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RACK ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Bedeutungen siehe Rack Begriffsklarung Safe sane consensual SSC und Risk aware consensual kink RACK sind zwei unterschiedliche Konzepte innerhalb des BDSM um bei potenziell risikobehafteten Aktivitaten Einvernehmlichkeit zwischen den Beteiligten sicherzustellen und damit die verwendeten Praktiken von strafbarer sexueller Gewalt klar abzugrenzen Hierbei ist die Handhabung bzw Beachtung von SSC sowohl entwicklungsgeschichtlich alter als auch weiter verbreitet als die von RACK Eine der Deutungen des BDSM Emblems steht fur das dreiteilige Safe Sane Consensual Inhaltsverzeichnis 1 SSC 2 RACK 2 1 Grundlagen von RACK 3 Literatur 4 Weblinks 5 QuellenSSC BearbeitenDas englische Safe sane consensual bedeutet sicher vernunftig einvernehmlich Der Begriff stammt aus der Internet Subkultur der 1990er Jahre SSC wird auch als Grundprinzip des BDSM bezeichnet da es eine in der sadomasochistischen Subkultur weitgehend unumstrittene moralische Grundlage beschreibt Die Sicherheit und Vermeidung von unerwunschten korperlichen und seelischen Schaden steht uber der Befriedigung der Lust Die Grenzen des sadomasochistischen Spiels sind zwischen den beiden Partnern festlegbar und es ist beiden bzw allen Beteiligten klar worauf sie sich einlassen Dies setzt intensive Gesprache uber Wunsche Neigungen und Abneigungen sowie weitreichende Aufklarung uber die medizinischen und psychischen Risiken und Gefahren voraus In dieser hier in Idealform skizzierten Weise kann der Umgang mit potenziellen Risiken allerdings vielleicht von festen Partnern selten jedoch bei anonymen Gelegenheitsbegegnungen umgesetzt werden Dennoch lasst sich aus Szene Beobachtungen konstatieren dass SSC auch bei anonymen Begegnungen weitestmoglich Berucksichtigung findet Jede der drei Komponenten des SSC ist dabei individuell zu bewerten es kann durchaus Spielarten geben die von dem Einen als unsicher dem Anderen jedoch als sicher bewertet werden In so einem Fall wurde derjenige der sie als unsicher empfindet sich nicht auf sie einlassen Die Entwicklung des Begriffs SSC wird haufig dem schwulen Lederaktivisten David Stein zugeschrieben der ihn 1984 fur die Gay Male S M Activists GMSMA pragte Weitere Informationen hierzu finden sich in dem Aufsatz Safe Sane Consensual The Evolution of a Shibboleth in welchem Stein darstellt dass er den Begriff entwickelte um die Art und Weise wie ich SM praktizieren wollte von der kriminell missbrauchenden oder neurotisch selbstzerstorerischen Art die nur allzu oft mit dem Begriff Sadomasochismus in Verbindung gebracht wird abzugrenzen 1 RACK BearbeitenEin alternatives Modell zu SSC das sich vor allem auf die beiden Faktoren Einvernehmlichkeit und individuelle personliche Risikobeurteilung stutzt wird mit dem Akronym RACK Risk aware consensual kink bezeichnet Zwar wird die Bezeichnung kink hierbei in der Regel mit dem Begriff BDSM ubersetzt ein kink ist allerdings ein weiter gefasster Begriff der zusatzliche vom Denken Fuhlen Handeln und Gewohnheiten der Bevolkerungsmehrheit abweichende Aspekte abdeckt RACK ist ebenfalls ein moralisches Verhaltensmodell fur Handlungen und Spiele im BDSM Kontext Es steht in einem klaren Kontrast zum Konzept von SSC Aus Sicht der RACK Praktizierenden setzt ihr Konzept weniger auf nur schwer greif und messbare und vor allem individuell variable Kriterien wie Vernunftigkeit und Sicherheit Stattdessen stellt RACK die Einvernehmlichkeit der Handelnden in den Vordergrund und verknupft diese mit der individuellen Risikobereitschaft der Beteiligten Das Schwergewicht liegt also in hohem Ausmass auf der Eigenverantwortung der Beteiligten und nicht auf einer von Dritten vorgenommenen absoluten Bewertung von Kriterien die fur individuelle Handlungen Wunsche und Situationen nicht passgenau zu sein brauchen RACK ist langst nicht so weit verbreitet wie SSC Es entstand als Alternativmodell weil sich einige BDSM Aktive mit dem Konzept des SSC nicht genugend identifizieren konnten Grundlagen von RACK Bearbeiten SSC kann