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Theodor Sapper 16 September 1905 in Feldbach 25 September 1982 1 in Wien war ein osterreichischer Schriftsteller und Dozent Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literarisches Schaffen 3 Auszeichnungen 4 Werke 4 1 Einzelwerke 4 2 Zeitschriftenveroffentlichungen Auswahl 4 3 Herausgeber 4 4 Ubersetzungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTheodor Sapper war der Sohn des evangelischen Theologen und Naturphilosophen Karl Sapper und ein Enkel der Jugendschriftstellerin Agnes Sapper Der deutschnationalistisch gesinnte Vater liess Theodor Sapper 1923 in die Psychiatrie einweisen weil der im Gymnasium Schwierigkeiten hatte 1924 machte Sapper seinen Abschluss am Akademischen Gymnasium Graz ab 1925 folgte ein Studium der Geschichte in Graz dort war 1929 auch seine Promotion zum Dr phil mit einer Arbeit uber Feuerbach und Marx 1929 besuchte Sapper Theodor Daubler in Berlin den er schon 1927 zu einer Lesung in Graz eingeladen hatte und begegnete hier auch Anton Kuh Albert Ehrenstein und Emil Nolde 1930 fasste er den Beschluss Schriftsteller zu werden und tatigte seine erste Veroffentlichung das Schauspiel Die Erotik des Hasses 1932 hatte er eine Bekanntschaft mit Elias Canetti und uber diesen auch mit Hermann Broch Zwischen 1930 und 1938 arbeitete Sapper fur Zeitungen und Rundfunk unternahm Reisen durch Deutschland und nach Spanien und Afrika Sapper erhielt 1938 Schreibverbot blieb aber aus gesundheitlichen Grunden vom Kriegsdienst befreit Januar bis April 1942 war er zum Arbeitseinsatz in der Wiener Margarinefabrik Blaimschein Von September 1942 bis Marz 1943 arbeitete Sapper als wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni Graz von Dezember 1943 bis Marz 1945 als Archivar und Geschichtsforscher der Stadt Murnau Am 27 Dezember 1944 erfolgte die Heirat mit Hilda Wildung und Konversion zum katholischen Glauben 1945 war die Geburt des ersten Sohnes und Bekanntschaft mit Alfred Kubin 1947 erfolgte die Geburt des zweiten Sohnes Ende 1948 war seine Ubersiedlung nach Wien Von 1948 bis 1950 war Sapper Mitarbeiter und Redakteur der Wochenzeitung Offenes Wort von 1957 bis 1958 Hauskorrektor beim Osterreichischen Bundesverlag von 1960 bis 1982 Lehrbeauftragter fur Literaturgeschichte an der Akademie der bildenden Kunste 1966 ausserdem Lehrbeauftragter an der Diplomatischen Akademie des Bundes 1973 wurde er in den osterreichischen P E N Club aufgenommen 2 Literarisches Schaffen BearbeitenSapper war zeit seines Lebens nur einem kleineren Kreis kunstlerisch und literarisch Interessierter bekannt und gegen Ende seines Lebens als Schriftsteller fast vollig vergessen Er veroffentlichte in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften zum Beispiel Der Plan Neue Wege Literatur und Kritik Protokolle Und ubersetzte aus dem Franzosischen Hollandischen und Spanischen u a Eliade Sinn und Sinnbilder und die Karl Marx Darstellung des Jesuiten Calvez Als Herausgeber veroffentlichte er u a Auswahlausgaben von Daubler und Haringer Bereits seit seinem 17 Lebensjahr schrieb er Gedichte Sapper sah sich in der Nachfolge des Expressionismus und wurde auch von vielen Bekannten in diese Stilrichtung eingeordnet Massgeblich dazu beigetragen hat Sappers eigene Begeisterung fur die Expressionisten insbesondere Theodor Daubler Sappers bedeutendstes Werk in diesem Zusammenhang ist die Studie Alle Glocken der Erde in der er einen fundierten Uberblick uber die expressionistische Dichtung aus dem Donauraum gibt Nimmt man Sappers hier gegebene Definition der Merkmale expressionistischer Dichtung ernst muss man seine eigenen Gedichte allerdings eher als mystisch denn als expressionistisch einordnen Auch sein uber 500seitiger Roman Kettenreaktion Kontra ist viel eher symbolistisch mystisch als expressionistisch Dieses Wortrequiem fur die Opfer des Holocaust ist ein Resultat der Scham uber die Geschehnisse 1933 1945 Die Niederschrift wurde wahrscheinlich 1942 begonnen grosse Teile entstanden dann nach 1945 Das Jahr 1942 spielt