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Stipo Pranyko 30 Juli 1930 in Jajce Bosnien 14 Marz 2021 in Munchen war ein Kunstler und Bildhauer der Arte Povera Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ausstellungen 3 Literatur 4 Filmdokumentation 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenStipo Pranyko aus einfachen Verhaltnissen stammend wuchs im ehemaligen Jugoslawien auf Er studierte am Franziskanerkolleg in Visoko und verbrachte die Nachkriegsjahre als technischer Zeichner und Industriedesigner in Jajce 1955 schloss er sich als Autodidakt in Rovinj einer von Bruno Mascarelli gegrundeten Kunstlerkolonie an Die fruhen Malereien und Kohlezeichnungen aus seiner Zeit in Istrien orientieren sich an den deutschen Expressionisten und entwickeln sich ab 1959 vor allem nach dem Besuch der Documenta II in Kassel zunehmend in Richtung einer verstarkten Abstraktion und des Tachismus 1962 zog er nach Galliata bei Mailand wo er drei Jahre lebte und mit der Mailander Kunstlerwelt und der Arte Povera in Beruhrung kam dem Spazialismo des italienischen Avantgardekunstlers Lucio Fontana der achromen Objektkunst seines engen Freundes Piero Manzoni der monochromen Dreidimensionalitat eines Enrico Castellani oder Agostino Bonalumi sowie von Gianni Colombo Hier offenbarte sich Pranyko dass Kunst praktisch aus allem geschaffen werden konnte und vor allem die Integration des Kunstschaffens in eine Vision des Lebens 1 Diese Lebensphase gepragt vom Geiste des kunstlerischen Umbruchs war fur den Kunstler Stipo Pranyko von einschneidender Bedeutung Nach mehreren Frankreich und Deutschlandreisen und Ausstellungen in Frankfurt am Main Stuttgart und Freiburg siedelt er 1965 mit seiner Familie nach Deutschland um Bis in die Mitte der 1970er Jahre war er im deutschen Exil mit seinen schwierigen materiellen Umstanden und zwei gescheiterten Ehen konfrontiert Um das Jahr 1975 entfaltete seine Kreativitat neue Impulse Er war 45 Jahre alt und entledigte sich in einer rituellen Geste seiner abstrakten Werke indem er sie verbrannte und machte sich auf die Suche nach einer neuen Sprache die eng mit dem Gefuge seines nomadischen existentiellen und einfachen Lebens verbunden war 1979 ubersiedelte er nach Chalampe im Elsass und positionierte sich als unabhangiger Kunstler Diese Positionierung am Rande und in der Isolation kultivierte er als er sich 1990 in Lanzarote in einem renovierungsbedurftigen Haus in Tahiche niederliess und in dieser Phase die skulpturalen Elemente in seinem kunstlerischen Schaffen starker wurden Die jahrelange korperliche Arbeit an diesem Haus war Ausdruck seines Wunsches Kunst und Leben zu verbinden sein Werk in den raumlichen Dialog mit der Architektur treten zu lassen Hier gliederte sich ein neuer Aspekt in sein asthetisches Programm ein Seit seinen Erfahrungen in Italien hatte er das Bemuhen um Raumlichkeit nicht aufgegeben Seine Objektbilder denen er sich ab 1975 widmete sind nichts anderes als eine Neuinterpretation der Raumpoetik mit der er in Mailand in Beruhrung kam Um das Jahr 1993 begann er eine engere Beziehung zwischen den Wandbildern und der sie umgebenden Architektur zu erforschen Malerei Zeichnung und Skulptur verbanden sich im Werk von Stipo Pranyko Eine Zeichnung die auf eine Leinwand montiert wurde wurde Teil der Malerei Die Malerei dehnt sich in den Raum aus und uberschreitet damit die Grenze des Rahmens und wird zu einem dreidimensionalen Objekt Ein Tuch ein Stuhl oder eine Stange uberwinden die Bildgrenze ragen in den Raum hinein und verwandeln das Bild in eine Skulptur Bei Papier Leinwand sowie den eingebundenen Fundstucken uberwiegt die Farbe Weiss Dies verleiht seinem Werk eine Einfachheit Reinheit und grosse Stille abstrakt und narrativ zugleich 2 Thematisch verknupft Stipo Pranyko Erinnerungen aus der Kindheit in armlichen Verhaltnissen mit spateren Lebenserfahrungen Existentielle Fragen von Leben und Tod Liebe Verlust Schmerz und Gluck stehen ebenso im Mittelpunkt wie die Feier des einfachen Lebens 2012 verliess Stipo Pranyko Lanzarote begab sich einmal mehr auf die Reise und liess sich in Munchen nieder wo er 2021 starb Ausstellungen Bearbeiten1961 Pavillon des Markenhofs Burg bei Freiburg 1979 Kunstverein Kirchzarten Deutschland 1989 Musee des Beaux Arts de la Ville de Mulhouse Frankreich 1999 Retrospektive in der Fundacion Cesar Manrique Teguise Lanzarote 2000 Centre Rhenan d Art Contemporain CRAC Alsace Altkirch Frankreich 2004 Retrospektive im Institut Valencia d Art Modern IVAM Valencia 2010 Stadtisches Museum Rovinj Istria ehem Jugoslawien 2010 Centro de Arte Convento Santo Domingo Teguise Lanzarote 2012 Retrospektive im TEA Tenerife Espacio de las Artes 2015 Centro de L Arte La Regenta Las Palmas de Gran CanariaLiteratur BearbeitenEvelyn Nicodemus Kevin Power Stipo Pranyko Retrospectiva Ausstellungskatalog Fundacion Cesar Manrique Lanzarote 1999 ISBN 84 88550 27 8 Fernado Gomez Aguilera Stipo Pranyko Ausstellungskatalog IVAM Instituto Valenciano de Arte Moderno 13 Mai 29 August 2004 Valencia 2004 ISBN 84 482 3782 X Petra Giloy Hirtz Christian Schmid Stipo Pranyko La fascinacion de la simplicidad Ausstellungskatalog Centro de Arte Convento Santo Domingo 3 25 Oktober 2010 Teguise Lanzarote 2010 Isidro Hernandez Gutierrez Stipo Pranyko Ausstellungskatalog TEA Tenerife Espacio de las Artes 12 4 2012 13 1 2013 Tenerife 2014 ISBN 978 84 937979 6 6 Isidro Hernandez Gutierrez Stipo Pranyko Ausstellungskatalog CAJI Centro de Arte Juan Ismael 16 Oktober 2015 9 Januar 2016 Fuerteventura 2015 ISBN 978 84 16071 17 3 Filmdokumentation Bearbeiten David Delgado San Gines Stipo Pranyko con cuadros blancos 78 Min 2012 Weblinks BearbeitenWebsite des Kunstlers www stipo pranyko art Kunstlerprofil Stipo Pranyko auf TEA Tenerife Espacio de las Artes In Gedenken an Stipo Pranyko Lanzarotewanderungen Nachruf auf Stipe Pranyko in La Provincia Diario de Las Palmas 13 Marz 2021Einzelnachweise Bearbeiten Kevin Power Stipo Pranyko Vivir la vida Essay aus dem Ausstellungskatalog Stipo Pranyko Retrospectiva Fundacion Cesar 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