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Der Smyrnateppich auch kurz Smyrna tragt seinen Namen nach der am Golf von Izmir gelegenen vormals griechischen Stadt Smyrna Smyrna Teppich um 1700Die spater in Izmir umbenannte und heute zur Turkei gehorende Stadt war im 19 Jahrhundert ein wichtiger Umschlagplatz fur Teppiche Es ist ein Sammelname fur die aus Uschak Giordes Ghordes und Kula stammenden Knupfteppiche und hat sich in Europa fur mit der Hand gearbeiteten Veloursteppiche durchgesetzt ebenso fur die maschinell gewebten die diese Orientmusterung nachahmten Smyrnateppich wurde zu einer Bezeichnung fur einen durchgewebten Chenille Axminster Teppich oder Chenille Axminster Teppich der auch als Patentsmyrna bezeichnet wird Das Aussehen der Konstruktion kommt einem echten von Hand geknupften Smyrna Teppich sehr nahe 1905 schreibt Wilhelm Bode in seinem Buch Vorderasiatische Knupfteppiche aus alterer Zeit daruber Charakteristisch ist fur die sog Smyrna Teppiche grobe Wolle die lockere Knupfung die hohe Schur und die milde Farbenwirkung wodurch sie sich von allen alteren Teppichen des Orients unterscheiden Ganz ungewohnlich ist auch der Umstand dass dieselben nicht das eher langliche Format haben sondern sich dem Quadrat nahern Da nun sowohl in Holland wie in England vornehmlich in Hausern aus dem 18 Jahrhundert Smyrnateppiche vorkommen welche fur die Zimmer in denen sie liegen genau abgepasst sind so ist es wohl ausser Zweifel dass solche Stucke auf Bestellung angefertigt wurden Da ferner die Muster keine eigenartigen sind sondern verschiedene altere asiatischen Typen nachgebildet die neben einem einfachen Streublumenmotiv seit dem 17 Jahrhundert in geringer Veranderung wiederholt werden so liegt die Vermutung nahe dass diese Industrie in oder bei Smyrna von der dort bluhenden europaischen vorwiegend hollandischen Kolonie ins Leben gerufen und mit asiatischen Arbeitern auf europaische Bestellung betrieben wurde Daraus erklart sich ihre weite Verbreitung in Europa speziell in Holland und England daraus die lange Blute derselben und das Festhalten an den alten Traditionen andererseits auch der Anschluss an die Smyrnateppiche bei der Begrundung der modernen Teppichindustrie in Europa Smyrnateppiche bestehen aus Wolle und werden mit dem turkischen oder persischen Knoten geknupft Die typische Knotendichte betragt ca 500 800 Knoten pro dm Inhaltsverzeichnis 1 Mechanische Smyrnateppiche 2 Quellen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseMechanische Smyrnateppiche BearbeitenDie orientalischen Teppiche namentlich die geknupften Smyrnateppiche werden mit gutem Erfolg in Europa speziell in Deutschland Schmiedeberg seit 1856 Cottbus Wurzen Springe Linden etc und Wien nachgeahmt und zwar unter Anwendung derselben Methode Man arbeitet aber mit Kette aus Leinengarn und Grundschuss aus Jute erreicht eine grosse technische Vollkommenheit und versteht auch die Muster und Farben so getreu nachzubilden dass ein grosser Unterschied zwischen echten und nachgeahmten Smyrnateppichen nicht mehr besteht 1 nbsp Smyrnateppich 1925Cottbus entwickelte sich neben einem Zentrum der Tuchindustrie auch zu einem bedeutenden Ort der Teppichherstellung 1861 grundete Theodor Kuhn seine Firma in Cottbus 1865 stellten 90 Beschaftigten insgesamt 80 persische Teppiche und auf 25 Stuhlen 1 200 Deckenstoffe her 1873 ubernahm Otto Pietsch die Fabrik 1894 