www.wikidata.de-de.nina.az
Die Vereinigung bildender Kunstlerinnen Osterreichs VBKO wurde 1910 gegrundet und eroffnete kurz darauf ihren Standort im ersten Wiener Bezirk wo sie bis heute zu finden ist Historisch gehorte die Vereinigung den fruhen Kunstlerinnenbewegungen an und besass Pionierstatus Sie betrieb Lobbyarbeit fur Frauen um ihre Interessen in kunstlerischer okonomischer und bildungsbezogener Hinsicht zu verbessern ihre Reprasentation zu erhohen und ging internationale Kooperationen ein Seither sind kontinuierlich internationale Ausstellungs und Veranstaltungstatigkeiten mit einer feministischen Ausrichtung im Gange Eingang zum Standort der VBKO in Wien Inhaltsverzeichnis 1 Komplexitat und Widerspruche 2 Historische Anfange 3 take make activate VBKO Archiv 4 Leitung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKomplexitat und Widerspruche BearbeitenOrganisationen wie die VBKO fuhren die Komplexitat und Widerspruche einer zeitgenossischen feministischen Geschichtsschreibung vor Hier trifft die emanzipatorische Geschichte der kunstlerischen Frauenbewegung die bis in die Zeit des Imperialismus zuruckreicht und die es immer noch in eine offizielle Kunstgeschichtsschreibung rein zu reklamieren gilt auf die Geschichte der Kollaboration mit dem nationalsozialistischen Regime Die durch historische und vereinsinterne Bruche entstandenen Wissenslucken in Bezug auf die eigene Geschichte Geschichtsschreibung und forschung geraten nicht nur nationalsozialistische sondern auch klassenspezifische und koloniale Verstrickungen der Vereinigung leichter in Vergessenheit Eine der grossten Herausforderungen ist es daher Strukturen weiter aufzubauen und Prozesse einzuleiten die es ermoglichen historische Narrationen immer wieder neu zu untersuchen Reflexionsprozesse in Gang zu halten und dieses Wissen offentlich zu machen und zu diskutieren Die VBKO positioniert sich als ein Ort der zeitgenossische feministische kunstlerische Agenden pflegt der einen Raum fur Experimente bietet und politische und aktivistische Arbeit fordert um eine neue lebendige Verbindung zwischen der historischen Auseinandersetzung und der zeitgenossischen queeren feministischen Kunstproduktion herzustellen Historische Anfange Bearbeiten nbsp Plakat zur ersten Ausstellung der VBKO von Johanna Meier MichelZiel der VBKO war es in kunstlerischer okonomischer und ausbildungsbezogener Hinsicht die Interessen von Kunstlerinnen zu verbessern und deren Reprasentation zu erhohen Dies gelang ihr etwa durch die Organisation eigens konzipierter Jahresausstellungen fur die Mitglieder Unter der Leitung der ersten Prasidentin Olga Brand Krieghammer organisierte die VBKO noch im Grundungsjahr 1910 eine retrospektive Ausstellung zur Sichtbarmachung der Kunst der Frau Sofonisba Anguissola Rosa Bonheur Olga Boznanska Angelika Kauffmann Berthe Morisot Elisabeth Vigee Lebrun Diese Unternehmung wird vom feministischen Ausstellungsdiskurs als historische Pionierinnenleistung angesehen Eine ahnliche Ausstellung ist bisher am Kontinent sowohl der Art nach als was die Vollstandigkeit angelangt nicht veranstaltet worden Der Grundgedanke dieser Ausstellung ist dem Publikum einen Uberblick daruber zu geben was die Frau auf dem Gebiete der bildenden Kunst geschaffen hat und schafft und den Kunstlern neue Anregungen zu bringen Vorwort zum 1 Katalog der 1 Ausstellung der VBKO Die Kunst der Frau in der Secession Wien von November Dezember 1910 Druck 1 Archiv der VBKO Mit der VBKO werden Namen wie beispielsweise Tina Blau Marie Egner Helene Funke Olga Wisinger Florian verbunden Teils engagierten sich diese aktiv als Mitglieder wurden zu Ausstellungen eingeladen oder waren wie etwa Kathe Kollwitz korrespondierende Mitglieder 1912 mietete sie eigene Ausstellungs und Arbeitsraumlichkeiten an womit sie sich eine wichtige Voraussetzung schuf um fortan losgelost von der Abhangigkeit von anderen Kunstlervereinen im Ausstellungsgeschehen vollends frei und selbstbestimmt agieren zu konnen Mit diesem Schritt verliehen die Mitglieder ihrer Autonomie erstmals auch eine ortliche Reprasentanz Die VBKO reiht sich in die lange Tradition der historischen Kunstlerinnenvereinigungen im euro amerikanischen Raum ein beispielsweise in die der 1855 gegrundeten Society of Female Artists London der 1867 gegrundeten Vereinigung der Berliner Kunstlerinnen und Kunstfreunde der 1881 formierten Societe de l