www.wikidata.de-de.nina.az
Eine Strukturierte Vorstellung ist eine zielgerichtete kognitive Aktivitat die anhand von Strukturen und Prinzipien organisiert ist Insbesondere konzeptuelles Wissen das teilweise idiosynkratisch teilweise aber auch von verschiedenen Menschen geteilt ist Umwelt etc beeinflusst das sich vorzustellende Objekt Im Gegensatz zu mentaler Vorstellung geht sie uber das hinaus was man bereits kennt muss jedoch nicht ausschliesslich Neues beinhalten Die folgenden Ausfuhrungen beziehen sich auf die Darstellungen in Kapitel 6 von Finke Ward und Smith 1992 1 Inhaltsverzeichnis 1 Grundannahmen zur Vorstellungsstruktur 2 Traditionelle Forschungsansatze uber Kategorisierung 2 1 Studie I Experimente zum Kreieren neuer Wesenheiten 2 2 Studie II Experimente zu korrelierten Attributen Clustering 3 Strukturen und Prozesse der strukturierten Vorstellung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGrundannahmen zur Vorstellungsstruktur BearbeitenUnsere Vorstellung ist von Organisationsprinzipien strukturiert Wenn wir uns etwas vorstellen sind zwei Mechanismen beteiligt Kategorisierung Basic level Kategorie in die ein Objekt am haufigsten eingeordnet wird Findungsprozesse mentale Synthese Zusammenfugen von einzelnen Wissensstrangen zu einem Vorstellungsbild mentale Transformation Ubertragen einzelner Eigenschaften anderer Objekte aus anderen Kategorien auf ein neues vorzustellendes Objekt Die Autoren interessierte nun wie genau diese Strukturierung vonstattengeht und welche Teile der Vorstellung davon beeinflusst werden Dazu betrachteten sie zunachst altere Forschungsansatze zur Kategorisierung um daraus Hypothesen abzuleiten fur eine neuere methodisch andere Studie die Ward 1991 durchfuhrte und uber die sie anschliessend berichten Traditionelle Forschungsansatze uber Kategorisierung BearbeitenMan kann zwei Forschungsansatze unterscheiden traditionelle beschaftigen sich vor allem mit der Rolle von Kategorisierungsprozessen wahrend neuere Modelle die Rolle von Synthese und Transformation beleuchten Traditionelle Forschungsansatze uber KategorisierungForschungsmethodikInnerhalb dieser Tradition wurde der Prozess der Kategorisierung auf zwei Arten untersucht Personen neue Kategorien nach ihrem Ermessen bilden lassen und schauen welche Kriterien fur die Kategorienbildung ausschlaggebend sind Existente Kategorien indirekt bewerten lassen und somit prufen inwiefern sie mit der Art einer vorhandenen Kategoriebildung ubereinstimmenDiese Herangehensweisen haben allerdings eine passivere eher eingeschrankte Versuchsanweisung da die Personen immer vom Versuchsleiter ausgewahlte Objekte zuordnen oder bereits bestehende Kategorien beurteilen mussen Wichtige Ergebnisse Basic level Rosch et al 1976 2 Jedes Objekt kann auf unterschiedlichen Ebenen kategorisiert werden Das basic level bezeichnet das was die meisten Menschen zur Kategorisierung eines Objektes nutzen wurden Es ist das Mittel zwischen der Weite der Kategorie und der Leichtigkeit Mitglieder und Nicht Mitglieder der Kategorie zu unterscheiden Sonstige Forschungsergebnisse sind dass Attribute von Kategorien oft gemeinsam in Clustern auftreten z B werden Flugel eher mit Federn assoziiert als mit Fell Zudem sind bestimmte Eigenschaften nicht wichtig fur Kategoriebildung z B Grosse Der generative cognition Ansatz Beispiele Ward 1991 In neueren Untersuchungen werden Probanden gebeten selbst neue Objekte zu erfinden Dies soll die Frage beantworten wie Menschen uber existierende Kategorien und Exemplare hinausgehen um etwas Neues zu erschaffen Forschungsmethodik Versuchspersonen sollen sich einen Planeten vorstellen und dann jeweils Wesen mehrerer Spezies zeichnen die sie sich als dort ansassig vorstellen konnen Dabei werden die vorherigen Ergebnisse genutzt um Vermutungen uber das Verhalten der Versuchspersonen anzustellen Studie I Experimente zum Kreieren neuer Wesenheiten Bearbeiten In einer ersten Studie untersuchte Ward 1991 wie Probenden sich Lebewesen auf erdahnlichen und erdunahnlichen Planeten vorstellen Annahmen aufgrund fruherer Forschungen Das basic level durfte da sie sehr fundamental ist ein strukturierendes Prinzip unserer Vorstellung sein Wesen derselben Spezies werden dieselbe Grundstufe haben d h sich in ihrer Form sowie Anzahl und Art der Korperfortsatze und Sinnesorgane ahneln Wesen unterschiedlicher Spezies werden sich darin unterscheiden Bestimmte Merkmale werden variieren da sie fur die Kategorienbildung nicht zentral sind z B Grosse Die Cluster sind wahrscheinlich auch bei den kreierten Wesen wiederfindbar Neue Eigenschaften der Kategoriebildung sollten gefunden werden sonst hatte man ja auch bei alten Ansatzen bleiben konnen Experiment I Ein Planet wie die Erde Die inhaltlichen Fragestellungen lauteten u a Gibt es