkste Partei vor der Kuomintang im konservativen Lager zu werden Die DPP erstrebte die Starkung ihrer parlamentarischen Basis um die Blockadepolitik der Opposition gegen Prasident Chen zu durchbrechen TSU und Xindang hofften auf eine moglichst grosse Unterstutzung fur ihre politische Agenda 2 Wahlmodus und Kandidaten BearbeitenDer Wahlmodus entsprach einer Mischung aus Verhaltniswahl und personalisierter Wahl nicht ubertragbare Einzelstimmgebung Jeder Wahler hatte eine Stimme Mit dieser wahlte er einen Abgeordneten im jeweiligen Wahlkreis und entschied zugleich indirekt uber die Verteilung der Parteilistenmandate Von den 225 Abgeordneten wurden 176 in Wahlkreisen gewahlt Das Land war in 29 Wahlkreise aufgeteilt wovon 25 Mehrpersonenwahlkreise waren in denen durchschnittlich 7 Abgeordnete gewahlt wurden In den restlichen vier Wahlkreisen drei Inseln bzw Inselgruppen und der dunn besiedelte Landkreis Taitung wurde jeweils ein Abgeordneter gewahlt Unter den 176 Wahlkreismandaten befanden sich 8 die fur die Ureinwohner Taiwans reserviert waren jeweils 4 fur die Ureinwohner des Hochlands und des Tieflands 41 Abgeordnete wurden uber landesweite Parteilisten besetzt und 8 weitere Abgeordnetensitze waren fur wahlberechtigte Auslandstaiwaner reserviert Fur die Parteilistenstimmen und die Stimmen der Auslandstaiwaner galt eine 5 Prozent Sperrklausel 1 2 Um die 225 Parlamentssitze bewarben sich insgesamt 584 Kandidaten davon 434 in den Wahlkreisen 21 fur die Abgeordneten der Ureinwohner 108 fur die uber die Landesliste gewahlten Abgeordneten und 21 fur die Abgeordneten der Ubersee Taiwaner 1 2 3 Ergebnisse BearbeitenGesamtergebnis Bearbeiten Wahlberechtigt waren 15 550 197 Personen von denen sich 10 311 453 66 31 an der Wahl beteiligten 10 174 005 Stimmen waren gultig und 137 448 1 33 ungultig Von den 130 629 wahlberechtigten Ureinwohnern des Tieflands beteiligten sich 53 6 und von den 141 757 des Hochlands 61 8 4 Partei Stimmen Mandate Sitze gesamtZahl in Listen Auslands Wahlkreis Ureinwohner Zahl nbsp Kuomintang 中國國民黨 2 949 371 28 56 13 2 49 4 68 35 1 55 nbsp Qinmindang 親民黨 englisch People First Party PFP 1 917 836 18 57 9 2 33 2 46 15 1 12 nbsp Xindang 新黨 englisch New Party CNP 269 620 2 61 0 0 1 0 1 0 4 10Demokratische Fortschrittspartei 民主進步黨 3 447 740 33 38 15 3 69 0 87 39 6 17 nbsp Taiwanische Solidaritatsunion 台灣團結聯盟 englisch Taiwan Solidarity Union TSU 801 560 7 76 4 1 8 0 13 5 3 13 neu Sonstige kleinere Parteien Anm 1 5 42 447 0 41 0 0 0 1 1 0 4 8 Anm 2 nbsp Unabhangige 899 054 8 71 0 0 1 8 9 4 0 3Gesamt 10 174 005 100 0 41 8 168 8 225 100 0 Von den kleineren Parteien gewann nur die Taiwan No 1 TN1 ein Mandat und 12 872 Stimmen Bei den Gewinnen Verlusten der kleineren Parteien sind alle kleineren Parteien zusammengerechnet 175 der 225 gewahlten Abgeordneten waren Manner und 50 22 2 Frauen Das Durchschnittsalter der gewahlten Abgeordneten lag bei 48 7 Jahren 4 Wahlkreiskarten Bearbeiten nbsp Stimmenstarkste Parteien in den Wahlkreisen Kuomintang DPP Qinmindang Xindang Sonstige und Unabhangige nbsp Wahlkreisergebnisse in hexagonaler Darstellung Kuomintang DPP Qinmindang TSU Xindang Unabhangige SonstigeNach der Wahl Bearbeiten nbsp Zusammensetzung des neu gewahlten Legislativ Yuans Pan grune Parteien 100 TSU 13 DPP 87 Unabhangige 10 