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Das SS Barackenlager Hahndorf spater umgangssprachlich Hahndorfer Lager war ein Ausbildungslager der Waffen SS welches sich zwischen 1939 und 1945 nahe Hahndorf an der Verbindungsstrasse zwischen dem Fliegerhorst Goslar und dem ehemaligen Rangierbahnhof Grauhof befand Dieses SS Lager ist nicht zu verwechseln mit dem KZ Aussenlager des KZ Buchenwald welches bis 1942 wenige hundert Meter sudlich existierte Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Ausstattung 2 Nutzung durch die Waffen SS 3 Aussenlager des KZ Neuengamme 4 Nutzung nach Kriegsende 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehung und Ausstattung BearbeitenGrundeigentumer der Flachen die verwaltungsmassig zum Gemeindegebiet von Hahndorf gehorten war das Klostergut Riechenberg Ab 1 August 1939 wurden die Flachen von der Klosterkammer Hannover an das Reich verpachtet Darauf wurden 18 langgestreckte etwa 55 Meter lange und rund 15 Meter breite sowie 4 etwas kleinere Baracken errichtet Die Baracken waren teilweise unterkellert 1 Auf der Sudseite des Lagers befand sich im Keller der Kuchenbaracke das zentrale Lagerheizwerk Die Heizungsanlagen waren in einem etwa 6 bis 7 Meter tiefen Keller installiert Die vier auf der Nordseite des Lagers gelegenen Baracken dienten zur Unterstellung des Fahrzeugparks und als Kfz Werkstatten daher verfugten sie uber zahlreiche Montagegruben Die ubrigen Baracken dienten als Ausbildungs und Unterkunftsgebaude In der Nordwestecke des Lagerkomplexes befanden sich ein Wasserwerk sowie eine Klaranlage Die auf der Westseite des Gelandes gelegene Freiflache wurde als Exerzierplatz genutzt 2 Nutzung durch die Waffen SS BearbeitenIn dem Lager war die Nachrichten Ersatz und Ausbildungsabteilung 3 NEA 3 der Waffen SS stationiert Die NEA 3 bestand aus dem Abteilungsstab zwei Fernsprechkompanien zwei Funkkompanien sowie einem Funkmeisterlehrgang und hatte eine Gesamtstarke von rund 1600 Mann Die Einheit hatte die Aufgabe die Fernsprechdivisionen der Waffen SS mit ausgebildeten Fernsprechern Funkern und Funkmeistern zu versorgen 3 Aussenlager des KZ Neuengamme BearbeitenVon 20 Oktober 1944 bis 25 Marz 1945 war in dem Lager zusatzlich ein Aussenlager des KZ Neuengamme untergebracht 4 Auftraggeber war die SS Bauleitung Goslar Die 15 Haftlinge unterschiedlicher Nationalitaten mussten wahrscheinlich Burotatigkeiten verrichten Wohin die KZ Haftlinge nach Aufgabe des Lagers am 25 Marz 1945 transportiert wurden ist nicht bekannt 5 Ein Haftling dieses Aussenlagers Henry Jens Sorensen kam am 20 Oktober 1944 im Alter von 46 Jahren ums Leben Vermutlich fuhrte die uberanstrengende korperliche Arbeit bei gleichzeitig zu kleinen Nahrungsrationen zu seinem Tod er wurde auf dem Friedhof Hahndorf beerdigt 6 Dort erinnert an ihn eine steinerne Gedenktafel im Eingang des Friedhofs Nutzung nach Kriegsende BearbeitenNach Kriegsende wurde das SS Lager nun umgangssprachlich Lager Hahndorf genannt 7 als Notunterkunft fur Auslander genutzt In den Baracken wurden 400 Schlafstellen untergebracht 8 Nach Schliessung aller anderen Notunterkunfte im Stadtgebiet Goslar diente nur noch das Lager Hahndorf als zentrale Unterkunft fur Staatenlose und ehemalige Zwangsarbeiter insbesondere aus dem osteuropaischen und baltischen Raum spater auch fur gesellschaftlich randstandig gewordene Familien Ab 1947 verwaltete die Internationale Fluchtlingsorganisation IRO International Refugee Organisation das Lager bis etwa 1950 51 anschliessend wurde die Verwaltung wieder von deutschen Stellen ubernommen 9 Bereits unmittelbar nach dem Kriege bemuhte sich eine polnische Lehrerin die im Lager lebenden Kinder zu unterrichten 1952 richteten zwei Lehrer dort eine eigene Schule ein 10 Zum 15 Oktober 1965 wurde das Lager Hahndorf endgultig aufgelost 11 und das Gelande fur viele Jahre sich selbst uberlassen Heute wird die Flache an der Kreisstrasse 32 von einem Recycling Unternehmen genutzt Literatur BearbeitenWolfgang Janz Hahndorfer Geschichten amp Geschichte Band 1 Books on Demand Norderstedt 2010 ISBN 978 3 8391 3779 6 Marc Buggeln Goslar In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 5 Hinzert Auschwitz Neuengamme C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 52965 8 S 390 Margret Klinger Das Wegzeichenprojekt Westharz und der Marsch des Lebens Eine Spurensuche auf den Routen der Todesmarsche der KZ Haftlinge vom April 1945 im Westharz und uber das Gedenken an ihre Leiden und Opfer 2 uberarbeitete und erganzte Auflage AG Spurensuche in der Sudharzregion u a Osterode u a 2002 Weblinks BearbeitenSpurensuche Harzregion e V Forschungs und Erinnerungsarbeit zu Zwangsarbeiterschicksalen und NS Geschichte im Harzgebiet KZ Gedenkstatte Neuengamme Infos zum Aussenlager GoslarEinzelnachweise Bearbeiten Blume H Schulz A 1974 Bericht uber die Rolle der Nachrichten Ersatz und Ausbildungsabteilung 3 der Waffen SS in Goslar im April 1945 Aufzeichnungen der letzten Tage vor dem Einzug der Amerikaner Stadtbucherei Goslar Inv Nr 14 BA 9 1 maschinenschr Manuskript 7 S Goslar Blume H Schulz A 1974 Blume H Schulz A 1974 Bundesministerium der Justiz Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Aussenkommandos gemass 42 Abs 2 BEG Nr 484 Goslar Neuengamme KZ Gedenkstatte Neuengamme Aussenlager Goslar Memento des Originals vom 6 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kz gedenkstaette neuengamme de Janz Wolfgang 2010 Hahndorfer Geschichten amp Geschichte Band 1 Seite 66 Janz Wolfgang 2010 Hahndorfer Geschichten amp Geschichte Band 1 Seite 56 Jacobs F 1994 Erfassung und Erkundung Ehemaliger Flugplatz Goslar Unveroffentlichtes Gutachten im Auftrag des Niedersachsischen Umweltministeriums Janz Wolfgang 2010 Hahndorfer Geschichten amp Geschichte Band 1 Seite 58 Geschichte des Dorfes Hahnendorf Memento des Originals vom 5 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hahndorf goslar de Aus den Baracken nach Kramerswinkel Goslarsche Zeitung vom 29 September 196551 940029 10 423377 Koordinaten 51 56 24 1 N 10 25 24 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SS Barackenlager Hahndorf amp oldid 224531016