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Die Schnelle Mitte ist ein Ausdruck aus dem Handballspiel Sie bezeichnet einen Spielzug der nach einem erfolgreichen Torwurf des Gegners durch einen schnell ausgefuhrten Anwurf auf den sofortigen eigenen Torerfolg abzielt Die Entstehung der Schnellen Mitte wurde massgeblich durch eine Regelanderung im Jahr 1997 aber vor allem durch ihre Erweiterung im Jahr 2001 beeinflusst In der Bundesliga nutzte der THW Kiel in der Saison 2001 02 diese Neuerung bereits erfolgreich Ihren taktischen Durchbruch erlebte die Schnelle Mitte allerdings durch den Meistertitel des TBV Lemgo im Jahr 2003 Lemgos Erfolg beruhte auf dem unter Trainer Volker Mudrow eingefuhrten konsequenten Ausnutzen der Schnellen Mitte wahrend der Saison 2002 03 In den Folgejahren wurde das Konzept von nahezu allen Spitzenmannschaften der Handball Bundesliga ubernommen Inhaltsverzeichnis 1 Regelanderungen 1 1 Regelauszug von 1997 1 2 Regelerweiterung 2001 2 Literatur 3 WeblinksRegelanderungen BearbeitenRegelauszug von 1997 Bearbeiten Im Regelwerk vom 1 August 1997 wird der Anwurf durch Regel 10 wie folgt beschrieben 10 1 Anwurf hat bei Spielbeginn die Mannschaft die beim Losen den Ball gewahlt hat die andere Mannschaft hat das Recht die Seite zu wahlen Wird beim Losen die Seite gewahlt hat die andere Mannschaft Anwurf Zu Beginn der 2 Halbzeit hat die andere Mannschaft Anwurf Zu den Verlangerungen wird erneut um den Anwurf oder die Seite gelost 10 2 Nach jedem Tor hat die Mannschaft Anwurf gegen die das Tor erzielt worden ist 10 3 Der Anwurf ist nach Anpfiff in beliebiger Richtung von der Mitte des Spielfeldes aus innerhalb von drei Sekunden auszufuhren Der Anwurf Ausfuhrende muss mit einem Fuss auf der Mittellinie stehen bis der Ball die Hand verlassen hat Spieler der angreifenden Mannschaft durfen die Mittellinie vor der Ausfuhrung nicht uberschreiten Uberschreitet ein Mitspieler nach dem Anpfiff die Mittellinie bevor der Ball die Hand des Werfers verlassen hat ist auf Freiwurf fur die abwehrende Mannschaft zu entscheiden 10 4 Beim Anwurf zu Beginn jeder Halbzeit und eventueller Verlangerungen mussen sich alle Spieler in der eigenen Spielfeldhalfte befinden Beim Anwurf nach einem Tor konnen sich die Gegenspieler jedoch in beiden Spielfeldhalften aufhalten In beiden Fallen durfen die Gegenspieler an den Anwurf Ausfuhrenden nicht naher als 3 m herantreten dd Regelerweiterung 2001 Bearbeiten 2001 wurde Regel 10 3 dann nochmals uberarbeitet 10 3 Der Anwurf ist innerhalb drei Sekunden nach Anpfiff von der Mitte der Spielflache aus mit 1 5 m Toleranz nach beiden Seiten in beliebiger Richtung auszufuhren Der Anwurfausfuhrende muss mit einem Fuss die Mittellinie beruhren bis der Ball seine Hand verlassen hat Die Mitspieler des Werfers durfen die Mittellinie nicht vor dem Anpfiff uberqueren dd In den Erlauterungen heisst es dazu Als Leitsatz fur die Auslegung von Regel 10 3 sollten die Schiedsrichter das Ziel berucksichtigen die Mannschaften zur schnellen Ausfuhrung des Anwurfs zu ermutigen Dies bedeutet dass die Schiedsrichter nicht ubertrieben genau sein sollten und nicht nach Moglichkeiten suchen sollten eine Mannschaft die eine schnelle Wurfausfuhrung versucht zuruckzupfeifen oder zu bestrafen Der Feldschiedsrichter sollte bereit sein umgehend zu pfeifen wenn der Werfer die korrekte Position erreicht Die Schiedsrichter mussen zudem berucksichtigen dass die Mitspieler des Werfers die Mittellinie uberqueren durfen sobald der Pfiff erfolgt ist Dies ist eine Ausnahme von der Grundregel bei der Ausfuhrung von formellen Wurfen dd Die Regelanderung von 2001 ermoglichte das Angriffsspiel nach einem Gegentor bereits mit hohem Tempo der beim Anpfiff vorstossenden Spieler zu eroffnen Zum einen sorgte die Einfuhrung einer Toleranz beim Anwurfort dafur das Zusammenspiel von Torwart und Anwurfausfuhrenden zu beschleunigen Zum anderen wurde das Stehen auf der Mittellinie durch das blosse Beruhren selbiger ersetzt was eine fliessende Angriffsbewegung fur den Ausfuhrenden ermoglichte Zusatzlich ist die Schnelle Mitte gegen Storen durch Blocken oder Abfangen geschutzt Das Storen des Anwurfs hat eine Zeitstrafe zur Folge Literatur BearbeitenSpieltaktik Schnelle Mitte auf Deutsch von Christian Schwarzer und Markus Baur in der Zeitschrift hsr Der Handballschiedsrichter Weblinks BearbeitenHandballregeln 1997 und 2001 Erlauterungen zu den Regelanderungen 2001 Dr Rolf Brack zu taktischen Revolutionen im Handball Handballregeln mit Anderungen Stand 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schnelle Mitte amp oldid 239557103