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Die Schildergasse war eine Strasse in Magdeburg im heutigen Sachsen Anhalt Nach Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Strasse aufgegeben Schildergasse Blick nach Westen Richtung Breiter Weg hinten rechts das Haus Breiter Weg 21 rechts die Hausnummern 2 und 3Einmundung der Schildergasse auf den Breiten Weg links des Hauses Zum Turmchen Breiter Weg 20 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Verlauf 2 Geschichte 3 Historische Hauser der Schildergasse 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Verlauf BearbeitenDie schmale Strasse befand sich in der Magdeburger Altstadt Sie fuhrte von der damaligen Goldschmiedebrucke dem heutigen nordlichen Teil der Regierungsstrasse in nordwestlicher Richtung zur Ostseite des Breiten Wegs wo sie nordlich des Hauses Zum Turmchen Breiter Weg 20 einmundete Die Hausnummerierung verlief auf der Nordseite beginnend mit der Nummer 2 Westlich hiervon befand sich die Nummer 3 Auf der Sudseite der Schildergasse befanden sich keine zur Strasse gehorende Hausnummern mehr Die Eckhauser gehorten jeweils zu den angrenzenden Strassen Heute befindet sich in diesem Bereich eine deutlich breitere und in Ost West Richtung ausgerichtete Strasse die die heutige Regierungsstrasse mit dem Breiten Weg fusslaufig verbindet Diese Strasse ist jedoch unbenannt Die auf der Sudseite dieser Strasse bestehenden Hauseingange 19a und 19b gehoren zum benachbarten Breiten Weg Geschichte BearbeitenEine alteste Erwahnung des Namens als Schilderschlippen Horn stammt bereits aus dem Jahr 1438 Der Namensbestandteil Schilder geht auf das Innungshaus der Schilderer zuruck das sich im Mittelalter und wohl auch noch 1523 an der Ecke der Gasse zur Goldschmiedebrucke der heutigen Regierungsstrasse befand Schon 1631 war das Innungshaus jedoch an der Adresse Tischlerbrucke 4 ansassig Schlippe war wohl im Sinne von Schlupf zu verstehen da es uber diese Gasse moglich war zum Innungshaus durchzuschlupfen Die Bezeichnung als Horn war in Magdeburg ublich fur kurze von der eigentlich so benannten Strasse abgehende Nebenstrassen Wohl da es zur kurzen Schilderschlippe gar keine Nebenstrasse gab fiel das Horn dann in spateren Angaben zumindest nach 1523 weg 1469 erfolgte eine Erwahnung als Schilderschlippenstrasse Aus den Schilderern entwickelten sich die Maler so dass der alte Strassenname und seine Bedeutung spater haufiger missverstanden wurde So fand sich 1631 eine Erwahnung als Schilders Lippe und 1683 als Schuler Schlippe was in stadtgeschichtlicher Literatur zu unrichtigen Vermutungen uber die Herkunft von Lippe oder Schuler fuhrte Die Bezeichnung als Gasse oder als Schlippe wurde noch bis zum Jahr 1807 nebeneinander gebraucht Seit diesem Jahr hiess die Strasse dann einheitlich Schildergasse 1 Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde auch der Bereich der Schildergasse zerstort In der Zeit der DDR erfolgte ein Wiederaufbau der Innenstadt der sich in weiten Teilen nicht an die historische Stadtstruktur hielt Die Schildergasse wurde dabei als eigene Strasse aufgegeben letztlich jedoch durch die Anlage eines offentlichen Strassenraums wieder aufgenommen Diese Strasse ist jedoch unbenannt und gehort mit zum Breiten Weg Historische Hauser der Schildergasse BearbeitenHausnummer Name Bemerkungen Gewerbliche Nutzung vor der Zerstorung 2 Bild1 alt Das Grundstuck befand sich auf der Sudseite der Schildergasse 1631 gehorte es dem Sattler Mathias