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Dieser Artikel behandelt das Opfer einer Hexenverfolgung die Wirtschaftspadagogin siehe Susanne Weber Padagogin die deutsche Politikerin siehe Susanne Weber Mosdorf Susanne Weber 1614 in Wildungen 18 Oktober 1656 in Wildungen war ein Opfer der Hexenverfolgungen in Wildungen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hexenprozesse gegen Mitglieder der Wildunger Ratsfamilie Rorig 2 1 Hexenprozess gegen Maria Rorig 2 2 Hexenprozess gegen Ursula Jostin 2 3 Hexenprozesse gegen Maria Magdalena Hartwig und Margaretha Rhodin 2 4 Hexenprozess gegen Anna Margaretha Gesner 2 5 Hexenprozess gegen Peter Rorig 3 Hexenprozess gegen Susanne Weber 4 Gedenken 5 Weblinks 6 LiteraturLeben BearbeitenSusanne Weber war die Tochter des Backermeisters und Ratsherrn Curt Rorig und seiner Frau Maria Rorig Susanne war mit dem 90 jahrigen Wildunger Burger Heinrich Weber verheiratet Hexenprozesse gegen Mitglieder der Wildunger Ratsfamilie Rorig BearbeitenBesturzend gross ist die Zahl von Opfern die miteinander verwandt waren Die Angeklagten stammten aus wenigen Familien so dass es durch die Hexenverfolgungen regelrechte Familientragodien gab Die Richter gingen davon aus dass die Anfalligkeit fur die Versuchungen des Teufels vererbbar waren So waren Blutsverwandte von Menschen die wegen Hexerei angeklagt waren in besonderer Weise gefahrdet auch auf dem Scheiterhaufen zu landen Die Wildunger Ratsfamilie Rorig war in besonderer Weise von Hexenprozessen betroffen Hexenprozess gegen Maria Rorig Bearbeiten Maria Rorig Tochter des reichen Burgermeisters Wilhelm Gerhard aus Fritzlar war Ehefrau des Backermeisters und Ratsherrn Curt Rorig aus einer wohlhabenden und geachteten Wildunger Familie Er hatte einen der vergoldeten Ratsbecher gestiftet und wohnte im Haus Brunnenstrasse Nr 18 Im September 1630 liess das Hexengericht Maria Rorig wegen Hexerei inhaftieren Auch ihre beiden Tochter Anna Margaretha und Susanne Weber wurden vom Gericht verhort Ihr Ehemann und ihre vier Bruder die Advokaten waren versuchten vergeblich ihre Freilassung zu erwirken Maria Rorig wurde mit Bein und Armschrauben gefoltert Bis Mai 1631 hielt sie die Folter standhaft aus Der liebe Gott habe sie im Gefangnis erhalten ihm bliebe sie treu sie sei unschuldig wie Jesus Christus Sie wurde nicht verurteilt und Graf Christian I von Waldeck verfugte ihre Entlassung Doch die stattlich schone Frau Vermerk des Gerichtsschreibers blieb weiterhin in Verdacht Hexenprozess gegen Ursula Jostin Bearbeiten Maria Rorigs Schwester Ursula Jostin geb Gerhard war mit dem vermogenden Kaufmann Johann Jost verheiratet Wegen seines evangelischen Glaubens war er 1617 von Fritzlar nach Nieder Wildungen gezogen Vor dem Verhor wurde Ursula Jostin krank und starb am 10 Februar 1631 in der Haftstube des Rathauses Hexenprozesse gegen Maria Magdalena Hartwig und Margaretha Rhodin Bearbeiten Auch die beiden anderen Schwestern Maria Rorigs wurden vor Gericht gestellt Maria Magdalena Hartwig geb Gerhard wurde nicht verurteilt Die andere Schwester Margaretha Rhodin geb Gerhard konnte rechtzeitig entfliehen musste aber ihre Kinder zurucklassen Hexenprozess gegen Anna Margaretha Gesner Bearbeiten Maria Rorigs Tochter Anna Margaretha Schwester von Susanne Weber war mit dem Chirurgen Hans Gesner verheiratet Nach einem Streit mit der Ehefrau des Stadtschultheiss Valentin wurde sie im Fruhjahr 1654 verhaftet und starb an schweren Misshandlungen im Gefangnis Der Scharfrichter brachte sie zum Langen Rod und begrub sie auf der Hexenwiese Hier waren etliche hingerichtete Frauen vergraben Dieses Wiesenstuck hatte eine Angeklagte 1650 der Kirche uberschrieben um dort begraben zu werden Auf diesem Grundstuck Am Langen Rod 19 befindet sich das Dekanat die evangelische Kirchenbehorde Es befindet sich dort keine Gedenktafel Hexenprozess gegen Peter Rorig Bearbeiten Maria Rorigs 70 jahriger Schwager Peter Rorig Backermeister und Ratsherr gestand unter der Folter Teufelsbuhlschaft und Verwandlung in Wolfsgestalt und wurde am 20 November 1655 als Zauberer und Werwolf enthauptet und am Galgenberg verbrannt Seine Tochter war ein Jahr zuvor unter der Folter gestorben Hexenprozess gegen Susanne Weber Bearbeiten nbsp Enthauptung Leonora Galigais auf dem Place de GreveIm August 1656 holte der Gerichtsbuttel Susanne Weber Tochter von Maria Rorig zum Peinlichen Gericht unter Vorsitz des