Union des Femmes Peintres et Sculpteurs Society of Women Painters and Sculptors Union in Paris oder der seit 1889 in den USA bestehenden National Association of Women Artists take make activate VBKO Archiv BearbeitenDas take make activate VBKO Archiv das von Kunstlerinnen zusammengestellt wurde durchlebte und veranderte sich wie die VBKO selber durch die Geschichte der letzten Tage des Imperialismus den Sturz der Habsburger Monarchie und des Ersten Weltkriegs des Austro Faschismus des Nationalsozialismus aber auch durch die progressiven Kunstbewegungen in Osterreich bis hin zu den aktuellen EU Erweiterungen und den Sparmassnahmen der offentlichen Forderungen Das take make activate VBKO Archiv beinhaltet einen bedeutenden Materialbestand an Alt Akten und Sammlungen von der Zeit der Grundung der VBKO 1910 bis 2005 und ermoglicht etwa uber die nahezu vollstandig vorhandenen Ausstellungskataloge der VBKO einen Uberblick zur Geschichte der VBKO Es stehen Archivalien in 632 Akten Druck und Werkeinheiten 22 lfm exkl Werksammlung fur eine Einsichtnahme zur Verfugung Das Bestandsverzeichnis des Archivs zusammengestellt von Sabine Harik findet sich im 2006 erschienen erweiterten Findbuch zur Vereinigung bildender Kunstlerinnen Osterreichs Hg VBKO Rudolfine Lackner sowie zum Download 1 zwecks eigener vorbereitender Recherchen Das Archiv ist nur nach vorheriger Vereinbarung zuganglich Leitung BearbeitenVon 1910 bis 2011 hatte jeweils eine Prasidentin die Leitung der VBKO inne 2012 wurde ein erweiterter Vorstand eingefuhrt 1910 1916 Olga Brand Krieghammer 1916 1923 Helene von Krauss 1923 1938 Louise Fraenkel Hahn 1939 1944 Stephanie Hollenstein 1944 1968 Grete Kmentt Montandon 1968 1984 Gertrude Stohr 1915 1984 1985 1993 Friedl Corcoran 1922 1993 1993 1998 Elisabeth Demarest 1925 1998 2011 Rudolfine Lackner 1967 2012 2016 Elke Auer Veronika Dirnhofer Lina Dokuzovic Hilde Fuchs Nina Hochtl Ruby Sircar Esther Straganz Julia Wieger 2016 2018 Elke Auer Lina Dokuzovic Nina Hochtl Grace Marta Latigo Marion Porten Soso Phist Ruby Sircar Julia Wieger 2018 2020 Interim Catharina Bond Veronika Burger Barbara Eichhorn Hilde Fuchs Stephanie Misa Rini Mitra Ruby Sircar Angela Wiedermann 2020 Neda Hosseinyar Louise Deininger Denise Palmieri Mika MaruyamaLiteratur BearbeitenJulie Marie Johnson The Memory Factory The Forgotten Women Artists of Vienna 1900 Purdue University Press 2012 ISBN 978 1 55753 613 6 Marie Sophie Brendinger Die Vereinigung bildender Kunstlerinnen Osterreichs Studien zu ihrer Rolle in Kunst und Frauengeschichte Europas Diplomarbeit Wien 2011 Rudolfine Lackner Hrsg 100 Jahre Years VBKO Festschrift VBKO Wien 2011 ISBN 978 3 200 02201 0 Megan Marie Brandow Faller An Art Of Their Own Reinventing Frauenkunst In The Female Academies And Artist Leagues Of Late Imperial And First Republic Austria 1900 1930 Dissertation Georgetown University Washington D C 2010 online auf repository library georgetown edu Rudolfine Lackner Institutional Activisms In n paradoxa International Feminist Art Journal Ed Katy Deepwell Vol 23 on Activist Art 2009 ISSN 1461 0434 S 48 55 Rudolfine Lackner Hrsg Names Are Shaping Up Nicely Gendered Nomenclature in Art Language Law and Philosophy VBKO Wien 2008 ISBN 978 3 200 01425 1 Rudolfine Lackner VBKO Hrsg Das Findbuch zur Vereinigung bildender Kunstlerinnen Osterreichs VBKO Wien 2006 ISBN 3 200 00550 5 Julie Marie Johnson The Art Of The Woman Women s Art Exhibitions in Fin de siecle Vienna Ph D diss University of Chicago 1998 Julie Marie Johnson Schminke und Frauenkunst Konstruktionen weiblicher Asthetik um die Ausstellung Die Kunst der Frau 1910 In Lisa Fischer Emil Brix Hrsg Die Frauen der Wiener Moderne R Oldenbourg Verlag Munchen 1997 ISBN 3 486 56290 8 S 167 178 Julie Marie Johnson From Brocades to Silks and Powders Women s Art Exhibitions and the Formation of a Gendered Aesthetic in Fin de siecle Vienna In Austrian history yearbook Band 28 Minneapolis 1997 S 269 292 Sabine Plakolm Forsthuber Kunstlerinnen in Osterreich 1897 1938 Malerei Plastik Architektur Wien 1994 ISBN 3 85452 122 7 Weblinks BearbeitenOffizielle Website Ausstellungskataloge und Jahresberichte der Vereinigung in der Digitalen Bibliothek des BelvedereEinzelnachweise Bearbeiten Bestandsverzeichnis Archiv pdf 2 5 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vereinigung bildender Kunstlerinnen Osterreichs amp oldid 236216098