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Das Vorderbad ist ein spatmittelalterlich fruhneuzeitliches Badehaus mit authentisch erhaltenem Badgeschoss Es stellt ein ausserordentliches und sehr seltenes Denkmal der stadtischen Sozial und Kulturgeschichte dar Die erhaltenen Bau und Funktionsstrukturen des historischen Badebetriebs werden museal prasentiert Das Vorderbad liegt an der Adresse Farbergasse 13 in der Stadt Braunau am Inn im gleichnamigen Bezirk in Oberosterreich Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz Listeneintrag 1 Eingang zum Bademuseum am Stadtbach Braunau Inhaltsverzeichnis 1 Lagebeschreibung 2 Geschichte 3 Baugeschichte 4 Baubeschreibung 4 1 Ausseres 4 2 Inneres 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLagebeschreibung BearbeitenDas ehemalige Vorderbad steht in einer Reihe mit dem Mitter und Hinterbad am Stadtbach in Hanglage Das Bauwerk liegt an der Brucke uber den Stadtbach und begrenzt den Platz Am Berg in nordwestliche Richtung 2 Geschichte BearbeitenUrkundlich erwiesen ist der Betrieb des Vorderbades durch die St Katharinenbruderschaft erstmals 1592 Diese ermoglichte den Armen zwei Mal jahrlich die kostenlose Nutzung des Bades Nach der Auflosung der Bruderschaft ging das Bad 1625 in den Besitz der Stadt Braunau am Inn uber und wurde an einen Bader verpachtet 1649 war das Bad geschlossen was eventuell auf eine Pestepidemie zuruckzufuhren ist Anschliessend befand es sich im Privatbesitz Ab 1724 wurde es durch die Chirurgen betrieben 1748 gab es laut Urkunden 12 Aderlassbecken Ende des 18 Jahrhunderts wurde das Bad geschlossen und das Badgeschoss in Folge als Keller genutzt insbesondere durch den Holz und Kohlehandel Johann Kasingers ab 1903 Seit 1993 befindet sich das Vorderbad wieder im Besitz der Stadt Braunau und wird seit 2004 als Museum und Stadtarchiv genutzt 2 Baugeschichte BearbeitenDie Aussenmauern des Unter sowie Erdgeschosses stammen aus der ersten Bauphase vor 1504 Um 1560 wurde der westliche Teil der Badstube gewolbt Der ostliche Teil der eventuell als Ruheraum diente wurde durch eine Ziegelwand abgetrennt Gleichzeitig erfolgte der Bau des Obergeschosses Der Entwicklung vom mittelalterlichen Dampfbad zum neuzeitlichen Wannenbad erfolgten in den 1620er Jahren Adaptierungen Im Zuge dessen wurde der ostliche Teil der Badstube neu gewolbt und ein enger Nebenraum abgetrennt Gleichzeitig wurden weitere Nebenraume an der Sudseite und der Lagerraum im Osten nach einem Teileinsturz der Aussenmauer neu gewolbt Ausserdem wurden neue Wasserableitungsrinnen installiert Im 18 Jahrhundert erfolgten Modernisierungen im Erd und Obergeschoss etwa durch die Schaffung von Stuckdecken Weitere Umbauten erfolgten im Jahr 1903 so wurde etwa der Dachstuhl von 1560 durch Abflachung der Dachneigung umgestaltet In den Jahren 1998 bis 2004 wurde das Bauwerk unter der Gesamtplanung von Architekt Manfred Lindorfer restauriert 2 Baubeschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten Das Vorderbad ist ein freistehender traufstandiger Bau mit zwei bzw grabenseitig drei Geschossen Das Bauwerk hat ein Satteldach und weist eine Rieselputzfassade mit teils gequaderten Ecklisenen aus dem Jahr 1903 auf An der ostlichen Seitenfront befindet sich ein Boschungspfeiler an der westlichen Giebelfront befand sich wohl der ehemalige Eingang in das Badegeschoss Der grabenseitige Eingang wurde in den Jahren 2003 und 2004 in Form eines stilisierten Badebottichs ein zweigeschossiger Glasgang uber den Stadtgraben als Verbindung zum Haupthaus errichtet 2 Inneres Bearbeiten BadegeschossDer bachseitige Hauptraum ist die ehemalige grosse Badestube Diese war um 1560 ursprunglich flach gedeckt und wurde in den Jahren 1620 bis 1630 zu einer zweischiffigen und vierjochigen Pfeilerhalle mit Kreuzgratgewolbe uber Wandpfeilern umgestaltet An den Wanden sind Spuren umlaufender Sitzbanke erhalten Im Boden gibt es heute noch Wasserableitungsrinnen aus der Zeit um 1560 sowie aus der Zeit des Umbaues An der sudlichen Langsseite sowie an der ostlichen Schmalseite befinden sich die ehemaligen Neben bzw Funktionsraume die tonnen bzw stichkappentonnengewolbt sind Die Nebenraume entstanden in den 1620er Jahren Zentral befindet sich der ehemalige Heizraum mit den Feuerungsstellen fur den Wasserkessel und den Schwitzofen Er entstand vor 1504 und ist mit Flusssteinboden ausgelegt Nach 1630 wurde die Feuerungsstelle ausschliesslich fur den Kachelofen im westlich angrenzenden Ruhe bzw Garderobenraum genutzt An der ostlichen Schmalseite des Hauses befand sich das Lager fur Brennholz Das Depot war ursprunglich durch einen grossen Bogen mit dem Heizraum verbunden Heute befindet sich an dieser Stelle eine gerade Treppe die fruhestens im 18 Jahrhundert errichtet wurde 2 Erdgeschoss und ObergeschossIn den Eckstuben befinden sich spatbarocke profilierte geschwungene Deckenstuckspiegel Die teilweise spatbarock fruhklassizistischen Turrahmungen stammen aus der Zeit zwischen 1780 und 1800 2 Der Dachstuhl stammt aus der Zeit um 1560 und wurde 1903 verandert 2 Literatur BearbeitenDEHIO Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Oberosterreich Innviertel Braunau am Inn Farbergasse 13 Bundesdenkmalamt Hrsg Verlag Anton Schroll amp Co Wien 2020 ISBN 978 3 85028 770 8 S 135 136 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vorderbad Braunau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schautafeln des Museums als PDF DateiEinzelnachweise Bearbeiten Oberosterreich unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz PDF CSV Bundesdenkmalamt Stand 1 Juli 2021 a b c d e f g DEHIO Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Oberosterreich Innviertel Braunau am Inn Farbergasse 13 Bundesdenkmalamt Hrsg Verlag Anton Schroll amp Co Wien 2020 ISBN 978 3 85028 770 8 S 135 136 Badhauser in Braunau am Inn Vorderbad Mitterbad Hinterbad 48 257091666667 13 036138888889 Koordinaten 48 15 25 5 N 13 2 10 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vorderbad Braunau amp oldid 227414494