Stadtschultheiss Adam Valentin und klagte sie wegen Hexerei an Von 18 bereits hingerichteten Personen war sie unter der Folter als Zauberin besagt denunziert worden Susanne entgegnet diese als Hexen hingerichteten Menschen seien wohl vom Teufel befallen gewesen Ein Vorwurf der Schadenzauberei war dass sie einer Frau vergiftete Milch zu einem Kinderbrei gegeben habe Das Kind sei erkrankt und ein Hund der den ubrigen Brei gefressen habe sei gestorben Mehrfach bezichtigte man sie der Unzucht mit einem einquartierten Leutnant einem Topfer und einem bereits hingerichteten Backermeister Da sie 48 Jahre junger als ihr Ehemann war war sie ins Gerede der Leute geraten Den Tod ihrer Magd habe sie durch Zauberei bewirkt und ihrem Nachbarn Fleisch und Milch durch Zauberei aus dessen Haus gestohlen Es konne wohl nicht gut angehen dass sie selbst jederzeit Fleisch im Haus habe und viel Butter verkaufen konne Bei diesen Anklagepunkten werden Neid und Missgunst der Nachbarn deutlich Am 7 September bat Heinrich Weber Ehemann der Beklagten um eine schnelle Durchfuhrung des Prozesses gegen seine Frau Er habe als neunzigjahriger Mann sehr gelitten und konne die Verpflegungskosten des Gerichts und die Gebuhren fur das Verfahren nicht bezahlen Man moge die Rechnungen des Gerichts an die Verwandten der Ehefrau senden Susanne Weber beteuerte vor Gericht sie ware unschuldig ihr gutes Gewissen solle ihr helfen Als der Ehemann befragt wurde ob er etwas zur Verteidigung seiner Frau vorbringen konne sagte er Er konne wohl denken dass kein unschuldiger Mensch an den Ort gefuhrt wurde er wolle die Sache Gott und dem Gerichte befehlen und bat dass der Prozess beschleunigt und dem selben abgeholfen wurde Aufgrund eines Rechtsgutachtens der graflichen Kanzlei Korbach begann am 6 Oktober 1656 die Folter Der Geistliche eroffnete die Tortur mit einem Gebet und ermahnte die Angeklagte die Wahrheit zu sagen und Reue zu zeigen Dann entkleidete sie der Wildunger Scharfrichter Meister Michel Stolpen und schnitt ihr die Haare ab Susanne Weber sprach fortwahrend Ach Jesus verlass mich nicht Der Scharfrichter wiederholte die Marter mit den Beinschrauben so lange bis sie die Schmerzen nicht mehr ertragen konnte Sie gestand Teufelspakt und Buhlschaft mit Hans Fedderbusch welcher kalt wie Eis gewesen sowie Schadenzauber und Teilnahme am Hexensabbat Der Teufel hatte sie unter die Linde beim Reitzenhagener Tor gebracht Am folgenden Tag am 7 Oktober las der Richter ihr das Gestandnis noch einmal vor Am 18 Oktober 1656 erging das Urteil sie mit dem Feuer vom Leben zum Tod hinzurichten Aus Gnade wurde sie enthauptet der Korper anschliessend verbrannt Ihre letzte Bitte ihren Leichnam zu begraben wurde nicht erfullt Schauplatz mancher Hexenverurteilung in Wildungen war die 1857 am Lindentor gefallte Gerichtslinde Gedenken BearbeitenIm Jahr 2004 fuhrten die Stadt Bad Wildungen die Evangelischen Kirchengemeinden die Volkshochschule und der Waldeckische Geschichtsverein von Mai bis November eine umfangreiche Veranstaltungsreihe durch Sie fand ihren Abschluss am Buss und Bettag in einem Gottesdienst zu den Wildunger Hexenprozessen mit Verlesung der Namen der 78 Hingerichteten Die Gemeinde pflanzte am Eingang der Kirche neben einer Gedenktafel einen Rosenstock und schickte die Bitte um offizielle Rehabilitierung der Opfer an die Kirchenleitung Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck begrusste auf der Sitzung am 29 November 2006 die Erinnerungsarbeit in Bezug auf die Hexenverfolgung Weblinks BearbeitenWildunger Hexenprozesse Bad Wildungen Namensliste der Opfer der HexenprozesseLiteratur BearbeitenGerhard Kessler Hexenprozess gegen Susanne Weber im Jahre 1656 In Waldeckischer Landeskalender Band 278 2005 S 78 88 Korbach Karl Eichler Die Wildunger Hexenprozesse Geschichtsblatter fur Waldeck und Pyrmont Nr 24 1927 103 126 Karl Eichler Beitrage zur Geschichte der Stadt Bad Wildungen Wilh Bing Verlag Ohne Verfasserangabe Die beruchtigten Wildunger Hexenprozesse lebendig verbrannt enthauptet und begraben monatelang im Kerker geschmachtet In Mein Waldeck Beilage zu Waldeckische Landeszeitung 1980 Nr 14 vom 30 August 1980 S 1PersonendatenNAME Weber SusanneKURZBESCHREIBUNG Opfer der Hexenverfolgungen in Bad WildungenGEBURTSDATUM 1614GEBURTSORT Bad WildungenSTERBEDATUM 18 Oktober 1656STERBEORT Bad Wildungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Susanne Weber amp oldid 226666634