ging diese in der Vereinigte Smyrna Teppich Fabriken AG auf die durch Ubernahme von Pietsch und der Firmen Gevers amp Schmidt in Schmiedeberg und Dehmann Spoerer amp Friedrichs in Hannover Linden entstand Hergestellt wurden Mechanische Smyrna Teppiche Laufer Doppelteppiche und Tournay Teppiche 2 Der Sitz war bis zum Jahr 1913 in Berlin dann in Cottbus Im Jahr 1947 wurde die Vereinigte Smyrna Teppich Fabriken AG nach Hannover verlagert ab 1951 war sie eine GmbH ab 1959 hiess sie Kronen Teppich Fabrik GmbH 1956 erwarb Vorwerk die vereinigten Smyrna Teppichwerke und baute in Gehrden bei Hannover einen grossen Produktionsstandort der bis 1985 in Betrieb war Die deutsche Knupfteppichindustrie entstand um die Mitte des 19 Jahrhunderts als neuer Erwerbszweig fur die arme Bevolkerung des Riesengebirges Der Inhaber der Gorlitzer Tuchfabrik Gevers amp Schmidt liess im Orient eine Anzahl Weber die Technik des Knupfens erlernen Ab 1854 begann die Knupfteppichfabrikation in Lahne sowie ab 1857 in Schmiedeberg im Riesengebirge Die Schmiedeberger Teppiche erlangten bald Weltruf 3 Das Berliner Tageblatt Erstes Beiblatt vom 15 November 1887 schreibt Deutsche Industrie in Japan Wie uns aus Kottbus geschrieben worden ist gelangte daselbst am jungsten Sonnabend Nachmittag und Sonntag Vormittag in der O Prietsch schen Teppichfabrik ein fur den Kaiser von Japan bestimmter Thronsaalteppich zur Ausstellung Vier Jahre hindurch habe die bekannte Firma Heymann in Hamburg mit Japan in Unterhandlung gestanden bis sie endgultig den Zuschlag erhielt gegen eine Pauschalsumme von 1 75 Millionen Mark 98 Zimmer des japanischen Kaisers eigentlich jedes einzelne ein Gebaude fur sich auszustatten Die Firma Heymann habe anfanglich geschwankt ob sie die Anfertigung der fur den Thronsaal fur das Antichambre fur Salon Boudoir und Empfangszimmer in Aussicht genommenen sechs Smyrnateppiche benannt nach der turkischen Stadt Smyrna nicht einer Pariser Firma ubertragen solle Sie entschied sich dann aber doch fur eine inlandische Fabrikation und wahlte die Prietschsche Fabrik die schon seit dem Jahre 1874 speziell und ausschliesslich in Deutschland das Gebiet der orientalischen Teppichfabrikation pflegte 4 Cottbuser Teppiche wurden in alle Welt exportiert das Aussenhandelsministerium in New York und ein Salonzug im Orient wurden unter anderem damit ausgestattet Daneben wurden Teppiche nach Hans Schnithals Entwurfen in Cottbus in den Vereinigten Smyrna Teppichfabriken gewebt Quellen BearbeitenLexikon Raumausstattung Wilhelm Bode Vorderasiatische Knupfteppiche aus alterer Zeit Verlag von Klinkhart amp Biermann in Leipzig 2 Auflage 1914 Seite 111 Meyers Konversationslexikon Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig und Wien Vierte Auflage 1885 1892 Heimatverein Cottbus 125 Jahre Vorwerk Lausitzer Rundschau vom 18 Juli 2007 Teppichfabrik Theodor KuhnWeblinks BearbeitenFruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Vereinigte Smyrna Teppich Fabriken AG in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten http retrobibliothek de Tournay Teppich Benannt nach der belgischen Stadt Tournai mit Sitz vieler Teppichfabriken www cottbusgeschichte shstahr de Memento des Originals vom 22 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cottbusgeschichte shstahr de www lr online de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Smyrnateppich amp oldid 238684884