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Die Villa Kaltehofe ist ein Gebaude mit Nebengebauden in Hamburg Rothenburgsort Die Gebaudegruppe wurde 1894 als Aussenstelle des Hygieneinstituts der Freien und Hansestadt Hamburg errichtet Seit 2011 ist dort die Stiftung Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe untergebracht die ein kleines Museum mit Restaurant betreibt 1 2 Villa Kaltehofe Die Fenster von Villa KaltehofeInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufteilung und Nutzung der Innenraume 3 Nachnutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1894 wurde unter der Leitung von Franz Andreas Meyer und durch den Bauinspektor J H W Wulff auf Kaltehofe ein Neubau fur die Aussenstelle des zwei Jahre zuvor gegrundeten Hygienischen Staatsinstituts fertiggestellt In diesem Gebaude wurden Laboratorien eingerichtet und die wichtigsten wissenschaftlichen Arbeiten des Instituts durchgefuhrt Bei dem Gebaude das zu einem Ensemble mit weiteren Funktionsbauten wie den Schieberhauschen gehort handelt es sich um ein Ziegelverblendbauwerk das mit gelblichen Klinkern verblendet wurde Diese sind durch dekorative Elemente aus roten Klinkern beispielsweise an den Gesimsen oder Sockeln unterbrochen auch die Holzkonstruktionen und die aus Sandstein bestehenden Einfassungen der Fenster und Turoffnungen weisen diese rote Farbung auf Der Baustil mit seiner ansprechenden Gestaltung weist eine Nahe zur Hannoverschen Bauschule auf und ist durch Franz Andreas Meyer gepragt der auch fur die Gestaltung der Gebaude in der Hamburger Speicherstadt verantwortlich war 3 So weist der gelbe Ziegelbau spathistoristische Elemente mit Anleihen an die Renaissance auf und wird durch dekorative Schmuckfelder gegliedert Das Mauerwerk wurde zum Schutz der im Gebaude befindlichen Messinstrumente aus wetterbestandigen Geestziegeln und die Verblendung aus gebrannten schlesischen Klinkersteinen ausgefuhrt Nach einigen Jahren wurde die Villa um einen stilistisch angepassten Anbau fur die Unterbringung der Betriebsraume der Wasserwerke erweitert Das Gebaude verfugt uber zwei Turen im Bereich der Hauptfront 4 Das wissenschaftliche Betriebsgebaude besteht aus einem Doppelhaus mit zwei giebelstandig angeordneten Risaliten die auf einem fast quadratischen Grundriss einen eingeschossigen traufstandigen Quertrakt und einen quadratischen Turmbau einschliessen Die Gebaudeteile sind mit weit uberstehenden Satteldachern ausgestattet und mit Schiefer gedeckt Die Fassade ist durch Gauben Dachhauschen und Vorbauten aufgelockert und bewusst asymmetrisch gestaltet und war bei der Anlage von einem parkartigen Gelande umgeben 3 Aufteilung und Nutzung der Innenraume Bearbeiten nbsp Modernes Nebengebaude des MuseumsDie Ausgestaltung der Innenraume war darauf ausgelegt nur das Notwendigste aufzunehmen So gab es im Erdgeschoss drei Laborbereiche eines fur chemische und zwei fur bakteriologische Untersuchungen und zwei weitere Laboratorien nebst einer Spulkuche im Kellergeschoss die uber die neuesten Einrichtungen verfugten In diesen waren jeweils zwei Laborassistenten und ein Zuarbeiter fur die Uberprufung der Proben und die Wartung der Apparaturen notwendig Daher wurden im ersten Stock und im Dachgeschoss Wohnungen fur diese zumeist ledigen Mitarbeiter eingerichtet Das Gebaude verfugte zudem uber ein Geschaftszimmer und Buros fur die Betriebsleitung und den Filteraufseher dem ebenfalls eine Dienstwohnung zur Verfugung gestellt wurde damit ein reibungsloser