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Ein Stemma codicum von gr lat stemma Stammbaum Plural Stemmata ist eine graphische Darstellung der mit Hilfe der Textkritik ermittelten Beziehungen zwischen verschiedenen Textzeugen eines Werkes Inhaltsverzeichnis 1 Erstellung 2 Gestaltung 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseErstellung BearbeitenEin Stemma druckt in graphischer Form sehr knapp die Ergebnisse textkritischer Forschungen aus Die Beziehungen zwischen den erhaltenen und erschlossenen Textzeugen die es darstellt werden vor allem aufgrund markanter gemeinsamer Eigenschaften erschlossen z B Umstellungen Lucken oder andere sogenannte Leitfehler Hauptartikel TextkritikGestaltung Bearbeiten nbsp Stemma codicum zu den Werken des Plautus nach Cesare QuestaAlle Textzeugen werden durch Siglen reprasentiert Ublich ist die Verwendung von Majuskeln um erhaltene Textzeugen zu bezeichnen und griechische Minuskeln zur Bezeichnung von Hyparchetypen aber auch andere Siglen sind verbreitet An der Spitze des Stemma steht entweder das verlorene Original und direkt darunter der Archetyp oder nur Letzterer also die ursprunglichste mit Hilfe der stemmatologischen Methode rekonstruierbare Textstufe Alle weiteren Textzeugen und Hyparchetypen werden umso weiter unten dargestellt je mehr Uberlieferungsschritte zwischen ihnen und dem Archetypen liegen und oder je junger sie sind Die Beziehung zwischen einer Vorlage und den von ihr unmittelbar abhangigen Textzeugen Abschriften wird durch durchgezogene Linien dargestellt Kontaminationen durch unterbrochene Linien Ein Stemma fasst in sehr abstrakter Form die Ergebnisse stemmatologischer Untersuchungen zusammen und illustriert die oft sehr ausfuhrliche Diskussion meist im Rahmen der Einleitung einer kritischen Edition teilweise auch in wissenschaftlichen Publikationen die der Vorbereitung einer solchen Edition dienen Geschichte BearbeitenDie Vorstellung dass Handschriften voneinander abstammten bzw miteinander verwandt seien sowie entsprechende Metaphern sind bereits im 18 Jahrhundert nachweisbar das erste gedruckte Stemma und der Erstbeleg des Begriffs stemma codicum stammen aber aus dem fruhen 19 Jahrhundert 1 Eine zentrale Rolle spielt die Erstellung von Stemmata in der stemmatologischen Methode der Textkritik die vor allem mit Karl Lachmann verbunden wird Sie war ursprunglich vor allem auf antike literarische Texte die nur in sehr viel jungeren Abschriften erhalten sind zugeschnitten wurde aber im Laufe des 19 Jahrhunderts auch auf die Edition anderer Texte ubertragen 2 Seit dem spaten 20 Jahrhundert werden verschiedene Methoden der Algorithmen gestutzten automatisierten Erstellung von Stemmata erprobt 3 Literatur Bearbeiten Hauptartikel Textkritik LiteraturWeblinks BearbeitenTara Andrews Stemmatologie In KONDE Weissbuch Hrsg von Helmut W Klug unter Mitarbeit von Selina Galka und Elisabeth Steiner im HRSM Projekt Kompetenznetzwerk Digitale Edition Aufgerufen am 3 November 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Stemma In Parvum lexicon stemmatologicum Odd Einar Haugen 28 Oktober 2015 abgerufen am 2 November 2022 Patrick Sahle Die disziplinierte Edition Eine kleine Wissenschaftsgeschichte Hrsg Matthias Thumser Janusz Tandecki Tow Naukowe Thorn 2008 ISBN 978 83 61487 04 3 S 35 52 hier S 38 42 urn nbn de hbz 38 63263 Roelli Philipp Bachmann Dieter Towards generating a stemma of complicated manuscript traditions Petrus Alfonsi s Dialogus 2010 doi 10 5167 UZH 34542 uzh ch abgerufen am 3 November 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stemma codicum amp oldid 237388364