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Die Schirmfabrik Brauer ist ein Unternehmen zur Regenschirmproduktion mit Sitz in Aachen Eilendorf Es wurde 1882 gegrundet und hatte ab 1928 seine Produktionsstatte an der Julicher Strasse 97 109 Ecke Lombardenstrasse in einem neuen im Bauhausstil erbauten Fabrikgebaude Im Jahr 1984 zog das Unternehmen stark verkleinert nach Eilendorf und ubertrug das Aachener Fabrikgebaude der Stadt die es unter Denkmalschutz stellen liess Nach entsprechenden Sanierungs und Umbaumassnahmen zog 1991 dort das Ludwig Forum fur Internationale Kunst ein Schirmfabrik BrauerRechtsform eingetragener Kaufmann e K Grundung 1882Sitz Aachen EilendorfMitarbeiterzahl 10 19 2017 Umsatz 1 2 Millionen EUR 2017 1 Branche Herstellung und Vertrieb von Regenschirmen Sonnenschirmen und Puppenschirmen Schirmfabrik Emil Brauer in Aachen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAngeregt durch das relativ feuchte Aachener Klima mit seinen vielen Regentagen im Jahr entschloss sich 1882 der Unternehmer Emil Brauer senior eine Werkstatt zur Produktion von Regenschirmen mit angeschlossenem Verkaufsladen in der Adalbertstrasse 44 2 zu eroffnen Bereits zwei Jahrzehnte spater war der Umsatz derart gewachsen dass Brauer 1913 in eine grossere Fabrikanlage in der Peterstrasse 48 umziehen musste Diese war ausschliesslich auf Endfertigung spezialisiert und die einzelnen Bestandteile wie Gestell Stock Knauf und der Schirmstoff wurden bei Spezialfirmen eingekauft auf Lager gehalten und dann nach Bedarf zusammengesetzt Anfang der 1920er Jahre lagerte Brauer bis zu zwei Millionen Meter Schirmstoffe 60 000 Dutzend Schirmgriffe und stocke und bis zu 30 000 Schirmgestelle sowie bis zu 70 000 fertige Schirme in seinem Gebaude Da mittlerweile die Produktionsstatte in der Peterstrasse den Anforderungen nicht mehr genugte gaben Emil junior und Artur Brauer die Sohne von Emil Brauer senior und seine Nachfolger in der Geschaftsleitung den Bau eines neuen Fabrikgebaudes in Auftrag das neben grossen Lager und Verkehrsflachen auch Ateliers und Raume fur Musterausstellungen bereitstellen sollte Dieses liessen sie nach Planen von Josef Bachmann und Alexander Lurken die zuvor Brauers Villa Haus Ficht saniert hatten auf dem Gelande der vormaligen Dampfkesselfabrik Piedbœuf in der Julicher Strasse errichten Im Dezember 1928 konnte die neue Fabrik eroffnet und das alte Fabrikgebaude in der Peterstrasse veraussert werden Unabhangig von Weltwirtschaftskrise Zweitem Weltkrieg und den anschliessenden Aufbaujahren konnte die Produktion auf hohem Niveau gehalten werden Die Schirmfabrik Brauer fertigte in ihren besten Jahren mit ihren mehr als 1000 Mitarbeitern und mit Hilfe moderner Produktionstechnik uber 10 000 Schirme pro Tag an was einem deutschen Marktanteil von zeitweise bis zu 40 entsprach Das neuartige Fabrikgebaude selbst wurde zusatzlich als vielfaltiges Werbemittel eingesetzt und beispielsweise als Modell auf Messen prasentiert oder in Anzeigen abgebildet Erst in den 1970er Jahren musste durch die Konkurrenz aus Ostasien die Produktion zunachst zuruckgefahren und schliesslich 1984 in der Julicher Strasse eingestellt werden Der alte Stammsitz wurde der Stadt Aachen ubertragen die nach entsprechenden Umbauarbeiten dort das Ludwig Forum fur Internationale Kunst einrichtete Das Unternehmen selbst ging unter Beibehaltung des Traditionsnamens in der 1971 gegrundeten Texa GmbH Textil und Handelsgesellschaft mbH auf und zog in ein kleineres Betriebsgebaude auf dem Zieglersteg 12 im Eilendorfer Gewerbegebiet 2 Dort werden seitdem in reduzierten Auflagen weiterhin Taschenschirme fur Damen und Herren sowie Kinder Werbe und Sonderschirme unter anderem mit den Lizenzmarken bugatti Bernd Berger Umbrellas oder Viventy Umbrellas angefertigt 3 Es konnen