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Die Terroranschlagen am 11 Juli 2010 in Kampala waren zwei Selbstmordattentate welche sich gegen Fussball Fans die das Finale der Fussball Weltmeisterschaft verfolgten richteten Durch die Anschlage kamen 76 Menschen ums Leben 85 weitere wurden dabei zum Teil schwer verletzt 1 Die somalische Terrororganisation al Shabaab die Al Qaida nahesteht bekannte sich zu den Angriffen Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Verlauf 3 Opferzahlen 4 Verantwortung 5 Reaktionen 6 Ermittlungen und Prozesse 6 1 Verurteilungen ohne Gerichtsverfahren 2011 6 2 Gerichtsverfahren und Verurteilungen 2015 7 Siehe auch 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie Anschlage in Kampala werden als Racheakt gegen die Prasenz ugandischer UN Soldaten gedeutet die im Somalischen Burgerkrieg auf der Seite der Ubergangsregierung kampfen 2 Zuvor hatte die US Botschaft im Sudan vor moglichen Angriffen auf Air Uganda Flugzeuge gewarnt 3 Siehe auch Gefechte in Mogadischu seit 2010Verlauf BearbeitenKoordinaten des Restaurants Ethiopian Village 0 17 57 N 32 36 18 O 0 29916666666667 32 605Koordinaten des Rugby Clubs 0 19 30 N 32 36 28 O 0 325 32 607777777778Der erste Anschlag ereignete sich wahrend dem Finale der Fussball Weltmeisterschaft 2010 am Restaurant Ethiopian Village im Viertel Kabalagala der ugandischen Hauptstadt Kampala und totete 15 Personen viele der Opfer waren Auslander 4 5 6 Bei dem zweiten Anschlag explodierten zwei Sprengsatze mit einem kurzen zeitlichen Abstand um 11 18 Uhr am Rugby Club Kyadondo in Nakawa wo die staatliche Tageszeitung New Vision ein Public Viewing des Fussballspiels veranstaltete 7 Augenzeugen zufolge ereignete sich in der 90 Spielminute eine Explosion der Sekunden spater eine weitere Detonation folgte woraufhin die Beleuchtung des Gelandes ausfiel 8 Eine der Bomben die direkt vor einem grossen Bildschirm explodierte der das Fussballspiel live aus Johannesburg ubertrug totete 49 Menschen 5 7 Auf dem Rugby Feld liegende abgetrennte Korperteile liessen auf ein Selbstmordattentat schliessen spater wurde eine dritte Sprengstoffweste gefunden die nicht explodiert war 7 Ein Polizeibeamter gab die Zahl der Todesopfer mit 64 an 5 71 Verletzte wurden ins Krankenhaus eingeliefert davon lediglich 14 mit leichten Verletzungen 9 Opferzahlen BearbeitenTodesopfer je Land Staatsangehorigkeit ToteUganda nbsp Uganda 62Eritrea nbsp Eritrea 6Athiopien nbsp Athiopien 1Irland nbsp Irland 1 10 Kenia nbsp Kenia 1 11 Indien nbsp Indien 1 12 Sri Lanka nbsp Sri Lanka 1 13 Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 1 14 Die meisten der Opfer waren Ugander Daruber hinaus starben sechs Eritreer und jeweils ein athiopischer kenianischer lankischer und indischer Staatsburger Ausserdem befanden sich unter den Toten ein US amerikanischer Sozialarbeiter eine irische Missionarin und sechs methodistische Missionare aus einer Kirche in Pennsylvania 15 Verantwortung BearbeitenDie islamistische Terrorgruppe al Shabaab ein Hauptakteur im Somalischen Burgerkrieg reklamierte den Anschlag fur sich The Wall Street Journal zitierte einen unbenannten Fuhrer der Gruppe sie habe ihr Ziel erreicht und viele Christen in der feindlichen Hauptstadt getotet Auch andere al Shabaab Kampfer bestatigten die Verantwortung der Miliz fur den Anschlag 16 Am 9 Juli 2017 veroffentlichte al Shabaab ein Video in dem einer der Selbstmordattentater zu sehen war 17 Reaktionen BearbeitenZwei Wochen nach dem Anschlag forderte Yoweri Museveni der Prasident Ugandas andere afrikanische Fuhrer dazu auf die Terroristen zu besiegen und sie aus Afrika herauszufegen 18 Bingu wa Mutharika Prasident von Malawi und Vorsitzender