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Eine Stutze veraltet auch Stunze oder Steize ist ein holzernes Gefass mit Deckel und Griff das nach oben hin konisch zulauft Seine Bauweise aus Dauben und Reifen ahnelt der eines Holzfasses das Fassungsvermogen variiert betragt jedoch meist deutlich mehr als ein Liter Stutzen waren vermehrt in landwirtschaftlich gepragten Regionen im landlichen Raum verbreitet und sind heute hauptsachlich im kleinbetrieblichen Weinbau und dem Kellereiwesen zu finden Hin und wieder bekommt man sie auf kleineren Handwerksmessen zu sehen StutzeDer Begriff der Stutze ist seit dem 14 Jahrhundert belegt So findet sich im Codex diplomaticus Austriaco Frisingensis von 1315 1 ein Eintrag uber item 2 stutzen depictae item 1 ciffus de stanno et 1 stutz In einer Urkunde von 1487 2 heisst es bei Feuersgefahr soll ein jeglicher Burger mitt Schuffen Leitern Hacken Stuntzen und anderen dazu gehorende laufen In der Landwirtschaft wurde die Stutze auch zum Auffangen der Milch beim Melken verwendet In den Wiegenliedern von Johann Gottfried Hermes findet sich folgender Reim Hab ich gutes Futter macht die liebe Mutter recht viel gute Butter aus der weiszen Milch stripp stroll hurtig ist der Stuntzen vollAbgesehen von der Landwirtschaft finden sich auch Nachweise die belegen dass Stutzen bzw hier Stuze auch im Bergbau eingesetzt wurden ein im Saalfeldischen gewohnliches kegelformiges Kohlenmaasz acht Stuze werden auf ein Fuder gerechnet 3 In alteren schwabischen Quellen findet sich der Begriff auch als Bezeichnung des edleren Geschirrs nebst zwei weiszen Brodt und zwei silbernen Stunzen mit Wein 4 Im ostthuringischen Holzland bezeichnet eine Stunze oder auch Stinze ein holzernes Gefass das nach Fassmacherart aus einem runden Boden Fassdauben und Fassreifen hergestellt wurde und nach oben konisch auseinander lauft im Gegensatz zum abgebildeten Gefass das nach oben konisch zusammen lauft Die Fassdauben sind gerade und eine davon meist verlangert und oberhalb der eigentlichen Gefassoberkante mit einer ca 3 bis 5 cm grossen Bohrung versehen damit die Stinze an einem Haken aufgehangt werden und somit platzsparend verstaut werden konnte Meist diente das Loch auch als handlicher Tragegriff Gebrauchliche Grossen waren Bodendurchmesser von ca 30 bis 50 cm und Hohen von ca 15 bis 30 cm Benutzt wurde die Stinze meist als Transportgefass fur oder zur kurzzeitigen Aufbewahrung von Lebensmitteln Die Stutze findet heute noch Verwendung in Weinkellereien wo sie sich als praktisches Arbeitsgerat bewahrt hat Hier sind jedoch aus Holz gefertigte Stutzen solchen aus Kunststoff gewichen da diese hygienischer und pflegeleichter sind Ihr Vorteil liegt in einem gut zu handhabenden Griff an der Seite der es ermoglicht mit einer Hand zu arbeiten Moderne Varianten fassen meist 10 Liter und sind durch ihre angenehme Handhabung in fast jeder modernen Weinkellerei zu finden Einzelnachweise Bearbeiten Bruder Grimm Deutsches Worterbuch Band 20 Verlag von S Hirzel Leipzig 1942 Carl Friedrich Walch Vermischte Beytrage zum deutschen Recht Jena 1772 Bergmannisches Worterbuch Chemnitz 1778 J F Speeth Constanzer Chronik 1733 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stutze Gefass amp oldid 218179067