bis zu einer Million Schirme gelagert und weiterhin der gesamte deutsche Markt beliefert werden Daruber hinaus betrieb Brauer von 1980 bis 1998 einen Verkaufsladen in der Aachener Hartmannstrasse und betreibt seit 1990 einen weiteren in der Julicher Strasse 51 unweit des ehemaligen Stammsitzes Gebaude BearbeitenDas Gebaude der ehemaligen Schirmfabrik Brauer wurde 1928 nach Planen des Architekturburos Josef Bachmann und Alexander Lurken im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet und ist durch seine speziellen Ausfuhrungen dem Bauhausstil angelehnt Bei dem Gebaude handelt es sich um einen zwei und zur Strassenseite hin dreigeschossigen vierflugeligen Komplex in Stahlbeton Skelettbauweise mit 17 zu 14 Achsen auf quadratischer Grundflache Mit seinen abgerundeten Ecken und den umlaufenden dunklen Gesimsen orientierte sich Bachmann an Vorlagen von Erich Mendelsohn Das Gebaude wurde auf einem hohen Sockelgeschoss hochgezogen das die Strassenneigung ausgleicht und das Untergeschoss zur Hochparterre macht Die Gebaudeflugel besitzen ein durchgehendes Flachdach und der als Produktionshalle genutzte rund 3000 m grosse Innenhof ist mit einem Sheddach ausgestattet Die Fassaden sind auf den Geschossebenen gelb sowie auf der Sockelebene rot verklinkert Markant sind die grossen querrechteckigen Sprossenfenster die fur eine ausreichende Lichtdurchflutung in den Innenraumen sorgen sowie das grosse Rundfenster uber dem ehemaligen Haupteingang In den Obergeschossen der Seitenflugel waren die Lagerraume und im dreigeschossigen Flugel zur Strassenfront die Werkstatten Buros sowie die Ausstellungsraume fur Handler und Vertreter untergebracht 4 Im Rahmen der Ubergabe an die Stadt Aachen wurde der Komplex durch den Architekten Fritz Eller fur 30 Millionen DM saniert und den Bedurfnissen eines modernen Museums angepasst Dazu wurden die ehemalige Produktionshalle und die Flugel in unterschiedlich grosse und teils mehrgeschossige Ausstellungsraume sowie Raume fur Seminare Bibliothek und Gastronomie umgebaut und mittig der ehemaligen Produktionshalle eine quadratische Vertiefung als Aktionsraum eingelassen Am 27 Juni 1991 wurde das Gebaude als Ludwig Forum fur moderne Kunst Aachen feierlich eroffnet 5 Bereits seit 1987 fand das Gebaude offiziell Aufnahme im neuen Denkmalerverzeichnis der Stadt Aachen nachdem es bereits zehn Jahre zuvor schon als 3geschossiger Skelettbau mit abgerundeten Ecken und Flachdach die Fassaden gelb verklinkert der Sockel mit roten Klinkern verblendet charakterisiert worden war 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schirmfabrik Brauer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Archivale des Monats April 2019 auf den Seiten der Stadt Aachen Die lange Geschichte der Schirmfabrik Brauer auf Aachen Nord Viertelmagazin fur den Aachener Norden Ausgabe 21 vom Mai 2013 S 5 Die ehemalige Schirmfabrik Architekturbeschreibung auf den Seiten des Ludwig Forums Birgit Franchy Die letzte Schirmherrin Dokumentation uber die Schirmfabrik Brauer auf movieaachen de vom 7 April 2018Einzelnachweise Bearbeiten Firmendaten auf kompass com Textil und Handelsgesellschaft mbH amp Co und Emil Brauer e K eingetragen auf Netzwerk Textiltechnik der IHK Aachen S 1 2 Texa und 11 12 Brauer Firmenportrat auf den Seiten von firmenindex deutschland de Ludwig Forum fur Internationale Kunst Aachen Baubeschreibung auf baukunst nrw de Chronik der Stadt Aachen von 1976 bis 2007 auf den Seiten der Stadt Aachen Landeskonservator Rheinland Denkmalverzeichnis 1 1 Aachen Innenstadt mit Frankenberger Viertel Unter Mitwirkung von Hans Konigs bearb v Volker Osteneck Rheinland Verlag Koln 1977 S 30 50 781111111111 6 1019444444444 Koordinaten 50 46 52 N 6 6 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schirmfabrik Brauer amp oldid 232628788