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Die Sportfreunde 95 Dortmund waren ein Fussballverein in Dortmund in Nordrhein Westfalen Der Club ging 1933 aus einer Fusion des Dortmunder SC 95 und BC Sportfreunde 06 Dortmund hervor Die Verbindung war nur zustande gekommen damit die Westfalenmetropole mit einem vermeintlich leistungsstarken Club in der neuen Gauliga Westfalen vertreten war Inhaltsverzeichnis 1 Die Neugliederung des Dortmunder Fussballs 1933 2 Ein Retortenverein fur die neue Gauliga 3 Nachspiel fur die 95er 4 Verwendete MaterialienDie Neugliederung des Dortmunder Fussballs 1933 BearbeitenEines der wesentlichen Ziele der Nationalsozialisten war die Schaffung von Grossvereinen zur Vorbereitung der Gleichschaltung Um dieses Ziel zu erreichen erhielten Vereine die aus einem Zusammenschluss entstanden die Chance bei der vorgesehenen Neuordnung des Fussballs einer hoheren Spielklasse zugeordnet werden Dies galt insbesondere fur Dortmund das in der Saison 1932 33 lediglich einen Erstligisten den VfL Horde vorweisen konnte Die Nachbarstadte vergleichbarer Grosse wie Essen und Bochum waren dagegen mit funf Gelsenkirchen mit vier Klubs in der Sonderklasse vertreten Selbst Herne hatte zwei Teams in der hochsten Klasse Mit der Aussicht auf einen Platz in der neu zu schaffenden Gauliga wollte der Dortmunder Sportkommissar Paul Wagner eine Verbindung zwischen dem altesten und angesehensten Verein dem Dortmunder SC 95 und dem leistungsstarksten Club VfL Horde zustande bringen Von dieser Kombination erhoffte man sich eine Aufwertung der angeschlagenen Dortmunder Fussball Reputation Doch der VfL Horde willigte in die Fusion nicht ein Ein Retortenverein fur die neue Gauliga BearbeitenMit der Bekanntgabe der neuen Klassen im Verbandsblatt wurde der neue Verein prasentiert Sportfreunde 95 Dortmund Dahinter verbarg sich der Zusammenschluss des Sport Club 95 mit dem Ballspielclub Sportfreunde 06 Beide Vereine hatten mit der sudlichen Innenstadt dasselbe Einzugsgebiet In der Chronik der 95er heisst es die Fusion sei auf Betreiben des damaligen Kreissportbeauftragten zustande gekommen Zweck der Vereinigung sei es gewesen von oben herab dem ramponierten Ruf des Dortmunder Fussballs wieder neuen Glanz zu verleihen Wie gross Uberraschung und Skepsis der Fachwelt uber diese Wahl waren lasst sich aus dem Kommentar im Sport vom Sonntag vom 4 September 1933 herauslesen der hier in Auszugen wiedergegeben werden soll Nach welchen Gesichtspunkten die Zuteilung der Vereine zu den einzelnen Klassen erfolgt ist wird in den amtlichen Mitteilungen leider nicht gesagt Der beste Verein in Dortmund z B der bisher in der Oberliga spielte ist VfL Horde Die nachst besten Vereine waren nach dem letzten Tabellenstand Arminia Marten Borussia Dortmund TBV Mengede und Alemannia Dortmund An sechster Stelle folgt Sportfreunde und an zehnter Dortmund 95 Laut amtlicher Mitteilung spielen nur Sportfreunde und Dortmund 95 in der hochsten Klasse Wir konnten in Erfahrung bringen dass nur einer Dortmunder Vereinigung der Aufstieg zur Gauliga vom Gau freigegeben war Inwieweit aber dann alle Vereine aufgefordert wurden sich zusammenzuschliessen und inwieweit diese Verhandlungen amtlicherseits gefordert wurden das ist eine Sache fur sich Eine Erorterung wurde hier zu weit fuhren Interessenten gibt Herr Otto Rohr Dortmund gern Auskunft Uns interessiert nur die Frage Warum halt man eine Vereinigung unterer Vereine und nicht den ersten und zweitbesten Verein VfL Horde und Arminia Marten fur wurdig in der Gauliga zu spielen Die Zeitung ausserte deutlich ihre Skepsis und diese Skepsis war berechtigt Bereits nach einem Jahr stiegen die Sportfreunde 95 wieder aus der Gauliga ab und Dortmund war zwei Jahre lang ohne Erstligisten Dem Abstieg folgte die Trennung der beiden Vereine Die inneren Gegensatze hatten die Vereinigung scheitern lassen heisst es dazu in der DSC Chronik Nachspiel fur die 95er BearbeitenDer ausgebliebene Erfolg des Retortenvereins hatte fur die 95er ein Nachspiel In der Chronik heisst es Trotz einer nicht nur mundlichen sondern auch schriftlich gegebenen Zusage dass bei einem Scheitern der Vereinigung der Verband beide Vereine wieder in die Bezirksklasse einzureihen habe und dann beide Vereine fur ein Jahr Schonzeit hatten wurde vom Verband nur der erste Teil der Zusage eingehalten wahrend man im Jahr darauf den DSC 95 absteigen liess So sah sich der DSC 95 im Spieljahr 1936 37 in die erste Kreisklasse versetzt wahrend Sportfreunde 06 in der Bezirksklasse verblieb Die 95er kampften noch jahrelang gegen die Entscheidung der Sportinstanz wegen nicht eingehaltener Zusagen Der Rechtsstreit zog sich bis 1943 hin Erst da gab der damalige Vorsitzende Paul Kemper den Kampf verloren Sein Kampf um Gerechtigkeit hatte sich so die Chronik zwischenzeitlich auf die politische Buhne verlagert und er sah nicht nur seine berufliche Existenz sondern auch seine Freiheit bedroht Verwendete Materialien BearbeitenVereinsschriften des SC Dortmund 95 TSC Eintracht Dortmund Zeitgenossische Zeitungen insbesondere Sport vom Sonntag Gesprache mit Zeitgenossen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sportfreunde 95 Dortmund amp oldid 213407091