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Die Taktik ist ein wichtiger Bestandteil eines Eishockeyspiels In den ersten 100 Jahren nach Erfindung des Eishockeys war die Taktik eher unwichtig Die Spieler versuchten moglichst kreativ an den Gegenspielern vorbeizukommen Ein gutes Zusammenspiel war meist bloss Gluckssache Doch in den 50er und 60er Jahren entwickelte sich in Osteuropa und der Sowjetunion mehr und mehr ein Spielsystem Erst seitdem gibt es eine klare Trennung zwischen Angreifer und Verteidiger zwischen Center und Flugelsturmer Inhaltsverzeichnis 1 Positionen 2 Spielsysteme 2 1 Der Angriff 2 2 Die Abwehr 3 LiteraturPositionen BearbeitenSo bildeten sich diese Positionen fur die funf Feldspieler Center oder Mittelsturmer Sturmer der vor allem die Aufgabe des Spielmachers und Regisseurs hat und dadurch mehr Vorlagen gibt als selbst Tore erzielt Flugelspieler zwei Spieler pro Reihe bekleiden die Positionen der Flugelspieler Left Wing Right Wing die hauptsachlich fur das Angriffsspiel und das Erzielen von Toren zustandig sind In den modernen Spielsystemen ist es wichtig dass auch die Sturmer gut nach hinten arbeiten also auch defensive Aufgaben ubernehmen konnen Bei Powerplay ist es auch moglich dass der Center im Slot Zone direkt vor dem Torraum auf Passe der Flugelsturmer wartet um diese torgefahrlich abzufalschen Abwehrspieler leisten hauptsachlich Abwehrarbeit im Powerplay sind sie aber auch mehr und mehr als Blueliner vorgesehen die Schlagschusse von der Begrenzungslinie zwischen neutraler und Angriffszone abgeben Spielsysteme BearbeitenIn der Zeit des Kalten Krieges unterschied man zwischen dem russischen System mit kontrolliertem Passspiel bis zur Torchance und der kanadischen Spielweise der korperlichen Hauruck Hockeys Heute gibt es jedoch eine viel grossere Vielfalt Mit guter Taktik haben auch technisch schwachere Teams gute Chancen gegen Top Mannschaften Daher treten im Eishockey Uberraschungs Ergebnisse weitaus haufiger auf als beispielsweise im Basketball Ein beruhmtes Beispiel sind die New Jersey Devils der 90er Jahre die mit sehr korperbetontem Spiel auf Fehler des Gegners warteten und jene dann in eigene Torchancen umwandelten Die Hauptaufgaben eines Spielsystems sind das Kreieren von Torchancen und das Verhindern von Gegentoren Das Eishockey im deutschsprachigen Raum war lange Zeit sehr defensiv ausgerichtet um dem Gegner keine Tormoglichkeiten zu lassen Doch auch hier vollzieht sich ein Wandel hin zu offensiv attraktivem Hockey Der Angriff Bearbeiten Im Angriffsspiel unterscheidet man grob zwischen zwei Arten dem schnellen Konterspiel und dem Kombinationsspiel Konter breaks bieten sich vor allem an wenn man den Puck wahrend eines gegnerischen Angriffs bekommt Dann ist die Abwehr des Gegners meist schlecht organisiert und es bieten sich gute Torchancen da man nur wenige oder gar keine verteidigende Spieler vor sich hat Kombinationsangriffe haben ihren Ursprung meistens im eigenen Drittel Nach gewonnenem Bully in der Abwehr oder der neutralen Zone zieht sich der Verteidiger der in Puckbesitz ist hinter das eigene Tor zuruck Dadurch gewinnt er nicht nur Zeit sondern vor allem Ubersicht Jetzt lauft er neben das Tor und passt direkt einem Sturmer der sich zwischen neutraler und Abwehrzone postiert hat Eine zweite Moglichkeit ist der Pass zum anderen Verteidiger der dann zu einem Sturmer passt uber die Hintertor Bande oder ein Pass an der Bande entlang der vor allem ausgefuhrt wird wenn der Verteidiger unter Druck steht Auch in der neutralen Zone bieten sich nun einige Alternativen Diese sollte schnell uberbruckt werden damit noch nicht so viele gegnerische Spieler in deren Abwehrzone sind Technisch starke Spieler konnen durch die Reihen der Gegner laufen und den Puck halten weniger talentierten bietet sich die typisch nordamerikanische Spielweise Dump n Chase an bei der der Puck uber die Abwehrspieler hinweg an die Bande gespielt wird In einem Laufduell versucht der angreifende Spieler unter Berucksichtigung der Abseitsregel