der Afrikanischen Union verurteilte die Tater und sicherte Uganda die Unterstutzung der Afrikanischen Union zu 18 Die chilenische Regierung verurteilte den Anschlag und lobte das Engagement Ugandas im Rahmen der AMISOM Friedensmission in Somalia 19 Der Prasident der Demokratischen Arabischen Republik Sahara Mohamed Abdelaziz sandte seinem ugandischen Amtskollegen und den Familien der Opfer eine Beileidsbekundung in der er die Angriffe sowie alle Formen willkurlicher Gewalt die darauf abzielen unschuldige Menschen zu terrorisieren und ihnen Schaden zuzufugen auf das Scharfste verurteilte David Cameron Premierminister des Vereinigten Konigreichs sprach dem ugandischen Prasidenten sein personliches Beileid aus Der britische Aussenminister William Hague ubermittelte ebenfalls sein Beileid verurteilte die Anschlage als feige und versprach Uganda die Unterstutzung Grossbritanniens bei der Bekampfung solch brutaler Gewalt und Terrorakte 20 In einem Interview mit SABC behauptete US Prasident Barack Obama der Anschlag sei ein Beispiel dafur dass al Qaida das Leben in Afrika nicht als an und fur sich wertvoll betrachtet 21 Ein anonymer US Regierungsbeamter gab dem ABC News Journalisten Jake Tapper gegenuber an die Regierung glaube dass al Qaida eine rassistische Organisation sei die bei der Rekrutierung und dem Einsatz von Mitgliedern auf diskriminierende Praktiken setze indem sie beispielsweise vorwiegend schwarzafrikanische Rekruten fur Missionen auf niedrigstem Level wie zum Beispiel Selbstmordattentate einsetze weil die wirtschaftlichen Bedingungen in den meisten Landern Afrikas diese Gruppe angeblich anfalliger fur derartige Rekrutierungen mache als Araber 22 Der Sprecher des vietnamesischen Aussenministeriums Nguyen Phuong Nga bekundete im Namen des Landes am 13 Juli seine Emporung uber die Anschlage in Uganda bekundete sein herzliches Beileid und forderte eine angemessene Bestrafung der Tater Ermittlungen und Prozesse BearbeitenIn den Tagen nach dem Anschlag verhaftete die ugandische Polizei mehrere Verdachtige 23 und auch in Kenia wurde ein Ugander unter dem Verdacht mit dem Attentat in Verbindung zu stehen festgenommen 24 Insgesamt wurden zwanzig Personen verhaftet darunter mehrere Pakistaner Interpol veroffentlichte Rekonstruktionen der Gesichter von zwei mutmasslichen Attentatern 25 Laut der ugandischen Polizei sollen zwei Selbstmordattentater an den Anschlagen beteiligt gewesen sein Gesichtsrekonstruktionen der mutmasslichen Attentater deuteten darauf hin dass einer somalischer Herkunft und der andere ein Schwarzafrikaner unbekannter Herkunft war Drei kenianische Staatsburger Hussein Hassan Agad Mohamed Adan Abdow und Idris Magondu wurden wegen Mordes in 76 Fallen angeklagt jedoch erklarte der oberste Richter das Gericht habe nicht uber den Tatbestand des Terrorismus zu entscheiden weshalb die Verhandlung zunachst vertagt wurde Der nachste Verhandlungstermin war der 27 August jedoch ohne die Moglichkeit eines Pladoyers bis uber die Ubertragung des Falls an den Obersten Gerichtshof entschieden wurde 26 Am 12 August 2010 erklarte der Chef des Militargeheimdienstes James Mugira alle damals Verdachtigten seien festgenommen worden 27 Am 18 August klagten die ugandischen Behorden insgesamt 32 Personen aus Uganda Kenia und Somalia wegen Mordes an von denen vier des Attentats gestandig seien die Gerichtsverhandlungen sollten am 2 September 2010 beginnen Die Polizei vermeldete ein Fortsetzen der Ermittlungen weshalb es zu weiteren Festnahmen kommen konnte 28 Verurteilungen ohne Gerichtsverfahren 2011 Bearbeiten 2011 wurde ein 31 jahriger Mann namens Edris Nsubuga wegen seiner Beteiligung an den Bombenanschlagen dreimal zu 25 Jahren