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Das Kraftwerk Waldhausen ist ein durch das Elektrizitatswerk der Stadt Braunlingen betriebenes Speicherkraftwerk Es liegt im Ortsteil Waldhausen am Brandbach unterhalb des Kirnbergsees Speicherkraftwerk WaldhausenKraftwerksgebaude KraftwerksgebaudeLageSpeicherkraftwerk Waldhausen Baden Wurttemberg Koordinaten 47 55 52 N 8 24 32 O 47 931168 8 408901 Koordinaten 47 55 52 N 8 24 32 OLand DeutschlandOrt Waldhausen BraunlingenGewasser Brandbachf1KraftwerkBauzeit 1921 1922Betriebsbeginn 1922TechnikDurchschnittlicheFallhohe 66 mRegelarbeitsvermogen 0 5 bis 1 1 Millionen kWh JahrTurbinen 1 Francis Turbine2 Pelton Turbine3 Francis TurbineGeneratoren Synchron und AsynchronmaschineSonstiges Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bau 1 2 Elektrotechnische Ausfuhrung 1 3 Betrieb 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Stadt Braunlingen betrieb seit 1905 ein Elektrizitatswerk in der Zahringerstrasse das mittels zweier 30 kW Dampfmaschinen Gleichstrom fur ein Dreileiter Gleichstromnetz 220 V 110 V erzeugte Die Leistung dieses Stadtischen Kraftwerks reichte bald nicht mehr aus so dass man sich fur den Bau eines Speicherkraftwerks entschied Hierzu wurde der Brandbach am Kirnberg zu einem Speichersee aufgestaut von dem eine Druckrohrleitung zum drei Kilometer entfernten Kraftwerk in Waldhausen fuhrt Bau Bearbeiten Am 4 Dezember 1921 erfolgte die Grundsteinlegung fur eine in Stampfbeton ausgefuhrten Talsperre an der Taleinschnurung des Kirnbergs Die als Schwergewichtsmauer ausgebildete bogenformige Brandbachtalsperre ist 15 m hoch hat eine Kronenlange von 130 m und ist auf der Talseite mit Bruchsteinen verkleidet Durch die Staumauer bildete sich der 32 Hektar grosse Kirnbergsee mit einem Fassungsvermogen von 1 7 Millionen Litern Wasser Die Mauer steht komplett auf nur mit einer 2 m starken Bodenauflage uberzogenem Fels Das ganze Baumaterial wurde unmittelbar in der Nahe der Staumauer in ortlichen Steinbruchen gewonnen Parallel zum Bau der Staumauer wurde in Waldhausen ein Krafthaus fur insgesamt drei Maschinensatze errichtet Zwischen dem auf 785 m Hohe liegenden Kirnbergsee und dem 66 m tiefer liegenden Kraftwerk wurde eine 2865 m lange Druckrohrleitung mit einer lichten Weite von 700 mm und einer Wandstarke von 18 bzw 20 mm aus Gusseisen errichtet Die Staumauer wurde 1955 um 2 m erhoht und mit einer Vorsatzschale aus Stahlbeton versehen Im Jahr 2000 erfolgte eine Komplettsanierung der Sperrmauer wobei sie als erste Staumauer Deutschlands mit einer Kunststoff Dichtungsbahn Geomembran aus PVC an der Wasserseite abgedichtet wurde Elektrotechnische Ausfuhrung Bearbeiten nbsp Francis Spiralturbine mit SchwungradDas Kraftwerk ging zunachst mit zwei Maschinensatzen bestehend aus einer Voith Spiralturbine und einem Bergmann Drehstromgenerator mit Erregermaschine und einer Freistrahlturbine mit Drehstromgenerator 1922 in Betrieb Der Maschinensatz mit Spiralturbine hatte eine Dauerleistung von 150 kW bei einem Schluckvolumen von 0 25 m s wahrend die Freistrahlturbine 28 kW bei 75 l s entwickelte 1924 installierte man zur Abdeckung von Spitzenlasten einen U Boot Dieselmotor im Keller des Werksgebaudes und erweiterte die Wasserkraftanlage um einen dritten Maschinensatz bestehend aus einer Francis Spiralturbine und Drehstromgenerator mit einer Dauerleistung von 150 kW nbsp GeneratorBetrieb Bearbeiten 1922 ging das Kraftwerk zunachst mit zwei Maschinensatzen in Betrieb und versorgte das Braunlinger Insel Gleichstromnetz zusammen mit den heutigen Ortsteilen Waldhausen Bruggen und Unterbrand mit elektrischer Energie Um Energie in das Gleichstromnetz einspeisen zu konnen wurden das Drehstromkraftwerk Waldhausen und das Gleichstromkraftwerk mittels Quecksilberdampfgleichrichter gekoppelt Ursprunglich war geplant die beiden durch Dampfmaschinen angetriebenen Generatoren im alten Kraftwerk stillzulegen Wegen zeitweisem Wassermangel mussten die Dampfmaschinen aber immer wieder in Betrieb genommen werden und die bereits stillgelegten Dampfkessel durch amtliche Revisionen uberpruft und reaktiviert werden 1941 endete dann der Betrieb der Dampfmaschinen endgultig und das Elektrizitatswerk in der Zahringerstrasse wurde stillgelegt Bis 1949 deckte das Kraftwerk Waldhausen mit der Wasserkraftanlage und dem U Boot Diesel den gesamten Strombedarf der Stadt Braunlingen Danach erfolgten der Anschluss an das Kraftwerk Laufenburg und die endgultige Umstellung des einstigen Gleichstromnetzes auf Drehstrom bzw Wechselstrom Heute stehen noch zwei der Maschinensatze unverandert im Krafthaus wahrend beim dritten Maschinensatz 1969 der Generator durch einen Asynchrongenerator ersetzt wurde Dieser Maschinensatz war bis 2005 in Betrieb und deckte mit 0 7 GWh etwa 6 des aktuellen Energiebedarfs des stadtischen Elektrizitatsnetzes ab 2005 wurde die ganze Turbinen und Generatorenanlage sowie die historische Schalttafel stillgelegt Als Ersatz wurde im Untergeschoss ein neuer Maschinensatz mit einer Durchstromturbine und einer Dauerleistung von 127 kW installiert Der Wasserdurchfluss und damit die erzeugte elektrische Energie wir so geregelt dass der Wasserstand der Brandbachtalsperre um hochsten 30 cm schwankt Dies ist insbesondere dem FFH Gebiet rund um den Speichersee geschuldet Bei einer gleichzeitigen Mindestabflussmenge von 11 l s in den Brandbach kommt es heute auch zu Zeiten in denen die Anlage keine elektrische Energie erzeugt Literatur BearbeitenBernward Janzing Baden unter Strom Eine Regionalgeschichte der Elektrifizierung Vohrenbach 2002 ISBN 3 927677 27 2 hier S 190 207 Eduard Johne Sechzig Jahre Furstlich Furstenbergisches Elektrizitatswerk in Donaueschingen 1895 1955 Friedrich Vorwerk Stuttgart 1955 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Speicherkraftwerk Waldhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausstellung 100 Jahre Brandbachtalsperre im Kelnhofmuseum Fuhrung durch das Kraftwerk in alemannischer Sprache Industriedenkmal Kraftwerk Schwarzwald Tourismus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Speicherkraftwerk Waldhausen amp oldid 238926949