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Stadtratte und Landratte franz Le Rat de ville et le Rat des champs ist die neunte Fabel aus dem ersten Buch der Fabelsammlung Fables Choisies Mises En Vers von Jean de La Fontaine Die Fabel berichtet von einer Feldratte die mit dem Anschein von Weisheit ihre Uberlegenheit gegenuber einer Stadtratte unter Beweis stellen mochte Die Stadtratte hatte die Landratte zum uppigen Essen in ihre Stadtwohnung eingeladen der Landratte machte das Stadtleben jedoch Angst Sie unterbricht daher das gemeinsame Mahl 1 Le Rat de ville et le Rat des champs Danke sehr spricht jenes MorgenKomm zu mir aufs Land hinaus Kann dir freilich nicht besorgenDort so koniglichen Schmaus Einfach nur doch unbeneidet Voller Sicherheit bewusst Speis ich dort Pfui solcher Lust Die durch Furcht mir wird verleidet Jean de La Fontaine Lafontaine s Fabeln Ernst Dohm Ubersetzer 2 Interpretationen BearbeitenDiese Fabel kann einerseits als Vergleich zwischen dem weltlichen Leben des Adels am Hof und dem Leben in Abgeschiedenheit auf dem Land betrachtet werden wobei letzteres das Leben des Dichters La Fontaines meint 1 Andererseits heisst es in der Fabel die Stadtratte lade die Landratte ein doch eigentlich ist es keine Einladung denn La Fontaine schreibt Der Tisch war schon gedeckt Die beiden Ratten stehlen Fettammern die vom Mahl eines anderen ubriggeblieben sind und alles geschieht nachts also im Verborgenen Die Ratten fliehen als sie ein Gerausch an der Tur horen denn sie mochten nicht beim Stehlen bzw beim Speisen an einem fremden Tisch bei der Negation des Austausches ertappt werden da ein Parasit davon ausgeht dass er sich verstecken muss Daraus lassen sich zweierlei Ruckschlusse ziehen Erstens ist es schwierig einen Parasiten zu beobachten da er beim Offnen der Ture verschwindet und er erscheint wieder sobald man sie wieder schliesst Es scheint als ob die Beobachtung das zu betrachtende Phanomen vertreiben wurde Zweitens kann eine Stadtratte den Larm einer Stadt der auf die Nahe anderer Menschen hinweist gut ertragen denn sie kommt wieder sobald er aufhort Die Landratte hingegen lebt zu Hause sie lebt isoliert und kennt keinen Larm Sie glaubt dass es sich beim Larm um Vergnugen oder Leid handeln muss In Wirklichkeit tauscht sie durch ihren Besuch die Stille der Einsamkeit gegen den Larm der Gesellschaft Die Fabel beantwortet die Frage nicht welche Lebensweise zu bevorzugen sei da im Zuge der Gewohnung eine Komplexitat einfach erscheinen wird 3 Siehe auch BearbeitenStadtmaus und LandmausEinzelnachweise Bearbeiten a b Le Rat de ville et le Rat des champs Jean de la Fontaine Commentaire Abgerufen am 26 Januar 2020 Inhouse Digitalisierung Lafontaine s Fabel 68 In digital blb karlsruhe de 22 September 1876 abgerufen im 1 Januar 1 Theodor M Bardmann Zirkulare Positionen Konstruktivismus als praktische Theorie Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 322 91676 1 S 181 google de abgerufen am 26 Januar 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtratte und Landratte amp oldid 238439588