zunachst als lange gepflegte und etablierte universelle Konstitution sadomasochistischer Praktiken betrachtet werden Es dient haufig als Modell und Basis fur die Ausubung sadomasochistischer Praktiken und die Abgrenzung von strafrechtlich relevanter Gewalt Dass SSC auch in der Erweiterung SSCF hierbei soll das fur Fun stehende F dokumentieren dass neben den drei Hauptaspekten auch der Faktor Spass berucksichtigt wird aber auch begrifflich zu kurz greifen kann und einer Erweiterung bedarf manifestiert sich aus Sicht der RACK Anhanger an folgenden Widerspruchen Warum sollte etwas verwerflich sein das einem objektiven Anspruch an Sicherheit zwar nicht genugt wenn sich die beteiligten Spielpartner jedoch einig sind es trotzdem praktizieren zu wollen Warum sollte etwas verwerflich sein das einem Anspruch an logische Vernunft zwar nicht genugt wenn sich die Spielpartner jedoch einig sind es trotzdem praktizieren zu wollen Wenn aber dennoch von generalisierten Anspruchen an Sicherheit und Vernunft ausgegangen werden soll wer definiert und begrundet diese da doch die Beurteilung solcher Kriterien in erheblichem Ausmass subjektiv ist Die Auflosung der Widerspruche liegt darin dass als Basis sadomasochistischer Handlungen und als greif und benennbare Abgrenzung zu juristisch relevanter Korperverletzung und sexuellen Straftaten nur die Einvernehmlichkeit als Paradigma existiert Die unscharfen Definitionen safe sicher und sane vernunftig werden diesem Prinzip untergeordnet Hieraus folgt dass RACK Spiele zunachst weniger vernunftig und gefahrlicher zu sein scheinen als solche die auf SSC basieren RACK Praktizierende fuhren in diesem Zusammenhang jedoch an dass jede BDSM Praktik jedes Spiel physische und psychische Risiken beinhaltet Die Risiken sind von jedem Einzelnen der Beteiligten von den ausgeubten Praktiken vom Spielkontext selbst von moglichen ausseren Einflussen und zahlreichen weiteren Faktoren abhangig Die Vorstellung dass es geradezu unmoglich sei alle potenziellen Faktoren in allen moglichen Konstellationen zu berucksichtigen und sich gegen hieraus resultierende Risiken abzusichern fuhrt hier zu der zweifellos zutreffenden Schlussfolgerung dass bei BDSM Aktivitaten immer ein Risiko besteht Im Mittelpunkt des RACK Verhaltensmodells steht daher das Bewusstsein um unwagbare oder auch konkrete Risiken samtlicher BDSM Aktivitaten und deren generelle Akzeptanz durch die Beteiligten RACK Praktizierende gehen die Risiken bewusst und einvernehmlich ein Haufig wird hierbei SSC keineswegs als ein schlechtes Rahmenkonzept fur BDSM Spiele betrachtet vielmehr fuhren RACK Befurworter an dass SSC nur partiell der Lebenswirklichkeit gerecht wird und moglicherweise sogar ein unzutreffendes Gefuhl von Sicherheit suggeriert RACK hingegen soll aus dieser Sicht eine breitere offenere und vor allem realistischer umsetzbare Basis fur BDSM bieten Literatur BearbeitenMatthias T J Grimme Das SM Handbuch 11 Auflage Charon Verlag Hamburg 2014 ISBN 978 3 931406 01 1 ein Handbuch mit Schwerpunkten bei der Erklarung von Praktiken und Sicherheitshinweisen Jay Wiseman SM 101 A Realistic Introduction Greenery Press CA 1998 ISBN 0 9639763 8 9 Phillip Miller Molly Devon William A Granzig Vorwort Screw the Roses Send Me the Thorns The Romance and Sexual Sorcery of Sadomasochism Mystic Rose Books 1995 ISBN 0 9645960 0 8 Dossie Easton Janet W Hardy The New Topping Book Greenery Press CA 2002 ISBN 1 890159 36 0 Dossie Easton Janet W Hardy The New Bottoming Book Greenery Press CA 1998 ISBN 1 890159 35 2 William A Henkin Sybil Holiday Consensual Sadomasochism How to Talk About It and How to Do It Safely Daedalus Publishing 1996 ISBN 1881943127 Weblinks BearbeitenDer Papiertiger Webarchiv Datenschlag Lexikon Stichwort Safe Sane and Consensual RACK vs SSC by Gary Switch englisch David Stein S M s Copernican Revolution From a Closed World to the Infinite Universe englisch PDF 64 kB Quellen Bearbeiten Siehe David Stein Safe Sane Consensual The Evolution of a Shibboleth PDF 142 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Safe Sane Consensual amp oldid 232614726