Sabine von Pfalz-Simmern (* 13. Juni 1528; † 19. Juni 1578 in Antwerpen) war durch Heirat Gräfin von Egmond und Fürstin von Gavre. In den Niederlanden wurde die Wittelsbacherin als Sabine von Baiern bekannt.
Leben Bearbeiten
Sabine war eine Tochter des Pfalzgrafen und Herzogs Johann II. von Pfalz-Simmern (1492–1557) aus dessen Ehe mit Beatrix (1492–1535), Tochter des Markgrafen Christoph I. von Baden. Sie war eine Schwester des Kurfürsten Friedrich III. von der Pfalz.
Sie heiratete am 8. April 1544 in Speyer Graf Lamoral von Egmond, Fürst von Gavre (1522–1568). Die Hochzeit wurde im Rahmen des Reichstags von Speyer unter Anwesenheit Kaiser Karls V. und zahlreicher deutscher Reichsfürsten gefeiert. Die Ehe, die von politischer Bedeutung war, wurde als äußerst glücklich beschrieben. Die Verbindung mit einer deutschen Reichsfürstin, die in den Niederlanden Sabine von Baiern genannt wurde, erhöhte den Rang Egmonds, der 1546 Ritter vom Goldenen Vlies wurde. Sabine soll den Herzog von Alba auf Knien um das Leben ihres Gemahls angefleht haben, der 1568 in Brüssel enthauptet wurde. Nach dem Tod ihres Mannes lebte Sabine mit ihren Kindern in ärmlichsten Verhältnissen.
Sabine wurde neben ihrem Mann in Sottegem bestattet. Das Herz Lamorals wurde in einer Herzkapsel auf ihren Sarg gelegt. Der Ort Oud-Beijerland in den Niederlanden ist nach Sabine benannt.
Nachkommen Bearbeiten
Aus ihrer Ehe hatte Sabine folgende zwölf Kinder:
- Eleonore († 1582)
- Maria († 1584), Nonne
- Philipp (1558–1590), Graf von Egmond, Statthalter von Artois
- Franziska († 1589)
- Lamoral II. († 1617), Graf von Egmond
- Madeleine
- Maria Christina (1554–1622)
- Isabella († jung)
- Anna (1560–?), Nonne
- Sabine (1562–1614)
- Johanna (1563–?), Priorin in Brüssel
- Karl (1567–1620), Graf von Egmond, Fürst von Gavre
Literatur Bearbeiten
- Luise von Ploennis: Reise-Erinnerungen aus Belgien, Duncker und Humblot, 1843, S. 179 f. Digitalisat
- Johann Gottfried Gruber: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, 1te Sektion, 31ter Teil, Leipzig, 1838, S. 276 Digitalisat
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Johann Daniel Wilhelm Richter: Geschichte des dreißigjährigen Krieges, aus Urkunden und andern Quellenschriften erzählt, Band 1, Böhmer, 1840, S. 220
- Hubertus Thomas Leodius: Ein Fürstenspiegel: Denkwürdigkeiten des Pfalzgrafen-Kurfürsten Friedrich II beim Rhein : nach der lateinischen Urschrift und alten deutschen Uebersetzung, Im Verlage bei Josef Max und Komp., 1849, S. 227
- August Kluckhohn (Hrsg.): Briefe Friedrich des Frommen, Kurfürsten von der Pfalz, Band 1, C. A. Schwetschke und Sohn, 1868, S. 56
- Fel. August Braun: Deutsches Lesebuch für die unteren und mittleren Klassen der höheren Schulen Belgiens, Verlag der Du Mont-Schauberg'schen Buchhandlung, 1860 S. 122
- Hamburger literarische und kritische Blätter ..., Band 31, 1855, S. 469 Digitalisat
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Sabine von Pfalz-Simmern |
| ALTERNATIVNAMEN | Sabina von Pfalz-Simmern, Sabine von Bayern |
| KURZBESCHREIBUNG | Gräfin von Egmond und Fürstin von Gavre |
| GEBURTSDATUM | 13. Juni 1528 |
| STERBEDATUM | 19. Juni 1578 |
| STERBEORT | Antwerpen |