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Die Gilden der Kustenschiffer auch Versicherungsgilden sind Zusammenschlusse selbststandiger Kustenschiffseigner zur Versicherung auf Gegenseitigkeit Einige der Gilden bestehen bis heute Die Schiffergilde Emmanuel bei ihrem 25 jahrigen Jubilaum am 22 Januar 1892 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Hintergrund 2 Auswahl einiger Gilden 3 Literatur 4 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte und Hintergrund BearbeitenDa herkommliche Kaskoversicherungen kaum oder gar nicht auf die besonderen Bedurfnisse der Kustenschifffahrt eingingen wurden etwa ab Mitte des 19 Jahrhunderts Kustenschiffergilden als genossenschaftliche Zusammenschlusse von Kapitanseignern verschiedener norddeutscher Regionen gegrundet die eine gunstigere Moglichkeit der Versicherungen bei Seeunfallen und Schaden am Schiff moglich machten Durch das Versicherungsprinzip der Gegenseitigkeit konnten geringere Pramien als bei den sogenannten Grossen Seeversicherungen erreicht werden Die einzuzahlende Pramie hing in erster Linie mit der Grosse und mit dem Alter des Schiffes zusammen Durch die jeweilige Satzung waren nur Schiffe bestimmter Grosse und Bauart fur die Aufnahme in die Gilden zugelassen Daruber hinaus erhielten auch nur Schiffer deren Vertrauenswurdigkeit durch Mindestseefahrtzeiten und weitere Nachweise sichergestellt war die Moglichkeit zum Beitritt in einen Gilde Die Auszahlung entstehender Schaden erfolgte im Regelfall aus den laufenden Pramien grossere Schadensereignisse wie beispielsweise komplette Schiffsverluste deckte man durch eine Umlage mit einer Eigenbeteiligung des betroffenen Schiffers ab Die satzungsmassig zugelassene Grosse und Bauart der Schiffe wurde von den Gilden im Zuge der technischen Entwicklung immer wieder angepasst Zum einen wuchs die Grosse der versicherten Schiffe zum anderen liess man auch Schiffe mit Hilfsmotorisierung zu wobei letzteres grosseren Einfluss auf die zugige Verbreitung von Motoren in der deutschen Kustenschifffahrt hatte da nur satzungsgemasse Schiffe in den Genuss der Versicherung durch eine Gilde kamen In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Grosse der zugelassenen Schiffsgrosse 1948 zunachst auf 300 Bruttoregistertonnen und 1956 dann auf 500 Bruttoregistertonnen bevor sie 1972 ganz fallengelassen wurde Insbesondere der gestiegene Versicherungswert der immer grosser werdenden Schiffe fuhrte 1970 zum Zusammengehen kleinerer Gilden in Geversdorf Uetersen Burg und Rendsburg mit den grosseren Gilden in Cranz Drochtersen und Schulau Im Jahr 1987 wurden dann die Gilden in Cranz und Schulau zum Norddeutschen Assekuranz Verein Hamburg Cranz Auswahl einiger Gilden Bearbeitender Verein Einigkeit 1856 gegrundet durch 117 Schiffer aus der Region Dornbusch Drochtersen die Gilde Emmanuel 1867 im Bereich Uetersen gegrundet der Verein Felicitas seit 1870 in Burg Dithmarschen ab 1911 Gerechtigkeit der Assecuranzverein von Kustenfahrern zu Schulau gegrundet 1871 durch 51 Schiffer aus Schulau Haseldorf Uetersen und Elmshorn der Assecuranz Verein fur Kustenfahrern in Cranz 1881 gegrundet durch 28 Schiffseigner aus den Kirchspielen Grunendeich Borstel Estebrugge und Neuenfelde heute Assekuranz Verein Hamburg Cranz Hamburg der Verein Oste gegrundet 1884 durch Schiffer aus der Region um Geversdorf der Schiffsversicherungsverein Stralsund in Stralsund spater in Rendsburg die Schiffergilde Eintracht in Wilster die Assecuranz Companie Mercur in BremenQuelle 1 Literatur BearbeitenHeinrich Jager Versicherung von Kustenmotorschiffen Von den Gilden zu Versicherungsvereinen In Hansa Zentralorgan fur Schiffahrt Schiffbau Hafen Vol 114 Nr 13 Juli 1977 S 1223 1224 Ulrich Schaefer Gaffelschoner in Nord und Ostsee Deutsche Kustenschiffahrt unter Segeln Ernst Kabel Verlag Hamburg 1990 ISBN 3 8225 0124 7 Gert Uwe Detlefsen Vom Ewer zum Containerschiff Die Entwicklung der deutschen Kustenmotorschiffe Koehlers Verlagsgesellschaft Herford 1983 ISBN 3 7822 0321 6 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten ohne Anspruch auf Vollstandigkeit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gilden der Kustenschiffer amp oldid 220736504