Gefangnis verurteilt Da der Angeklagte Reue zeigte und angab zur Teilnahme an den Attentaten gezwungen worden zu sein blieb ihm die Todesstrafe erspart Der zweite Angeklagte ein 24 Jahriger namens Muhamoud Mugisha wurde wegen Verschworung zum Terrorismus zu funf Jahren Haft verurteilt 29 Beide Angeklagte lieferten im nachfolgenden Prozess gegen 13 weitere Manner wichtige Beweise 30 Gerichtsverfahren und Verurteilungen 2015 Bearbeiten Im Marz 2015 begann vor dem Obersten Gerichtshof Ugandas der Prozess gegen 13 weitere Manner die verdachtigt wurden an den Bombenanschlagen von Kampala beteiligt gewesen zu sein Die Anhorungen waren um funf Jahre verschoben worden weil die festgenommenen Personen die ugandische Polizei und die Sicherheitsbehorden der Folter und illegalen Uberstellungen beschuldigt hatten Unter den Angeklagten befanden sich sieben Kenianer funf Ugander und ein Tansanier welche alle wegen Terrorismus Mordes versuchten Mordes und Beihilfe zum Terrorismus sowie bis auf einen Angeklagten der Mitgliedschaft in der Terrorgruppe al Shabaab angeklagt wurden 29 Die zustandige Staatsanwaltin Joan Kagezi wurde am 30 Marz 2015 mutmasslich von al Shabaab Mitgliedern ermordet woraufhin der Prozess sich erneut verzogerte und erst im Juni 2015 wieder aufgenommen wurde 30 Im Mai 2016 wurden alle Angeklagten von dem Vorwurf der Zugehorigkeit zu al Shabaab freigesprochen da diese Organisation 2010 von Uganda nicht als terroristische Organisation gefuhrt wurde Sieben Angeklagte wurden des Mordes versuchten Mordes und Terrorismus schuldig gesprochen Der Ugander Isa Ahmed Luyima von dem angenommen wird dass er die Anschlage geplant hat sowie die Kenianer Hussein Hassan Agad Idris Magondu Habib Suleiman Njoroge und Muhammed Ali Muhamed wurden zu lebenslanger Haft verurteilt Zwei weitere Angeklagte der Ugander Hassan Haruna Luyima und der Tansanier Suleiman Hajjir Nyamandondo wurden zu jeweils 50 Jahren Haft verurteilt Funf Verdachtige wurden freigesprochen die Kenianer Yahya Suleiman Mbuthia Muhammed Hamid Suleiman und Mohammed Awadh sowie die Ugander Abubakari Batemetyo und Ismail Kalule Der Ugander Muzafaru Luyima wurde vom Terrorismus freigesprochen aber wegen der Unterstutzung der Angreifer zu einem Jahr Zivildienst verurteilt Zu den Verurteilten gehorten auch zwei Bruderpaare Isa Ahmed Luyima und Muzafaru Luyima sowie Yahya Suleiman Mbuthia und Habib Suleiman Njoroge 31 32 33 34 35 Siehe auch BearbeitenListe von Terroranschlagen im Jahr 2010 Liste von Terroranschlagen in Uganda Fussball Weltmeisterschaft 2010Einzelnachweise Bearbeiten Simone Schlindwein Bombenanschlag auf Fussballfans In die tageszeitung 15 November 2011 abgerufen am 15 November 2011 Barely 4 years old Shabaab is Qaida s face in east Africa In The Times of India 13 Juli 2010 archiviert vom Original am 15 Juli 2010 abgerufen am 2 September 2021 englisch US warns of attacks on Uganda Sudan planes In British Broadcasting Corporation 9 Januar 2010 abgerufen am 2 September 2021 englisch 50 die in Kampala bomb blasts In Daily Monitor 12 Juli 2010 archiviert vom Original am 15 Juli 2010 abgerufen am 2 September 2021 englisch a b c 64 die in bomb attacks in Uganda during World Cup In Taiwan News 12 Juli 2010 abgerufen am 2 September 2021 englisch Over 40 die in Kampala bomb blasts In New Vision 11 Juli 2010 archiviert vom Original am 15 Juli 2010 abgerufen am 2 September 2021 englisch a b c 40 die in Kampala bomb attacks In New Vision 11 Juli 2010 archiviert vom Original am 14 Juli 2010 abgerufen am 2 September 2021 englisch Somali militants claim responsibility for Uganda bombings In CNN 12 Juli 2010 abgerufen am 2 September 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