gemeinsame vorhersagbare Strukturen Gibt es Gemeinsamkeiten der Kreationen an sich Sind die Unterschiede zwischen und innerhalb der Spezies von Person zu Person ahnlich oder idiosynkratisch Und am wichtigsten sind die Gemeinsamkeiten aus traditioneller Forschung und bekannten Kategorien heraus vorhersagbar gewesen Die Versuchspersonen wurden gebeten sich einen erdahnlichen Planeten vorzustellen und daraufhin ein Wesen zu malen das dort leben konnte Danach wurden sie aufgefordert nochmals ein Wesen derselben Spezies zu malen danach eins einer anderen Spezies Nach jedem Durchgang wurden detaillierte Fragen zum jeweiligen Wesen gestellt um alles wirklich richtig zu interpretieren und Informationen uber nicht Sichtbares zu erhalten Die Auswertung ergab folgendes Wie erwartet zeigten die Wesen Ahnlichkeit mit den auf der Erde existenten Symmetrie Fortsatze Arme Beine etc Sinnesorgane waren in Anordnung und Anzahl zumeist sehr typisch fur Erdbewohner Die Form ist bei 94 der Wesen derselben Spezies gleich aber auch Organe und Fortsatze sind ahnlich bei Wesen unterschiedlicher Spezies gibt es allerdings eine starke Variation dies lasst auf die Wichtigkeit der Grundstufe bei der Kategorisierung und somit der Vorstellung und Zeichnung schliessenMan sieht Wenn Vorstellung dazu genutzt wird ein neues Exemplar einer bereits bekannten Kategorie hier Erdenbewohner zu erstellen ist sie hochstrukturiert durch die bekannten Attribute anderer KategoriemitgliederExperiment II Ein Planet unterschiedlich von der Erde Die Versuchspersonen bekamen dieselben Anweisungen wie diejenigen in der ersten Studie nur sollten sie sich das Ganze auf einem Planeten der sich von der Erde wesentlich unterschied vorstellen Die Ergebnisse waren denen im ersten Experiment sehr ahnlich nur waren die Wesen nicht so erdahnlich d h die Beziehungen zwischen den gezeichneten Wesen und die gemeinsamen bzw unterschiedlichen Eigenschaften blieben aber insgesamt waren die Wesen fremdartiger Fazit Das Vorstellungsvermogen hoch strukturiert versch Prozesse und Konzepte spielen hierbei eine Rolle und beeinflussen die Strukturierung Insgesamt folgt aus dieser Studie dass das Vorstellungsvermogen auf vorhandenes Wissen zuruckgreift Studie II Experimente zu korrelierten Attributen Clustering Bearbeiten Attribute sind meist korreliert mit anderen Attributen im Folgenden werden einige Experimente dazu dargestellt Experiment I Zusammenhang zwischen Federn Schnabel und Flugel wird untersucht Korrelation wird in Zeichnungen der Studie II s o festgestelltExperiment II Zusammenhang zwischen Intelligenz und menschlichen Struktur wird untersucht Fazit sagt man Personen dass das Wesen hochintelligent sein soll dann wird es menschenahnlicher gezeichnet innere und aussere Merkmale gehoren fur Menschen zusammenExperiment III Zusammenhang zwischen Relation Kopf zu Korpergrosse und Alter wurde untersucht Fazit Die Probanden zeichnen bei Baby Wesen Kopf grosserFazit Korrelationen zwischen bestimmten Attributen konnten bestatigt werden Strukturen und Prozesse der strukturierten Vorstellung BearbeitenWelche Prozesse laufen im Kopf der Versuchsperson ab wenn diese neue Wesenheiten kreieren soll Es gibt dazu zwei Theorien beide konnen durch Auswertung verschiedener Kreationen bestatigt werden Einfach kategorisierende Modelle 1 Abgleich des Wesens ist es Mitglied einer bereits bekannten Kategorie in der Studie also z B Erdbewohner 2 Vergleich eines ggf dargebotenen Wesens mit vorhandener Reprasentation gibt es Ahnlichkeiten oder Unterschiede zu bereits Vorhandenem 3 Kreieren des neuen Wesens mit Hilfe von mentaler Synthese und mentaler Transformation Naive Theorien Manche Eigenschaften des Wesens sind wichtig da sie in Uberzeugungssysteme eingebettet sind z B Vogel braucht Flugel wg Wind Auftrieb Flugfahigkeit etc Kreieren des Wesens erfolgt im Sinnzusammenhang anhand von uns logisch erscheinenden naiven Theorien und Uberzeugungssystemen die uns helfen Informationen zu bundeln und zu organisieren Literatur BearbeitenEleanor Rosch Principles of Categorization In Eleanor Rosch Barbara B Lloyd Hrsg Cognition and Categorization Hillsdale NJ 1978 S 27 48 T B Ward Structured imagination The role of category structure in exemplar generation Memento vom 22 September 2006 im Internet Archive PDF 1 4 MB In Cognitive Psychology 27 1994 S 1 40 Einzelnachweise Bearbeiten R A Finke T B Ward S M Smith Creative Cognition Theory Research and Applications A Bradford book MIT Press Cambridge Mass 1992 Kapitel 6 Structured Imagination Eleanor Rosch Carolyn B Mervis Wayne D Gray David M Johnson Penny Boyes Braem Basic Objects in Natural Categories In Cognitive Psychology 8 1976 S 382 439 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strukturierte Vorstellung amp oldid 199305623