Unabhangige 9 Sonstige 1 Pan blaue Parteien 115 Kuomintang 68 Qinmindang 46 Xindang 1 Die DPP gewann deutlich hinzu und wurde erstmals zur starksten Fraktion im Parlament Die KMT erlitt drastische Verluste verlor fast die Halfte ihrer Mandate und fiel auf den zweiten Platz zuruck An dritter Stelle folgte mit einem starken Ergebnis die erst im Vorjahr neu gegrundete Qinmindang von James Soong die allerdings ihr Ziel verfehlte die Kuomintang stimmenmassig zu uberrunden Auch die kurz vor der Wahl neu gegrundete TSU schnitt vergleichsweise stark ab Der Niedergang der Xindang setzte sich dagegen fort Die meisten ihrer Wahler waren wohl zur Qinmindang ubergelaufen Trotz der relativen Stimmengewinne der DPP waren die Mehrheitsverhaltnisse im neuen Legislativ Yuan weiterhin fur Prasident Chen prekar Seine Partei die DPP verfugte uber 87 Sitze die programmatisch verwandte TSU uber 13 so dass bis zur absoluten Mehrheit von 113 Stimmen noch 13 Stimmen fehlten Hier war die DPP Regierung auf die 10 Unabhangigen und einzelne Uberlaufer oder Abweichler aus dem konservativen Lager angewiesen Gleich nach der Wahl rief Prasident Chen die Opposition zur Zusammenarbeit mit der Regierung auf und bot die Bildung einer Koalitionsregierung an Dies wurde jedoch von der KMT abgelehnt 2 Weblinks BearbeitenZentrale Wahlkommission Taiwans chinesisch englisch Literatur BearbeitenChristian Schafferer The legislative Yuan election Taiwan 2001 In Notes on Recent Elections Electoral Studies Band 22 Nr 3 Elsevier September 2003 ISSN 0261 3794 S 503 559 doi 10 1016 S0261 3794 02 00068 9 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Christian Schafferer The 2001 National and Local Elections in Taiwan PDF In Taiwan Papers No 4 Abteilung fur Politikwissenschaften Nationaluniversitat Taiwan sowie Ruhr Universitat Bochum Fakultat fur Ostasienwissenschaften Oktober 2002 abgerufen am 2 November 2016 englisch a b c d e Wen hui Tsai George P Chen Building a Democratic State in Modernizing Taiwan The 2001 Legislative Election and the Push for Pluralism In Hungdah Chiu Hrsg Maryland Series in Contemporary Asian Studies 2001 englisch digitalcommons law umaryland edu Larry Diamond How Democratic Is Taiwan Five Key Challenges for Democratic Development and Consolidation PDF Columbia University abgerufen am 2 November 2016 englisch Beitrag zum Symposium The Transition from One Party Rule Taiwan s New Government and Cross Straits Relations 6 7 April 2001 a b 2001 Legislator Election Central Election Commission Taiwan abgerufen am 2 November 2016 englisch Christian Schafferer The Power of the Ballot Box Political Development and Election Campaigning in Taiwan Lexington Books 2003 ISBN 0 7391 0481 0 S 70 72 englisch Wahlen und Volksabstimmungen in der Republik China Taiwan Prasidentenwahlen 1954 1960 1966 1972 1978 1984 1990 1996 2000 2004 2008 2012 2016 2020 2024 nbsp Nationalversammlung 1969 1972 1980 1986 1991 1996 2005Legislativ Yuan 1969 1972 1975 1980 1983 1986 1989 1992 1995 1998 2001 2004 2008 2012 2016 2020 2024Volksabstimmungen 2004 2008 Jan 2008 Marz 2018 2021 2022 indirekte Wahl Erganzungswahlen nur ein Teil der Abgeordneten wurde gewahlt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wahl des Legislativ Yuans der Republik China Taiwan 2001 amp oldid 231200538