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Die Schutzklasse dient in der Elektrotechnik der Einteilung und Kennzeichnung von elektrischen Betriebsmitteln zum Beispiel Gerate und Installationsbauteile in Bezug auf die vorhandenen Schutz und Sicherheitsmassnahmen zur Verhinderung eines elektrischen Schlages Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Schutzklasse 0 3 Schutzklasse I Schutzleiter 4 Schutzklasse II Schutz durch doppelte oder verstarkte Isolierung 5 Schutzklasse III Schutz durch Kleinspannung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDie Schutzklassen sind fur alle elektrischen Betriebsmittel ubergeordnet in DIN EN 61140 VDE 0140 1 festgelegt Es gibt vier Schutzklassen fur elektrische Betriebsmittel wobei nur die Schutzklassen I II und III in der EU und anderen Industriestaaten zugelassen sind 1 Die vorgesehenen Symbole der Schutzklassen zur Kennzeichnung der Betriebsmittel sind in IEC 60417 definiert Die Verwendung von Schutzvorkehrungen in den verschiedenen Klassen von elektrischen Betriebsmitteln ist in DIN EN 61140 2016 11 VDE 0140 1 Abschnitt 7 beschrieben Die Schutzklasse ist von der Schutzart zu unterscheiden Die Schutzklasse beschreibt Massnahmen gegen gefahrliche Spannungen an beruhrbaren betriebsmassig nicht unter Spannung stehenden leitfahigen Teilen von Betriebsmitteln wahrend die Schutzart den Schutz aktiver Teile gegen Beruhrung Eindringen von Fremdkorpern und Wasser sowie die Stossfestigkeit definieren sogenannter Gehauseschutz 1 Schutzklasse 0 BearbeitenBei der Schutzklasse 0 besteht neben der Basisisolierung kein besonderer Schutz gegen einen elektrischen Schlag Der Anschluss an das Schutzleitersystem ist nicht gegeben Der Schutz ist ausschliesslich durch die Umgebung des Betriebsmittels sicherzustellen Die Schutzklasse 0 besitzt kein eigenes Symbol da eine Kennzeichnung nicht vorgesehen ist In Deutschland ist sie normativ nicht mehr zulassig und wird daher nicht mehr verwendet Schutzklasse I Schutzleiter Bearbeiten nbsp Symbol Schutzleiter bei Schutzklasse I Alle elektrisch leitfahigen Gehauseteile des Betriebsmittels sind mit dem Schutzleitersystem der festen Elektroinstallation verbunden welches sich auf Erdpotential befindet Bewegliche Gerate der Schutzklasse I haben eine Steckverbindung mit Schutzleiterkontakt beziehungsweise ein Kabel mit zusatzlichem Schutzleiter und einen Schutzkontakt Stecker Die Schutzleiterverbindung ist als voreilender Kontakt ausgefuhrt dass sie beim Einstecken des Steckers als erstes hergestellt wird und bei Herausziehen als letztes getrennt wird Die Einfuhrung der Anschlussleitung in das Gerat muss zusatzlich zur mechanischen Zugentlastung so ausgefuhrt sein dass beim Herausreissen der Leitung der Schutzleiter zuletzt abreisst Beruhrt ein spannungsfuhrender Leiter fehlerhafterweise das mit dem Schutzleiter verbundene Gehause entsteht ein Korperschluss Die Schutzleiterverbindung des Gehauses ist so bemessen dass keine dauerhaft gefahrliche Beruhrungsspannung am Gehause ansteht und der Leitungsschutzschalter die Sicherung oder ein Fehlerstrom Schutzschalter in kurzer Zeit auslost und den Stromkreis spannungsfrei schaltet Die in Gebaudeinstallationen zum Teil noch vorhandene klassische Nullung mit PEN Leiter durchbricht das Schutzkonzept der Schutzklasse I Der PEN Leiter ist ein aus Schutzleiter PE und Neutralleiter N kombinierter Leiter Zum Anschluss von Steckdosen wird der Neutralleiter mit den Schutzleiterkontakten der Steckdosen verbunden und somit die Schutzmassnahme aufgehoben Auch fuhren Unterbrechungen des PEN Leiters dazu dass die Gehause aller am betreffenden Stromkreis angeschlossenen Schutzklasse I Gerate gefahrliche Spannung annehmen konnen Fur die Schutzklasse I gibt es kein eigenes Symbol da das Symbol die bei