an den Puck zu gelangen Eine dritte Moglichkeit ist der sogenannte Finalpass Dabei bindet der Center die Verteidiger erst auf sich passt dann aber in den Lauf eines Flugelspielers der dann moglichst keinen Abwehrspieler mehr vor sich haben sollte Die dritte Phase des Angriffs lauft in der Angriffszone ab Hier bieten sich erneut einige Varianten Im Allgemeinen gilt dass ein Angriffsspiel gut ist wenn es nicht berechenbar und schnell ist Bei technisch starken Mannschaften gelingt es dass die Spieler jeweils nur kurz den Puck beruhren und dann zum Abschluss dem Torschuss kommen Neben diesem Musterangriff gibt es diverse Variationen Je mehr Variationen ein Team beherrscht desto unberechenbarer ist es fur die gegnerische Mannschaft Mit der Herausnahme des eigenen Torwarts darf ein weiterer Feldspieler aufs Eis Diese Regel wird oft kurz vor Spielende genutzt wenn ein Team knapp in Ruckstand ist und mehr Druck aufbauen muss Die Herausnahme kann wahrend Spielunterbrechungen besonders bei Bullys im Angriffsdrittel oder der neutralen Zone meist vorbereitet durch eine Auszeit oder wahrend des laufenden Spiels beispielsweise nach einem gewonnenen Bully im Verteidigungsdrittel erfolgen Dadurch kann ein Schein Powerplay aufgebaut werden um noch den Ausgleich zu schiessen Dies bietet wiederum den Fuhrenden die Moglichkeit durch einen Schuss ins leere Tor Empty Net Goal das Ergebnis nach oben zu korrigieren Schusse aus dem eigenen Drittel auf das leere Tor werden dabei meist vermieden da diese bei Verfehlen des Tors zu unerlaubten Weitschussen fuhren konnen Das hatte ein Bully vor dem Tor der fuhrenden Mannschaft zur Folge und wurde der Mannschaft im Ruckstand eine gute Gelegenheit fur einen weiteren Angriff geben Dass der Goalie selbst einen Angriff einleitet ist im Eishockey seltener als zum Beispiel im Fussball Die unmittelbare Beteiligung an einem Angriff ist von den Regeln untersagt keine Spielbeteiligung uber der Mittellinie Die Abwehr Bearbeiten Wie ein Angriff bei den Verteidigern beginnt so fangt die Abwehr nicht erst dort an Forechecking Als Forechecking wird im Eishockey der Versuch nach Puckverlust die Scheibe noch im Angriffsdrittel zuruckzugewinnen bezeichnet Dies wird vor allem dann genutzt wenn man unbedingt wieder in Puckbesitz kommen muss zum Beispiel bei Powerplay oder bei Ruckstand kurz vor Spielende Meist checkt ein Spieler vor in dem er den Lauf des puckfuhrenden Spielers einige Meter versetzt nachahmt und so den Pass Raum abdeckt Backchecking Bei zweikampfstarken Spielern bietet sich das Backchecking an bei dem die verteidigenden Spieler versuchen die Angreifer noch vor dem eigenen Drittel vom Puck zu trennen Gutes Backchecking sorgt fur eine Ubermacht in der neutralen Zone Raumdeckung Die Raumdeckung ist im Eishockey vor allem in Unterzahl anzuwenden um die Laufarbeit zu minimieren Dabei wird jedem Spieler eine Flache auf dem Eis zugeteilt und er muss den Angreifer der in diesem Raum ist decken Verlasst der Spieler diese Flache ubernimmt ihn ein anderer Abwehrspieler Manndeckung Bei gleicher Spieleranzahl ist die Manndeckung sicherer als die Raumdeckung Dabei wird jedem Verteidiger ein angreifender Spieler zugeteilt den er dann bewacht Diese Form von Abwehrarbeit wird vor allem in der folgenden Abwandlung gespielt Ein Spieler der verteidigenden Mannschaft ist auf den Spielmacher des Gegners angesetzt Dies wird benutzt um herausstechende Spieler zu blockieren weshalb eine solche Taktik in den guten Ligen kaum Anwendung findet Zonenpressing Beim Zonenpressing blockiert die abwehrende Mannschaft den scheibenfuhrenden Spieler und den Spieler der den Puck wohl als Nachstes bekommen soll Wie die Angriffsvarianten ist auch das Abwehrverhalten nicht nur auf diese funf Punkte einzugrenzen teilweise werden die Punkte auch kombiniert Literatur BearbeitenKranzle Peter Brinke Margit Eishockey verstandlich gemacht Copress Sport Verlag Munchen 2001 ISBN 3 7679 0549 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Taktik Eishockey amp oldid 194572312