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Scheckbuchjournalismus ist ein journalistisches Genre bei dem Informanten fur bestimmte meist brisante Informationen bezahlt werden Kritik BearbeitenDer Scheckbuchjournalismus ist innerhalb der Medienbranche ausserst umstritten Dies hat zum einen damit zu tun dass nach Einschatzung von Beobachtern durch die Zahlung von Geld fur Exklusivinformationen eine Art Zweiklassengesellschaft im Journalismus entsteht Wer kapitalstark ist kann sich die besten Informationen einfach zusammenkaufen Die kleineren und weniger potenten Mitbewerber um die Nachricht bleiben hingegen auf der Strecke 1 Die direkte Entlohnung eines Informanten wird aber auch aus ethischen Grunden von einigen Medienschaffenden abgelehnt So kritisiert beispielsweise der Redaktionsberater Christian Sauer Die Offentlichkeit vollstandig und kritisch uber relevante Themen zu informieren das ist eine vom Grundgesetz geschutzte Aufgabe Informanten zu bezahlen das macht den demokratiewichtigen Akt der Recherche zum kaufmannischen Akt 2 Unter bestimmten Umstanden wird die Zahlung von Honoraren an Informanten jedoch gemeinhin akzeptiert und zwar dann wenn ein uberragendes offentliches Interesse an der Information besteht Prominente Falle BearbeitenEin prominentes Beispiel fur misslungenen Scheckbuchjournalismus ist der Skandal um die sogenannten Hitler Tagebucher die von der Zeitschrift Stern im Jahr 1983 veroffentlicht wurden Das Nachrichtenmagazin hatte fur die vermeintlichen Tagebucher Hitlers welche sich spater als Falschungen entpuppten uber 9 Millionen Deutsche Mark bezahlt Auch der Spiegel erlebte 1986 ein Fiasko als er fur ein gefalschtes Telegramm das den osterreichischen Bundesprasidenten Kurt Waldheim offensichtlich diskreditierte 50 000 Deutsche Mark zahlte 3 Der Kauf von Unterlagen durch den Spiegel der dazu beitrug die Affare um das deutsche Wohnungsunternehmen Neue Heimat aufzudecken wird hingegen von dem Investigativjournalisten Hans Leyendecker als eine Sternstunde des Informationsauftrags den Medien haben 4 bewertet da er der Aufklarung diente Einzelnachweise Bearbeiten Christoph Fasel Checkbook Journalism in Deutscher Fachjournalisten Verband Hg Journalistische Genres UVK Verlag Konstanz 2016 S 127 PDF Vgl dazu Archivierte Kopie Memento des Originals vom 6 Juni 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www akademie fuer publizistik de Vgl dazu Fasel 2016 S 129 ff Hans Leyendecker Geldwerter Vorteil https www sueddeutsche de medien wikileaks geldwerter vorteil 1 2605341 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scheckbuchjournalismus amp oldid 213842237