Schutzklasse I erfolgende Erdung beschreibt Schutzklasse II Schutz durch doppelte oder verstarkte Isolierung Bearbeiten nbsp Symbol Schutzklasse IIBetriebsmittel mit Schutzklasse II haben eine verstarkte oder doppelte Isolierung in Hohe der Bemessungsisolationsspannung zwischen aktiven und beruhrbaren Teilen VDE 0100 Teil 410 412 1 Sie haben meist keinen Anschluss an den Schutzleiter Wenn sie eine elektrisch leitende Oberflache oder leitfahige beruhrbare Teile haben so sind diese durch eine verstarkte oder doppelte Isolierung von spannungsfuhrenden Teilen getrennt und weisen einen Beruhrstrom auf der 0 5 mA 2 nicht uberschreitet Zum Anschluss beweglicher Gerate der Schutzklasse II werden meist Stecker verwendet die uber keinen Anschluss fur den Schutzleiter und keinen Schutzleiter verfugen Bei einem grossen Betriebsstrom werden in Deutschland und Osterreich Konturenstecker in der Schweiz und Liechtenstein T11 oder T21 Stecker verwendet Bei kleinen Stromen bis zu 2 5 A werden in Europa Eurostecker verwendet Wird ein Kabel mit Schutzleiter verwendet darf dieser nicht an das Gehause angeschlossen werden und muss wie ein aktiver Leiter behandelt werden VDE 0100 Teil 410 412 2 2 4 Beispiel Industriestaubsauger mit Schukosteckdose am Gerat Betriebsmittel dieser Schutzklasse mussen mit Schutzklasse II gekennzeichnet sein VDE 0100 Teil 410 412 2 1 1 Schutzklasse III Schutz durch Kleinspannung Bearbeiten nbsp Symbol Schutzklasse IIIBetriebsmittel der Schutzklasse III arbeiten mit Sicherheitskleinspannung SELV oder Schutzkleinspannung PELV SELV Safety Extra Low Voltage PELV Protective Extra Low VoltageBetriebsmittel der Schutzklasse III durfen nur an SELV oder PELV Stromquellen angeschlossen werden 3 Dazu zahlen unter anderem 4 Sicherheitstransformator nach DIN EN 61558 2 6 VDE 0570 2 6 elektrochemische Stromquelle Batterie Akkumulator Dynamo Kurbelgenerator oder ahnliche welche eine Kleinspannung zur Verfugung stellen Solarzellen im niedrigen SpannungsbereichGerate mit Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung PELV haben eine verstarkte oder doppelte Isolierung zwischen dem Netzanschluss und den Kleinspannung fuhrenden Teilen die Kleinspannungskreise oder Gehause durfen jedoch geerdet sein Grund fur die Erdung ist nicht die Sicherheit sondern die Elektromagnetische Vertraglichkeit Storemission Erdschleifen ESD Schutz es handelt sich um eine Funktionserdung Beispiele sind Laptop Netzteile oder Audiogerate Siehe auch BearbeitenPotentialausgleichLiteratur BearbeitenDIN EN 61140 VDE 0140 1 2007 03 Schutz gegen elektrischen Schlag Gemeinsame Anforderungen fur Anlagen und Betriebsmittel IEC 61140 2001 A1 2004 modifiziert Deutsche Fassung EN 61140 2002 A1 2006 VDE Verlag Berlin DIN VDE 0100 410 VDE 0100 410 2007 06 Errichten von Niederspannungsanlagen Teil 4 41 Schutzmassnahmen Schutz gegen elektrischen Schlag IEC 60364 4 41 2005 modifiziert Deutsche Ubernahme HD 60364 4 41 2007 VDE Verlag Berlin Werner Hormann Bernd Schroder Schutz gegen elektrischen Schlag in Niederspannungsanlagen Kommentar der DIN VDE 0100 410 VDE 0100 410 2007 06 VDE Schriftenreihe Band 140 VDE Verlag Berlin ISBN 978 3 8007 3190 9Einzelnachweise Bearbeiten a b Jens Lienig Hans Brummer Elektronische Geratetechnik Grundlagen fur das Entwickeln elektronischer Baugruppen und Gerate Springer Vieweg Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 40961 5 S 42 43 springer com DIN VDE 0701 0702 2008 06 Prufung nach Instandsetzung Anderung elektrischer Gerate Wiederholungsprufung elektrischer Gerate Allgemeine Anforderungen fur die elektrische Sicherheit VDE Verlag Berlin DIN EN 61140 VDE 0140 1 DIN VDE 0100 410 VDE 0100 410 2007 06 Abschnitt 414 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schutzklasse Elektrotechnik amp oldid 237869988