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Als Stimmkreuzung wird im musikalischen Tonsatz das Ubersteigen oder Untersteigen einer Stimme durch eine andere bezeichnet In der Musik des Mittelalters waren Stimmkreuzungen gangig und wurden nicht als Sonderfall angesehen da die organalen und diskantierenden Stimmen damals noch nicht an bestimmte Klangraume gebunden waren Erst mit der raumlichen Festlegung der Lagenstimme Einzelstimme und der planvollen Durchgestaltung des vielstimmigen Satzes seit dem 15 16 Jahrhundert wurden Stimmkreuzungen eine Ausnahme siehe auch Heterolepsis Allerdings blieb die Stimmkreuzung aufgrund der Beschaffenheit des thematischen Materials z B ein Fugenthema gelegentlich auch zur Umgehung fehlerhafter Stimmfuhrung weiterhin in Gebrauch Beispielsweise gelten Quint und Oktav Parallelen auch stufenweise als gerechtfertigt sollten sich die Stimmen kreuzen In der Orchesterinstrumentation der Spatromantik und der Gegenwart ist die Stimmkreuzung bzw Lagentausch bei bestimmten Klangeffekten wirksam So z B wenn Bassinstrumente in hohe Lagen und hohe Instrumente in tiefe Lagen gefuhrt werden Literatur BearbeitenWieland Ziegenrucker ABC Musik Allgemeine Musiklehre 6 Auflage Breitkopf amp Hartel Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 7651 0309 4 S 27 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stimmkreuzung amp oldid 185677461