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Sladek ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu Personen dieses Namens siehe Sladek Sladek entstanden 1927 auch Sladek der schwarze Reichswehrmann oder Sladek oder Die schwarze Armee siehe Veroffentlichungsgeschichte ist ein Buhnenstuck des deutsch schreibenden Schriftstellers ungarischer Staatsburgerschaft Odon von Horvath Es behandelt ein morderisches Kapitel der Weimarer Republik die Schwarze Reichswehr Horvath selbst sagte 1929 anlasslich der Urauffuhrung von Sladek der schwarze Reichswehrmann in einem Interview mit der Berliner Zeitung Tempo Sladek ist als Figur ein vollig aus unserer Zeit herausgeborener und nur durch sie erklarbarer Typ er ist wie ein Berliner Verleger ihn einmal nannte eine Gestalt die zwischen Buchners Wozzeck und dem Schwejk liegt Ein ausgesprochener Vertreter jener Jugend jenes Jahrgangs 1902 der in seiner Pubertat die grosse Zeit Krieg und Inflation mitgemacht hat ist er der Typus des Traditionslosen Entwurzelten dem jedes feste Fundament fehlt und der so zum Prototyp des Mitlaufers wird Ohne eigentlich Morder zu sein begeht er einen Mord Ein pessimistischer Sucher liebt er die Gerechtigkeit ohne dass er an sie glaubt er hat keinen Boden keine Front 1 Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Veroffentlichungsgeschichte 3 Auffuhrungen 4 Ausgaben 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie Handlung spielt um das Jahr 1923 wobei die politischen Entwicklungen in der Weimarer Republik den historischen Hintergrund des Stucks darstellen Ein Journalist namens Franz der das Treiben der Schwarzen Reichswehr aufdecken will wird zu Beginn des Stuckes von Mitgliedern ebendieser Reichswehr verprugelt und gefangen genommen weil er sich gegen einen erneuten Krieg und die Dolchstosslegende ausgesprochen hat Sladek ein junger Mann und noch nicht lange Teil der Reichswehr der zu Beginn des Stuckes als Vierter Hakenkreuzler betitelt wird ist dabei als Franz verprugelt wird Er hat Franz nach eigener Aussage selbst jedoch nicht geschlagen Er stimmt ihm teilweise sogar zu nennt ihn jedoch einen Idealisten und sagt bei seiner Vorstellung uber sich selbst Ich heisse Sladek Man muss nur selbststandig denken Ich denk viel Ich denk den ganzen Tag Im weiteren Verlauf der Handlung bringen die Manner der Schwarzen Reichswehr die Gastmutter und Geliebte Sladeks um aus Furcht sie konnte die Existenz der Armee verraten Schliesslich wird Sladek der den Mord selbst nicht begangen hat vor Gericht gestellt Der Rechtsanwalt pladiert auf mildernde Umstande fur Sladek denn Hier sitzt die Zeit der Inflation Dem widerspricht Sladek jedoch Ich bitte mich als Menschen zu betrachten und nicht als Zeit und bleibt damit dem Anspruch an sich selbst selbst zu denken und zu handeln treu Um einer Verurteilung zu entgehen flieht Sladek schliesslich aus Deutschland Veroffentlichungsgeschichte BearbeitenVon Horvaths Sladek liegen zwei Fassungen vor Die erste Fassung entstand bereits 1928 unter dem Titel Sladek oder Die schwarze Armee Historie in drei Akten und erschien in der Volksbuhnen Verlags und Vertriebsgesellschaft m b H Berlin Diese erste Fassung schrieb Horvath 1929 zur zweiten Fassung mit dem Titel Sladek der schwarze Reichswehrmann Historie aus dem Zeitalter der Inflation in drei Akten um Der Schriftsteller und Horvath Experte Traugott Krischke vermutet dass politische Veranderungen der Rucktritt des durch geheime Finanzgeschafte diskreditierten Reichswehrministers Otto Gessler und seine Ablose durch den republikstreuen Wilhelm Groener den Ausschlag fur die Umarbeitung gaben Dieser hatte sich bereits Mitte Marz 1928 zu einem gesunden und vernunftigen Pazifismus bekannt allerdings zu keinem der einer knechtischen Gesinnung entspringt Die unmittelbare Bedrohung der Republik schien damit und durch den Ausgang der Wahlen zum vierten Reichstag im Mai 1928 nicht mehr gegeben 2 Auffuhrungen BearbeitenSladek der schwarze Reichswehrmann wurde am 13 Oktober 1929 auf der Aktuellen Buhne im Berliner Lessing Theater uraufgefuhrt Regie fuhrte Erich Fisch das Buhnenbild stammte von Elfriede Liebthal Sladek oder Die schwarze Armee die erste Fassung des Stucks wurde erst am 26 Marz 1972 an den Munchner Kammerspielen in der Inszenierung von Oswald Dopke uraufgefuhrt 3 Ausgaben BearbeitenOdon von Horvath Sladek Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1983 ISBN 3 518 37552 0Einzelnachweise Bearbeiten Odon von Horvath Sladek Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1983 Odon von Horvath Sladek Italienische Nacht Band 2 Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2016 S 605 Odon von Horvath Sladek Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1983 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sladek der schwarze Reichswehrmann amp oldid 230901254