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Eduard Rudolf Hermann Klostermann 17 November 1828 in Wengern 10 Marz 1886 in Bonn war ein deutscher Jurist Grabmal Rudolf Klostermann auf dem alten Friedhof Bonn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Gymnasialbesuch in Essen und Emmerich studierte Klostermann von 1846 bis 1849 in Halle Saale Bonn und Berlin Rechtswissenschaften 1850 begann er sein Referendariat in Hamm und nach verschiedenen kurzfristigeren Anstellungen legte Klostermann 1856 in Bochum die Gerichtsassessorenprufung ab 1857 wurde der Bergrat Justiziar am Markischen Bergamt und wechselte danach als Hilfskraft in das Preussische Handelsministerium Aufgrund seiner baldigen Spezialisierung im Bereich des Bergrechts wurde Klostermann 1866 als Bergrat an das Oberbergamt Bonn berufen Nach seiner Ernennung zum Ehrendoktor 1868 habilitierte er dort und wurde 1871 zum ausserordentlichen Professor ernannt Sein Tatigkeitsschwerpunkt lag sehr fruh im Bergrecht durch dessen Nahe zur technischen Entwicklung seiner Zeit er schliesslich zu dem Gebiet des Patentschutzes bzw des geistigen Eigentums im Ganzen kam 1873 wurde er von Preussen als Teilnehmer zum Wiener Patentschutzkongress entsandt 1875 wurde Klostermann der Titel Geheimer Bergrat verliehen Klostermann entwickelte einen neuartigen Ansatz um geistige Schopfungen Literatur Kunst und Erfindungen mit einem aus sich selbst heraus begrundbaren Schutz auszustatten Dazu stellte er die Voraussetzung eines neuartigen nicht bereits bekannten Geisteswerkes auf welches der mechanischen Vervielfaltigung zuganglich ist und dessen Schopfer eben hierdurch einen potentiellen Vermogensvorteil erhalt Dies zog nicht nur eine argumentative Klammer um die Bereiche des Urheberrechts Literatur und Kunstwerke und des Patentrechts sondern stellte eine Theorie des geistigen Eigentums auf welche sich nicht auf ein naturrechtliches Personlichkeitssubstrat des jeweiligen Schopfers berufen musste Ferner umging er geschickt den pandektistischen Eigentumsbegriff der Eigentum ausschliesslich an korperlichen Gegenstanden zuliess indem er das geistige Eigentum zum blossen Kunstbegriff erklarte Dadurch aber vor allem wegen seiner okonomischen Argumentation dass jeder Erfinder seine Arbeit bereitwillig mit der Allgemeinheit teile wenn ihm nur der von Klostermann proklamierte Vermogensvorteil daraus garantiert wurde konnte er die sog Freihandelsbewegung welche die Abschaffung jeglicher Patente als Wirtschaftsbremsen forderte mit ihren eigenen Waffen schlagen Er hatte massgebliche Vorarbeit fur die spatere Gesetzgebung des Kaiserreichs auf diesem Gebiet geleistet Seine Theorie vom geistigen Eigentum wurde jedoch schon kurz darauf als undifferenziert und schlichtweg fehlerhaft angegriffen Namentlich ersetzte Josef Kohler sie durch seine Lehre der Immaterialguter und der nun nicht mehr aus dem Naturrecht stammenden Personlichkeitsrechte Weiterhin gab Klostermann einen Kommentar zum preussischen Berggesetz heraus und publizierte Lehrbucher zum Bergrecht Klostermann war seit 1846 Mitglied und spater Ehrenmitglied des Corps Teutonia Bonn 1 1880 ernannte in der Verein Deutscher Ingenieure VDI wegen seiner Verdienste um die Ausarbeitung eines Patentgesetzentwurfs zu seinem Ehrenmitglied 2 Schriften BearbeitenBemerkungen uber den Entwurf eines allgemeinen Berggesetzes fur die Preussischen Staaten Stubenrauch Berlin 1863 Das Allgemeine Berggesetz fur die Preussischen Staaten vom 24 Juni 1865 nebst Einleitung und Kommentar mit vergleichender Berucksichtigung der ubrigen deutschen Berggesetze Guttentag Berlin und Leipzig mehrere Auflagen Lehrbuch des Preussischen Bergrechtes mit Berucksichtigung der ubrigen deutschen Bergrechte Guttentag Berlin 1871 Das Patentgesetz fur das deutsche Reich vom 25 Mai 1877 nebst Einleitung und Commentar und mit vergleichender Uebersicht der auslandischen Patentgesetze Vahlen Berlin 1877 Die Patentgesetzgebung aller Lander nebst den Gesetzen uber Musterschutz und Markenschutz Guttentag Berlin 1876 Das geistige Eigenthum an Schriften Kunstwerken und Erfindungen nach Preussischem und internationalem Rechte Guttentag Berlin 1867 1 Band als Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv 2 Band als Digitalisat und Volltext im Deutschen TextarchivLiteratur BearbeitenAdolf Arndt Klostermann Rudolf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 51 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 240 f Margrit Seckelmann Eduard Hermann Rudolf Klostermann 1828 1886 In Simon Apel Louis Pahlow Matthias Wiessner Hrsg Biographisches Handbuch des Geistigen Eigentums Mohr Siebeck Tubingen 2017 ISBN 3 16 154999 6 S 160 165 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Klostermann Sammlung von Bildern Literatur von und uber Rudolf Klostermann im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1930 17 35 Theodor Peters Geschichte des Vereines deutscher Ingenieure Nach hinterlassenen Papieren von Th Peters Im Auftrage des Vorstandes herausgegeben und bis 1910 vervollstandigt Selbstverlag des Vereines deutscher Ingenieure Berlin 1912 S 54 Normdaten Person GND 116234989 lobid OGND AKS LCCN no2019071348 VIAF 49971595 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klostermann RudolfALTERNATIVNAMEN Klostermann RudolphKURZBESCHREIBUNG deutscher Bergrechtler und HochschullehrerGEBURTSDATUM 17 November 1828GEBURTSORT WengernSTERBEDATUM 10 Marz 1886STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Klostermann amp oldid 226262155