eine wesentliche Rolle in dem Roman weil hier ein fur Sapper pragendes Ereignis stattfand Im Februar 1942 wurden Franz Weiss Karl Drews Josef Neuhold Herbert Eichholzer Bekannte und Freunde von Sapper verhaftet und hingerichtet Josef Neuhold starb schon wahrend der Haft an den Folgen der Folter Der Roman besitzt keine klassische Handlung sondern besteht aus Assoziationen zu Themen wie Nationalismus Judenverfolgung zu Personen wie Chamberlain Wagner und zu Orten wie Graz Ein Ich Erzahler und ein Erzahler geben die Gedanken und Assoziationen des Protagonisten Hans Pfingster wieder kommentieren sie und assoziieren ihrerseits dazu Fast alle Haupt und Staatsaktionen geschehen im Kopf des Protagonisten Trotz zahlreicher Bemuhungen wurde der Roman zu Lebzeiten des Autors nicht veroffentlicht 1971 war eine illustrierte Ausgabe von Kettenreaktion Kontra angekundigt 3 der Roman dieses totgeschwiegene Meisterstuck der osterreichischen Literatur 4 erschien aber erst 2006 Auszeichnungen BearbeitenTheodor Korner Fond 1955 Preis der Ludwig von Ficker Stiftung 1963 Literaturpreis des Wiener Kunstfonds 1972Werke BearbeitenEinzelwerke Bearbeiten Erotik des Hasses Schauspiel Baden Baden 1930 Kornfeld Erzahlung Wien 1947 erneut Koln 1980 Schmerz vor Tag Gedichte Wien Innsbruck Wiesbaden 1957 Alle Trauben alle Lilien Gedichte Wien 1967 Alle Glocken dieser Erde Wien 1974 Tausend Lichter tausend Tode Gedichte Munchen 1980 Kettenreaktion Kontra Roman Salzburg 2006Zeitschriftenveroffentlichungen Auswahl Bearbeiten Die Epik als ein Versuchsfeld betrachtet Neue Wege Heft 93 Wien 1954 Seite 14 15 Fernostlicher Duft Neue Wege Heft 94 Wien 1954 Seite 15 16 Im Osten Neue Wege Heft 148 Wien 1959 Seite 6 Aus Kettenreaktion Kontra Literatur und Kritik Heft 53 Salzburg April 1971 Seite 153 158 Albert Paris Gutersloh Miniaturen zur Schopfung Rezension Literatur und Kritik Heft 53 Salzburg April 1971 Seite 185 187 H G Adler Buch der Freunde Literatur und Kritik Heft 109 Oktober 1976 Seite 563 565 Herausgeber Bearbeiten Theodor Daubler Echo ohne Ende Graz 1957 Und wil ein liehter sumer kommen Graz 1964 Jakob Haringer Der Hirt im Mond Graz 1965Ubersetzungen Bearbeiten Pedro Lain Entralgo Heilkunde in geschichtlicher Entscheidung Salzburg 1956 Alessandro Manzoni Die Verlobten Olten Freiburg 1957 Mircea Eliade Ewige Bilder und Sinnbilder Olten freiburg1958 C Wilkeshuis Tipa das Inkamadchen Olten Freiburg 1961 Jose Luis MartinVigil Jordi Luzern Munchen 1964 Jean Yves Calvez SJ Karl Marx Olten Freiburg 1964Literatur BearbeitenJohann Sonnleitner Theodor Sapper In Killy Literaturlexikon Band 10 Gutersloh Munchen 1991 Seite 134 Register der Veroffentlichungen Sappers in Literatur und Kritik in Renate Lang 30 Jahre Literatur und Kritik Salzburg 1996 Seite 128 129 Hartmut Zelinsky Theodor Sappers Kettenreaktion Kontra Ein Roman als Wortrequiem Nachwort zu Theodor Sapper Kettenreaktion Kontra Salzburg 2006 Seite 547 592 Weblinks BearbeitenTheodor Sapper im Personenlexikon der Osterreichischen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von und uber Theodor Sapper im Osterreichischen Bibliothekenverbund Der osterreichische Dichter Theodor Sapper und sein Hauptwerk Kettenreaktion Kontra Ein Lava speiender Krater Rezension von Kettenreaktion Kontra in der Neuen Zurcher Zeitung vom 1 Juli 2006Einzelnachweise Bearbeiten Andere Quellen geben den 1 Oktober 1982 als Todestag an vgl den Eintrag Theodor Sapper im Literaturarchiv der Osterreichischen Nationalbibliothek Zu den Lebensdaten vgl das Nachwort von Zelinsky in Kettenreaktion Kontra 2006 Vgl Hinweise in Literatur und Kritik Heft 53 1971 Seite 188 Rezension in der NZZ vom 1 Juli 2006Normdaten Person GND 116805420 lobid OGND AKS LCCN n85141120 VIAF 17983133 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sapper TheodorKURZBESCHREIBUNG osterreichischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 16 September 1905GEBURTSORT Feldbach Steiermark STERBEDATUM 25 September 1982STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Sapper amp oldid 208446093