Betrieb gewahrleistet werden konnte 5 Im Zweiten Weltkrieg blieb auch Kaltehofe nicht verschont so wurden die Filteranlagen durch Bombenabwurfe stark beschadigt und in der Villa zusatzlich teilweise sechs Familien mit 14 Personen in zwei Zimmern untergebracht die obdachlos geworden waren Diese konnten sich uberwiegend durch den Anbau von Gemuse auf dem Gelande selbst versorgen Am 28 September 1945 war die Genehmigung erteilt worden die Anlage wieder aufzubauen so dass sie 1948 wieder genutzt werden konnte 6 Nachnutzung Bearbeiten nbsp SchieberhauschenDie von Franz Andreas Meyer geplante und 1893 eingeweihte Sandfiltrationsanlage zu der auch der Gebaudekomplex mit Schieberhauschen und Betriebsbauten auf der Elbinsel Kaltehofe nahe Rothenburgsort gehorte zahlte zu den sogenannten Wasserkunsten Sie war zur damaligen Zeit die erste zentrale Wasserversorgungsanlage Europas und ein Vorlaufer der Hamburger Wasserwerke 1990 wurde die Anlage geschlossen und die Gebaude sowie das Gelande wurden sich selbst uberlassen Durch einen Agenda 21 Prozess wurde ein neues Nutzungskonzept erstellt so dass sich seit 2011 ein Museum im historischen Betriebsgebaude befindet diesem wurde ein Ausstellungsneubau hinzugefugt Durch diese Massnahme wurde zum Erhalt einer kulturhistorisch einmaligen Anlage fur die Wasserversorgungs und Aufbereitungstechnik in Form eines Industriedenkmals sichergestellt Zugleich wurde das Gelande als Naturpark und Naherholungsgebiet der Offentlichkeit zuganglich gemacht 7 Das Gebaude wurde grundsaniert und es wurden einige Wande entfernt In einem der ehemaligen Laborraume befindet sich nun der Museumsshop wahrend die Raume im ersten Stockwerk eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Elbinsel und ihrer Nutzung beherbergen Im nachtraglich erfolgten Anbau befindet sich ein Cafe Der moderne Neubau ist unterirdisch mit dem Hauptgebaude verbunden und im Innern der Werkstatt eines Brunnenbauers mit zahlreichen Gipsfigurmodellen hamburgischen Brunnenanlagen nachempfunden Der Um und Ausbau begann im Marz 2008 und wurde im September mit der Eroffnung des Museums abgeschlossen 8 9 Literatur BearbeitenEva Decker Jorg Schilling Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe Hamburger Bauhefte 15 Hamburg 2016 ISBN 978 3 944405 22 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Villa Kaltehofe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Industriedenkmal auf wasserkunst hamburg de Die Elbinsel Kaltehofe Hamburg auf meerart deEinzelnachweise Bearbeiten Stiftung Wasserkunst Elbinsel Hamburg Memento vom 7 Mai 2016 im Internet Archive PDF auf wasserkunst hamburg de Zahlen Daten Fakten Wasserkunst wasserkunst hamburg de abgerufen am 22 Mai 2019 a b Elbwasserwerk Kaltehofe mit dem Schopfwerk auf der Billwerder Insel und dem Filterwerk auf der Insel Kaltehofe PDF S 3 Eva Decker Jorg Schilling Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe S 18 19 Eva Decker Jorg Schilling Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe S 19 21 Eva Decker Jorg Schilling Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe S 25 Eva Decker Jorg Schilling Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe S 2 3 Eva Decker Jorg Schilling Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe S 35 36 4 Umweltstiftungs Forum Memento vom 20 April 2016 im Internet Archive PDF auf buhck stiftung de 53 52432141 10 05259927 Koordinaten 53 31 27 6 N 10 3 9 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Kaltehofe amp oldid 210574494