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36 663333333333 4 4841666666667 Koordinaten 36 39 48 N 4 29 3 W Spantax Flug 995Die Unfallmaschine im Juli 1981 in ZurichUnfall ZusammenfassungUnfallart Abkommen von der StartbahnOrt Flughafen MalagaDatum 13 September 1982Todesopfer 50Uberlebende 344Verletzte 110 1 Person am Boden LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp McDonnell Douglas DC 10 30Betreiber SpantaxKennzeichen EC DEGAbflughafen Flughafen Madrid BarajasZielflughafen John F Kennedy International AirportPassagiere 381Besatzung 13Listen von Flugunfallen Spantax Flug 995 BX 995 war der Charterflug einer McDonnell Douglas DC 10 vom Flughafen Madrid Barajas zum Flughafen John F Kennedy in New York mit Zwischenlandung auf dem Flughafen Malaga die am 13 September 1982 wahrend des Starts in Malaga aufgrund eines zu spaten Startabbruchs nach dem Rotieren uber das Ende der Startbahn hinausschoss und verungluckte 1 Inhaltsverzeichnis 1 Unfall 1 1 Flugzeug 1 2 Unfallhergang 1 3 Opfer 1 4 Ursachenermittlung 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseUnfall BearbeitenFlugzeug Bearbeiten Bei dem Flugzeug mit dem Kennzeichen EC DEG handelte es sich um eine DC 10 30CF des Herstellers McDonnell Douglas mit der Werknummer 46962 238 Die DC 10 war mit CF6 50C1 Triebwerken von General Electric ausgerustet Die Maschine wurde am 6 Juni 1977 an Overseas National Airways ausgeliefert Spantax leaste das Flugzeug zunachst ab Oktober 1978 und erwarb es im Dezember 1978 2 Zum Unfallzeitpunkt hatte die Maschine 15 364 Betriebsstunden absolviert Sie war fur einen Transatlantikflug voll betankt das Abfluggewicht lag bei 527 657 Pfund ca 239 300 kg rund 94 des maximalen Abfluggewichtes Unfallhergang Bearbeiten Die DC 10 startete in Madrid Barajas mit 13 Besatzungsmitgliedern und 130 Passagieren um 7 36 Uhr UTC in Richtung Malaga wo sie um 8 20 Uhr eintraf Zum Weiterflug nach New York stiegen 251 Passagiere dazu Um 9 58 50 Uhr erhielt BX 995 von Tower Malaga die Startfreigabe auf der 3 200 m langen Startbahn 14 Das Flugzeug beschleunigte aus dem Stand Wahrend des Startlaufs kurz vor oder wahrend des Erreichens der Entscheidungsgeschwindigkeit v1 bemerkte der Kapitan Vibrationen deren Intensitat nach der Rotation d h nach dem Abheben des Vorderrades zunahm Er entschloss sich danach zu einem Startabbruch Zu diesem Zeitpunkt reichte die verbleibende Rollbahn nicht mehr fur ein sicheres Anhalten aus Die DC 10 erreichte das Ende der Startbahn mit einer Restgeschwindigkeit von 110 kn ca 200 km h IAS 3 und prallte nach 290 m gegen das Gebaude des Landekurssenders Bei diesem Aufprall wurde Triebwerk Nummer 3 abgerissen und das Gebaude des Landekurssenders vollig zerstort Die Trummer des Triebwerks wurden etwa 20 m entfernt aufgefunden Anschliessend durchbrach das Flugzeug eine 60 cm hohe Betonmauer mit aufgebautem Metallzaun die das Flughafengelande begrenzte Direkt neben dem Flughafengelande lag die Nationalstrasse N 340 BX 995 kollidierte mit drei Fahrzeugen durchbrach dabei die mittlere Schutzplanke bevor es schliesslich mit einem landwirtschaftlichen Gebaude kollidierte und etwa 450 m nach dem Ende der Landebahn und 40 m links von der Mittellinie zum Stillstand kam 3 Durch den Aufprall auf das Gebaude wurde der Rumpf stark beschadigt die rechte Tragflache wurde zu dreiviertel abgetrennt ebenso der rechte Teil des Leitwerks Durch die Beschadigung der Tragflache wurde der Treibstofftank aufgebrochen so dass an der Unfallstelle Kerosin austrat das sich sofort entzundete Das Feuer begann am Heck und griff auf das gesamte Flugzeug uber wodurch die DC 10 vollig zerstort wurde Die Turen 4L und 4R konnten aufgrund der Deformation des Rumpfes nicht mehr geoffnet werden so dass die gesamte hintere Sektion durch die Turen 3L und 3R evakuiert werden musste Fotos uberlebender Passagiere zeigten dass noch Passagiere das Flugzeug durch