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Rudolf Oskar Robert Williams Geiger 24 August 1894 in Erlangen 22 Januar 1981 in Munchen war ein deutscher Meteorologe Er gehort zu den massgebenden Wegbereitern der Mikroklimatologie Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg 2 Forschungsleistungen 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Hauptwerke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLebensweg BearbeitenRudolf Geiger entstammt einer Gelehrtenfamilie sein Vater war der Indologe Wilhelm Geiger sein Bruder der Physiker Hans Geiger Er besuchte ein humanistisches Gymnasium in Erlangen und studierte seit 1912 mit Unterbrechungen durch Kriegsdienst Mathematik an den Universitaten Erlangen und Kiel 1920 erwarb er in Erlangen den Doktorgrad mit der Dissertation Indische Geodasie im Altertum und Mittelalter 1 Nach der Promotion erhielt Geiger eine Anstellung als Assistent am Physikalischen Institut der Technischen Hochschule Darmstadt Hier fand er den Weg zur Meteorologie Ab 1923 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der zur Bayerischen Landeswetterwarte gehorenden Meteorologischen Abteilung der Forstlichen Versuchsanstalt Munchen 1927 habilitierte er sich an der Universitat Munchen mit einer Schrift uber das Klima der bodennahen Luftschicht Von 1937 bis 1945 war er Direktor des Meteorologisch Physikalischen Instituts der Forstlichen Hochschule Eberswalde Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde er zeitweise als Lehrer fur Marinemeteorologen eingesetzt 1948 ubernahm er als ordentlicher Professor die Leitung der Meteorologischen Institute der Universitat und der Forstlichen Versuchsanstalt in Munchen 1958 wurde er emeritiert aber auch danach war er weiter wissenschaftlich tatig Forschungsleistungen BearbeitenGeiger hat seit 1923 durch systematische Versuchsanstellungen in bayerischen Waldern umfangreiche Messdaten gesammelt vor allem uber die Temperaturverhaltnisse in bodennahen Luftschichten uber die Veranderungen des Bestandsklimas in Abhangigkeit von der Exposition und uber den Einfluss der Bodenvegetation auf das Standortklima Mit diesen langjahrigen forstlich klimatischen Standortserkundungen wurde er einer der massgebenden Wegbereiter der Mikroklimatologie Die ersten Ergebnisse seiner Freilanduntersuchungen hat Geiger 1927 in seiner Habilitationsschrift zusammengefasst Sie erschien im gleichen Jahr als Buch unter dem Titel Das Klima der bodennahen Luftschicht und gehorte nach wenigen Jahren zu den internationalen Standardwerken der Klimatologie Das auch didaktisch beispielhaft konzipierte Buch bietet ein Hochstmass an anschaulicher Information und gilt als Geigers wissenschaftliches Hauptwerk Mehrere Jahrzehnte hat Geiger an diesem Lehrbuch der Mikroklimatologie weitergearbeitet und 1942 1950 und 1961 grundlegend uberarbeitete Neuauflagen herausgegeben Auch Ubersetzungen in englischer spanischer und russischer Sprache liegen vor In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts gewann die Mikroklimatologie eine zunehmende Bedeutung im Zusammenhang mit Fragen des Umweltschutzes Zahlreiche Beitrage uber das Mikroklima und uber Grundfragen der Klimakunde hat Geiger in meteorologischen Zeitschriften und Handbuchern veroffentlicht Sein fachliches Interesse galt auch der Weltklimatologie Zusammen mit Wladimir Peter Koppen hat er zwischen 1930 und 1943 ein funfbandiges Handbuch der Klimatologie und Wandkarten uber die Klimate der Erde herausgegeben Nach seiner Emeritierung schuf er noch zwolf neue Schulwandkarten zur Klimakunde Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1937 Sekretar der Kommission fur Agrarmeteorologie der Internationalen Meteorologischen Organisation 1952 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1958 1959 Vizeprasident 1955 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1959 Bayerischer Verdienstorden 1964 Ehrenmitglied der Japanischen Meteorologischen Gesellschaft 1964 Ehrenmitglied der Meteorologischen Gesellschaft Munchen 1964 Festschrift seiner Schuler zum 70 Geburtstag 1966 Ehrenmitglied des Verbandes Deutscher Meteorologischer Gesellschaften 1968 Ehrendoktorwurde der Naturwissenschaftlichen Fakultat der Universitat Hohenheim 1977 Peter Lenne Medaille in Gold der Johann Wolfgang von Goethe Stiftung zu BaselHauptwerke BearbeitenDas Klima der bodennahen Luftschicht Verlag F Vieweg amp Sohn Braunschweig 1927 Die Wissenschaft Bd 78 2 Aufl ebd 1942 ab 3 Aufl Titel mit dem Zusatz Handbuch der Mikroklimatologie ebd 1950 4 Aufl ebd 1961 Weitere Ausgaben in englischer spanischer und russischer Sprache 5 Aufl unter dem Titel The Climate near the Ground herausgegeben von Robert H Aron und Paul Todhunter Verlag F Vieweg amp Sohn Braunschweig 1995 Handbuch der Klimatologie in funf Banden Herausgegeben von W Koeppen und R Geiger 5 Bande 19 Teile Verlag Gebruder Borntraeger Berlin 1930 1943 Literatur BearbeitenProf Dr Rudolf Geiger zum 70 Geburtstag Festschrift herausgegeben von seinen Schulern Universitat Munchen Meteorologisches Institut Wissenschaftliche Mitteilungen Nr 9 1964 mit Bild A Baumgartner Nachruf Prof Dr Dr h c Rudolf Geiger In Mitteilungen der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft Jg 33 1981 H 1 S 21 24 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Geiger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek World Map of the Koppen Geiger climate classification updated VU Wien Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Geiger im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendetNormdaten Person GND 118690035 lobid OGND AKS LCCN n85800384 VIAF 110009551 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geiger RudolfALTERNATIVNAMEN Geiger Rudolf Oskar Robert Williams vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MeteorologeGEBURTSDATUM 24 August 1894GEBURTSORT ErlangenSTERBEDATUM 22 Januar 1981STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Geiger Klimatologe amp oldid 227421680