Krause auch Kruse 1652 wurde seine Witwe als Eigentumerin gefuhrt Im Jahr 1655 kaufte der Eigentumer des Hauses Zum Turmchen Breiter Weg 20 Johann Pohlmann die Statte zu seinem Haus dazu 1683 gehorte sie Lic Peter Pohlmann Spater wurde sie wieder vom Breiten Weg 20 abgesondert Der Stellmacher Jakob Schroder war 1707 Eigentumer des Hauses und verausserte es im Jahr 1712 fur 340 Taler an den Sattler Christoph Helling der es noch im gleichen Jahr zum gleichen Preis an den Kaufmann Valentin Haseler verkaufte der auch Eigentumer des Breiten Wegs 20 war Letztlich blieb das Grundstuck beim Haus Zum Turmchen so dass spater die Hausnummer 1 aufgegeben wurde und nicht mehr bestand Vor der Zerstorung wurde wohl dieses Grundstuck als Bohmesches Haus und zugehorig zum Breiten Weg 20 gefuhrt Als weiteres Gebaude auf der Sudseite wurde zugleich das Grabausche Haus zugehorig zur Goldschmiedebrucke 16 genannt 3 2 1631 und 1646 gehorte das Haus der Witwe von Michel Hartmann Ihr folgte ihr Schwiegersohn der Goldschmied Jakob Blacke nach Seine Sohne Jakob und Andreas verkauften die Statte fur 105 Taler im Jahr 1659 an den Seifensieder Hans Lorenz Lorenz verkaufte 1675 fur 240 Taler an den Farber Bartel Langermann Er wurde zuletzt 1683 erwahnt Der Schmelzer Hans Heinrich Becker verkaufte es 1706 fur 250 Taler an den Stellmacher Jakob Schroder In spaterer Zeit kam das Anwesen mit zum Grundstuck Goldschmiedebrucke 15 wurde spater aber wieder abgetrennt Im 20 Jahrhundert waren die Grundstucke Nummer 2 und 3 zusammengefuhrt und gehorten gemeinsam dem Hofuhrmeister O Gasser vor der Zerstorung dann den Gasserschen Erben 3 1631 gehorte das Haus der Witwe von Andreas Grosse danach dem Schmied Hans Germershausen Er verkaufte das Haus im Jahr 1659 fur 160 Taler an den Kutscher Andreas Grosse der es 1678 fur 160 Taler an den Brauknecht Georg Schroder verausserte Seine Erben verkauften es 1707 fur 200 Taler an den Sattler Christoph Helling der bis 1730 Eigentumer blieb Im 20 Jahrhundert waren die Grundstucke Nummer 2 und 3 zusammengefuhrt und gehorten gemeinsam dem Hofuhrmeister O Gasser vor der Zerstorung dann den Gasserschen Erben 4 alt Im Jahr 1631 gehorte das Haus der Witwe des Kunstmalers Daniel Magdeburg Sie verkaufte die Statte fur 28 Taler im Jahr 1646 an Hans Germershausen dem auch Eigentumer des Hauses Breiter Weg 22 war Das Grundstuck wurde als Hinterhaus zur Nummer 22 genutzt Spater kam es zum Grundstuck Breiter Weg 21 5 fingiert Das Grundstuck gehorte zum benachbarten Haus Breiter Weg 21 dessen Eigentumer der Barbier Nikolaus Kregel diesen Teil abtrennte und 1679 fur 400 Taler an Georg Liborius verkaufte Liborius wurde zuletzt 1683 genannt Das Haus wurde als ledig stehend beschrieben Es gehorte danach dem Munzmeister Christoph Pflug Der neue Mann seiner Witwe war der Kondukteur Jost Friedrich Thiemann Er verkaufte es 1693 fur 160 Taler an den Handelsmann Johann Ernst Kregel der das Grundstuck dann wieder mit dem Haus Breiter Weg 21 vereinte Literatur BearbeitenErnst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 379 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schildergasse Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 379 Magdeburger Adressbuch 1939 Verlag August Scherl Nachfolger Teil II Seite 162 Magdeburger Adressbuch 1939 Verlag August Scherl Nachfolger Teil II Seite 16252 1292 11 636 Koordinaten 52 7 45 1 N 11 38 9 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schildergasse Magdeburg amp oldid 238489900