die Tur 3L verliessen als die Loscharbeiten schon im Gange waren Dies war zum Teil auch dadurch bedingt dass einige Passagiere ihr Handgepack nicht zurucklassen wollten 4 5 Die Flughafenfeuerwehr war bereits durch den Tower informiert worden als das Flugzeug uber die Startbahn hinausschoss Sie traf etwa funf Minuten nach dem Unfall ein Die Anfahrt zur Unfallstelle wurde durch die umherliegenden Trummer erschwert Zur gleichen Zeit wurde auch die auf dem Gelande stationierte Feuerwehr der spanischen Luftwaffe alarmiert Opfer Bearbeiten Zum Unfallzeitpunkt befanden sich 394 Personen 381 Passagiere 13 Besatzungsmitglieder an Bord Acht Personen starben unmittelbar durch den Ausbruch des Feuers in der Nahe des Ausgangs 4R welches nach der Kollision mit dem Generatorhaus durch die Beschadigung des Flugzeugrumpfes in die Passagierkabine eindringen konnte 4 Gleichzeitig fullte sich die hintere Sektion mit dichtem Rauch 6 Die anderen 42 Opfer wurden im Rauch durch die Inhalation von Kohlenmonoxid bewusstlos und starben ebenfalls an den Folgen des Feuers Alle Todesopfer sassen in der dritten Sektion Die Mehrzahl der Uberlebenden erlitt eine Rauchgasvergiftung Weitere Verletzungen insbesondere Knochenbruche und Schnittwunden waren Folgen der Evakuierung Der Fahrer eines Lieferwagens wurde schwer verletzt als das Flugzeug beim Uberqueren der Autobahn gegen sein Fahrzeug prallte 6 Ursachenermittlung Bearbeiten Die Untersuchung des Unfalls wurde durch die spanische Unfalluntersuchungskommission Comision de Investigacion de Accidentes e Incidentes de Aviacion Civil CIAIAC in Zusammenarbeit mit dem National Transportation Safety Board NTSB durchgefuhrt Der Flugschreiber DFDR Modell 573A sowie der Stimmenrekorder CVR Modell V 557 wurden im Auftrag der Untersuchungsbehorden durch den Hersteller Sundstrand untersucht Der CVR war durch das langanhaltende Feuer zu einem soliden Block verschmolzen und konnte folglich nicht mehr ausgewertet werden Der DFDR konnte nach einer aufwendigen Restauration von Sundstrand ausgelesen werden und die gesicherten Daten wurden anschliessend an das NTSB zur Auswertung ubergeben Die Auswertung ergab dass die Aufzeichnungen mit dem Abriss des Triebwerks 3 abbrachen vermutlich weil damit die Stromversorgung unterbrochen wurde 7 8 Die Untersuchungen ergaben dass sich das Profil des linken runderneuerten Reifens des Bugrades gelost hatte und die am Reifen verbliebenen Reste des Profils gegen die Klappe des Fahrwerks schlugen Der Reifen war bereits drei Mal runderneuert worden und hatte seit der letzten Erneuerung 14 Starts und Landungen absolviert 9 Die Profilerneuerung war soweit die Fragmente des Reifens noch verfugbar waren fehlerhaft durchgefuhrt worden 10 Das Versagen des Reifens am Bugrad war jedoch nicht allein ausschlaggebend fur den fatalen Ausgang Diverse als kritisch angesehene Phasen eines Fluges werden seitens der Piloten aller Fluggesellschaften im Flugsimulator trainiert Dies dient der Automatisierung bestimmter Verhaltensweisen die in diesen kritischen Situationen abgerufen werden konnen Der Start insbesondere unmittelbar vor dem Erreichen der Entscheidungsgeschwindigkeit ist eine als kritisch angesehene Flugphase Bei der Simulation von Starts wird der Fokus des Trainings auf das Versagen eines Triebwerks gelegt Bis zum Erreichen der Entscheidungsgeschwindigkeit ist die gangige Verfahrensweise ein Startabbruch nach Uberschreiten der Entscheidungsgeschwindigkeit wird der Start mit den verbleibenden Triebwerken fortgesetzt Das Versagen eines Reifens war jedoch nicht Teil der Trainingsprogramme auf Simulatoren Um eine Entscheidung treffen zu konnen mussen Piloten in der Lage sein ein Problem klar und eindeutig zu identifizieren Hierzu gibt es diverse Systeme im Flugzeug die mittels optischer oder akustischer Signale Instrumentenanzeigen und anderer Merkmale bei einer Identifizierung helfen Ist das Problem identifiziert sind die zu veranlassenden Massnahmen in einer Verfahrensanweisung festgelegt 11 Bei diesem Start lag die Entscheidungsgeschwindigkeit v1 bei 162 kn und die Rotationsgeschwindigkeit vR bei 169 kn 12 Annahernd bei v1 begannen die Vibrationen Bei einer Geschwindigkeit von 166 kn verzeichnete der DFDR ein Ziehen am Hohenruder Bei einer Geschwindigkeit von 177 kn wurde das Hohenruder wieder gedruckt Dies war der vermutliche Zeitpunkt als der Kapitan sich zum Startabbruch entschlossen hatte 13 Der Flugkapitan gab in seiner Befragung zu Protokoll dass er sich zum Abbruch entschied als die Vibrationen eine solche Intensitat angenommen hatten dass er befurchten musste das Flugzeug konne unkontrollierbar werden Hinzu kamen Wahrnehmungen die nicht im Einklang mit einem Reifenschaden standen Da er zum Zeitpunkt der Entscheidung fur den Startabbruch seine rechte Hand bereits von den Gashebeln genommen hatte verging eine kurze Zeit bis er die Schubumkehr aktivieren konnte Gleichzeitig rutschte er etwas vom Gashebel ab so dass der Hebel fur Triebwerk 3 aus der Hand glitt wodurch das Triebwerk 3 immer noch Schub lieferte Dadurch stand nicht der vollstandige Bremsschub zur Verfugung Stattdessen kam es zu einer ungleichen Schubverteilung so dass die DC 10 nach links ausbrach 14 Die CIAIAC kam schliesslich zu dem Ergebnis dass das Versagen des Reifens die Hauptursache fur den Unfall war Der Startabbruch nach der Entscheidungsgeschwindigkeit war zwar nicht entsprechend der vorgesehenen Handlungsanweisungen er war jedoch aufgrund der unvorhergesehenen und aussergewohnlichen Umstande vertretbar 15 Aufgrund des Ergebnisses sprach die CIAIAC als eine Empfehlung aus dass Piloten bei Ubungen im Flugsimulator auch auf Startstorungen vorbereitet werden sollten die nicht im Zusammenhang mit den Triebwerken stehen 16 Weblinks BearbeitenUnfallbericht DC 10 EC DEG Aviation Safety Network englisch abgerufen am 5 Dezember 2018 Informe tecnico del accidente sufrido por la aeronave Douglas DC 10 30 CF matricula EC DEG en el Aeropuerto de Malaga el dia 13 de septiembre de 1982 PDF 2 6 MB Ministerio de Fomento abgerufen am 22 April 2010 spanisch Technical Report Accident occurred on September 13th 1982 to McDonell sic Douglas DC 10 30 CD aircraft reg n EC DEG at Malaga Airport PDF 9 3 MB Ministerio de Fomento abgerufen am 23 Januar 2013 englisch Homepage der CIAIAC ES Einzelnachweise Bearbeiten Technical report on accident occurred on September 13th 1982 to McDonell Douglas DC 10 30 CF aircraft reg n EC DEG at Malaga Airport PDF 9 3 MB Comision de Investigacion de Accidentes e Incidentes de Aviacion Civil abgerufen am 22 April 2010 englisch Die Quelle wird im weiteren mit Technical Report CIAIAC Seitenzahl benannt Registration History McDonnell Douglas DC 10 30CF EC DEG a b Technical report PDF CIAIAC S 8 9 abgerufen am 22 April 2010 englisch a b Technical report PDF CIAIAC S 25 abgerufen am 22 April 2010 englisch Spantax vlucht 995 crasht bij opstijgen Nieuwsdossier abgerufen am 24 April 2010 a b Technical report PDF CIAIAC S 21 22 abgerufen am 22 April 2010 englisch Technical report PDF CIAIAC S 18 20 abgerufen am 22 April 2010 englisch Technical report PDF CIAIAC S 49 50 abgerufen am 22 April 2010 englisch Technical report PDF CIAIAC S 27 abgerufen am 22 April 2010 englisch Technical report PDF CIAIAC S 40 47 abgerufen am 22 April 2010 englisch Technical report PDF CIAIAC S 50 53 abgerufen am 22 April 2010 englisch Technical report PDF CIAIAC S 58 abgerufen am 22 April 2010 englisch Technical report PDF CIAIAC S 59 60 abgerufen am 22 April 2010 englisch Technical report PDF CIAIAC S 61 63 abgerufen am 22 April 2010 englisch Technical report PDF CIAIAC S 69 abgerufen am 22 April 2010 englisch Technical report PDF CIAIAC S 70 71 abgerufen am 22 April 2010 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spantax Flug 995 amp oldid 236787055